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0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie

0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie

Titel: 0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Menschenhaie Gangster Perlen
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lange sind die Hunde schon hier? Flint, los, bemüh deinen Schädel mal! Wie lange sind die schon hier?«
    Flint schwitzte noch stärker als vorher. Er kniff die Augen zusammen, runzelte die Stirn und fing an zu rechnen. Es dauerte ziemlich lange, und die anderen halfen mit guten Ratschlägen. Schließlich kam Flint zu einem Ergebnis.
    »In drei oder vier Tagen muss der Zerstörer hier sein.«
    Royson ließ sich auf die Bank fallen.
    »Verdammt!«, knurrte er. »Jetzt haben mir diese Halunken das ganze Geschäft vermasselt! Zwei Tage Vorsprung brauchen wir mindestens. Also müssen wir morgen früh hier abhauen.«
    Er fluchte das Blaue vom Himmel herunter. Dann hatte er seine Wut überwunden und gab seine Befehle. In der Art, wie Flint sie entgegennahm, zeigte sich deutlich, dass Royson der eigentliche Chef der Bande war.
    »Zuerst die Perlen!«, befahl Royson.
    Flint stand auf, winkte Stewett und verschwand mit ihm im hinteren Raum. Zusammen schleppten sie eine schwere, eisenbeschlagene Kiste heran, die mit zwei Vorhängeschlössern gesichert war.
    Flint schloss sie auf und hob den Deckel.
    »Da!«, sagte er. »Unsere Ausbeute. Ich denke, wir können zufrieden sein.«
    Royson warf einen kurzen Blick hinein, dann winkte er Melane zu sich heran.
    »Hast du auf ihn aufgepasst?«, fragte er scharf mit einer Kopfbewegung zu Flint.
    Flint wurde kreidebleich. Er griff nach einem Karabiner, der auf dem Tisch lag. Royson holte aus und schlug zu. Die Peitsche klatschte quer über Flints Handrücken. Flint brüllte wie am Spieß.
    »Also, Melane! Rede!«, sagte Royson.
    Die Muskeln in seinen Wangen spielten, seine Augen funkelten. Dieser Mann konnte in seiner Brutalität schlimmer als ein Tier sein.
    Melane zog den Kopf ein und stieß schnell, mit sich überschlagender Stimme, hervor: »Aber sicher habe ich aufgepasst, Boss! Abends, wenn er glaubte, dass wir alle schliefen, dann hob er seine Matratze hoch und versteckte etwas darunter! Ich habe es bestimmt ein Dutzend Mal gesehen!«
    Royson winkte nur kurz mit der Hand. Er ging zur Tür und lehnte sich gegen den Pfosten. In der rechten Hand hing die lange Peitsche.
    Melane lief nach hinten. Wir hörten ihn mit den Säcken wühlen, die sie sich selbst mit getrocknetem Gras als Matratzen hergerichtet hatten. Dann kam er wieder und hielt triumphierend einen Beutel hoch, der ziemlich prall gefüllt war.
    Royson lief rot an. Und dann hob er die Peitsche. Flint schrie, dass es uns in den Ohren gellte.
    ***
    Den ganzen Nachmittag über beschäftigten sie sich damit, den Rest der Vorräte in der Hütte und alles, was auch nur einigen Wert besaß, an Bord des Schiffes zu bringen.
    »Heute Abend, sobald es anfängt dunkel zu werden«, sagte Royson irgendwann im Laufe des Nachmittags, »gehen wir rauf zum Tempel und holen die Perlen, die diese braunen Idioten dort herumliegen haben. Und morgen früh verschwinden wir von hier.«
    Um uns kümmerte sich vorerst niemand mehr. Am Abend, es mochte gegen acht oder neun Uhr sein, versammelten sie sich alle in der Hütte. Die Gewehre hatten sie noch hiergelassen und auch ein paar Kartons mit Munition.
    Royson ließ sich die genaue Lage des Tempels beschreiben. Offenbar war Hunter derjenige, der das ausgekundschaftet hatte.
    »Der Tempel liegt ziemlich dicht am Berg«, erklärte er. »Man kann leicht hinkommen, wenn man an der Baumgrenze den Berghang hinaufklettert.«
    »Ist das nicht zu gefährlich?«, wollte Royson wissen.
    »Nein. Der Berg ist vulkanischen Ursprungs, und der Hang ist so zerklüftet, dass man sogar in der Nacht ziemlich gefahrlos hinaufklettern kann.«
    »Gut. Und wie weit ist das Dorf der Eingeborenen entfernt?«
    »Sie haben zwei Dörfer. Das eine liegt am östlichen Ende des Höhenzuges und ist also etliche Meilen vom Berg und dem Tempel entfernt. Das nächste aber liegt ziemlich nahe, vielleicht eine halbe Meile vom Tempel weg.«
    »Wenn wir leise sind, können sie uns trotzdem nicht hören«, meinte Royson. »Nicht, dass ich vor den braunen Brüdern Angst hätte, aber wir sind nicht viel Leute, und viele Hunde sind schon oft des Hasen Tod gewesen. Gibt es im Tempel eine Wache?«
    »Das habe ich nicht herauskriegen können. Vielleicht schläft der Priester da, oder wie sie den Kerl sonst nennen mögen.«
    »Wir warten, bis die Sonne dicht über dem Meer steht. Es wird dann gerade dunkel geworden sein, wenn wir oben ankommen. Alles Nähere muss ich an Ort und Stelle entscheiden. Wir wollen versuchen, ohne Schüsse auszukommen,

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