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0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie

0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie

Titel: 0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Menschenhaie Gangster Perlen
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regungslos dahin. Rings um ihn breitete sich die Röte im Meer immer weiter aus.
    »Der Kerl ist gut an die fünf Yards lang«, staunte Phil.
    Ich setzte mich auf die Ruderbank. Erst jetzt fingen meine Glieder an zu zittern, während von meinem linken Unterarm langsam ein bisschen Blut tropfte.
    Phil schob mir eine brehnende Zigarette in den Mund. Ich rauchte in langen, tiefen Zügen. Plötzlich vernahm ich Flints knurrende Stimme: »Tun Sie das nicht noch einmal, Sie Narr! Wegen eines dieser braunen Halunken Ihr Leben zu riskieren!«
    Ich sagte nichts. Aber als er mit seiner Schimpfkanonade nicht aufhören wollte, stand ich auf, sah ihn an und sagte: »Wir sprechen am Strand nachher noch darüber, Flint. Für jetzt merken Sie sich eines: Ich bin nun mal so verrückt, dass ich jeden Menschen vor Raubtieren verteidigen würde. Ich wäre sogar hineingesprungen, wenn Sie von dem Hai angegriffen worden wären.«
    »Das verbiete ich Ihnen!«, schrie er. »Auf so einen braunen Halunken kommt es nicht an! Wir können es uns nicht leisten, uns in Gefahr zu begeben!«
    Jetzt hatte ich genug! Ich stand auf, stieg über die nächste Querbank zu ihm und sagte leise: »Halten Sie den Mund, Flint! Oder Sie finden sich im Wasser wieder. Ich habe bisher mehr weiße Halunken als braune kennengelernt.«
    ***
    Der Zwischenfall mit dem Hai zog einen anderen Zwischenfall nach sich, denn wenn wir auch zum Schein bei Flints Mannschaft mitspielten, so war ich doch nicht gesonnen, Morde geschehen zu lassen. Und nichts anderes hatte Flint für diesen Tag geplant.
    Nachdem ich wieder einigermaßen bei Luft war, sagte ich zu Phil: »Komm, wir rudern erst einmal zurück! Flint, Sie steuern, ja?«
    Er fuhr von seinem Sitz auf.
    »Was soll das heißen? Warum zurückrudern?«
    »Weil keine Gewehrmunition vorhanden ist. Und wer garantiert uns, dass nicht in zwei Stundet der nächste hungrige Hai auf alle Gefahr pfeift und sein Glück in der Bucht versuchen will?«
    »Aber wir verlieren doch nur Zeit!«
    »Wer bestimmt denn das?«
    »Das bestimmt keiner, das sagt mir meine Vernunft.«
    Flint griff nach dem Karabiner, den er mitgenommen hatte.
    »Werden Sie nicht aufsässig, Cotton!«, warnte er.
    Ich verständigte mich durch einen bloßen Blick mit Phil. Er ging auf der rechten Seite des Bootes langsam nach vorn, ich auf der linken.
    »Schießen Sie mal, Flint«, sagte ich. »Aber im gleichen Augenblick ist der andere von uns beiden bei Ihnen und wirft Sie über Bord. Es gibt noch genug Haie da draußen!«
    Sein Blick irrte unstet von Phil zu mir, von mir zu Phil und wieder zurück.
    »Lasst mich in Ruhe«, sagte er unsicher.
    »Das haben wir vor. Legen Sie Ihr Gewehr weg und setzen Sie sich ans Ruder!«
    Er zögerte noch einen Augenblick, dann tat er es. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie die Jorezen in ihren beiden Booten den ganzen Auftritt interessiert beobachtet hatten.
    Flint machte keine Schwierigkeiten mehr. Er steuerte, während Phil und ich ruderten. Wir zogen das Boot auf den flachen Strand und marschierten 28 gemeinsam, aber schweigend, auf das Blockhaus zu. Als wir kurz davor waren, gab ich Phil meinen nutzlosen, weil ungeladenen Karabiner und sagte zu Flint: »Kommen Sie mal mit hinters Haus, Flint. Ich habe Ihnen einen Vorschlag zu machen, den die anderen nicht zu hören brauchen.«
    Er sah mich misstrauisch an. Ich 'grinste doppeldeutig.
    »Angst?«, fragte ich leise.
    Er spuckte aus und kam mit. Kaum hatten wir die Rückseite des Blockhauses erreicht, da sagte ich: »Flint, warum haben Sie heute früh die Magazine entladen?«
    Er warf sich herum und starrte mich feindselig an.
    »Ich? Entladen? Wie kommen Sie denn auf den Blödsinn? Die Gewehre waren leergeschossen, und irgendeiner hat vergessen, sie nachzuladen!«
    »Heute Morgen hatten Sie diese beiden Gewehre in der Hand! Und die Patronen aus den Magazinen auch!«
    »Aber, Cotton, Sie müssen sich geirrt haben! Was hätte ich denn davon, die Gewehre zu entladen?«, versuchte er, einzulenken.
    Ich trat noch einen halben Schritt näher an ihn heran, sodass sich unsere Gesichter jetzt fast berührten.
    »Das ist ganz einfach, Flint«, sagte ich gedehnt. »Die Eingeborenen sollten sehen, wie einer der ihren von den Haien zerrissen wurde, während wir die Gewehre in der Hand hielten und nicht schossen. Sie sollten denken, wir wollten ein so unmenschliches Schauspiel in Ruhe genießen, statt ihnen zu helfen. Das war Ihre Absicht! Deshalb haben Sie die Gewehre entladen!«
    Urplötzlich

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