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0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie

0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie

Titel: 0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Menschenhaie Gangster Perlen
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Sonderkommission.«
    »Und wie kamen Sie an Bord dieses Schiffes?«
    »Als blinder Passagier. Dieser Roy Royson ist eine zwielichtige Gestalt. Erstens weiß niemand genau, womit er nun eigentlich wirklich sein Geld verdient. Er handelt zwar offiziell mit allem Möglichen, aber damit kann er nicht das Vermögen gescheffelt haben, das auf einigen Bankkpnten verteilt ist. Außerdem fand ich es sehr merkwürdig, dass er seit ein paar Monaten regelmäßig alle vier Wochen eine Reise macht, deren Ziel niemand kennt. Dabei nimmt er aber immer viel Vorräte mit. Ich kaufte mir ein Boot und hoffte, ich würde ihm auf einer solchen Reise nachsegeln können. Es misslang, weil mein Kahn die Geschwindigkeit nicht halten konnte. Bei der nächsten günstigen Gelegenheit -das war bei Ihnen - verkaufte ich den Kahn wieder. Und als Royson jetzt vor ein paar Tagen wieder auf brach, schlich ich mich bei Nacht als blinder Passagier an Bord. Leider erwischten sie mich in der zweiten Nacht, als ich vor Müdigkeit eingeschlafen war. Ich glaube, ich schnarche manchmal. Das müssen sie gehört haben. Royson wenigstens, denn seine Kanaken sind ja alle taubstumm.«
    »Wo hat er die eigentlich her?«
    »Das mag der Teufel wissen. Aber ich habe den starken Verdacht, dass Royson der Sklavenhändler ist, den wir suchen.«
    »Diese Bestätigung kann ich Ihnen geben. Als unser Jorez im Marine-Hospital in New York starb, verlangte er kurz vorher das FBI zu sprechen.«
    »Das FBI? Woher weiß denn ein Südsee-Insulaner überhaupt, dass es ein FBI gibt?«
    »Die Insel war während des Krieges mit einer amerikanischen Marine-Infanterie-Einheit belegt. Als es zu irgendwelchen Zwischenfällen kam, schaltete sich zusammen mit der Militärpolizei auch das FBI ein. Daher rührt wohl die Kenntnis der Eingeborenen.«
    »Aha. Und was sagte der Mann also aus?«
    »Eine Schwester stenografierte seine letzten Worte mit, dadurch sind sie uns erhalten. Er erzählte von weißen Männern, die die Eingeborenen immer wieder zwangen, zu den Haien zu schwimmen. Er meinte, wie wir jetzt wissen, nach Perlen zu tauchen in einer Gegend, wo es von Haien wimmelt.«
    »Pfui Teufel! Und diese Halunken sind noch auf der Insel?«
    »Ja. Seit einiger Zeit gehören wir sogar zu ihnen. Wir spielen mit, weil wir versuchen wollen, das Versteck zu erfahren, wo die Weißen den Häuptling gefangen halten. Dadurch zwingen sie ja den Stamm zum Tauchen.«
    Johnny schüttelte den Kopf.
    »Aber unser Jorez sagte noch etwas. Er sprach von einem Händler namens Röyson. Der käme immer mit vielen Gewehren in ihre beiden Dörfer und hole Männer und Frauen auf sein Schiff, mit dem er dann davonsegle. Die Entführten kämen niemals wieder.«
    »Da haben wir den Halunken!«, rief Johnny lebhaft!. »Das ist er! Ich hatte es doch im Gefühl, dass ich mich nur an diesen Peitschenkönig zu halten brauche, um der ganzen Schweinerei auf den Grund zu kommen! Na, warte! Diese Bestie soll sich noch wundern!«
    »Sprechen Sie von mir?«, sagte eine dröhnende Stimme hinter uns.
    Wir fuhren hoch. Und wir starrten in die Mündungen von Gewehren und Maschinenpistolen. Royson, Flint, Hunter, Stpwett, Melane und Forster -sie alle waren da, und sie hatten uns umringt, ohne dass wir Narren es gemerkt hatten. Ich legte die Maschinenpistole langsam nieder und hob meine Hände. Diese Runde hatten wir verloren, und der Himmel mochte uns gnädig sein, damit es nicht überhaupt unsere letzte Runde war.
    ***
    Sie fesselten uns mit Riemen, die ein Kanake nach ein paar Zeichen, die ihm Royson gemacht hatte, irgendwoher brachte. Ich dachte mit Genugtuung daran, dass wir Johnnys Ketten sofort ins Meer geworfen hatten.
    Danach brachten sie uns an Land. Sie warfen uns einfach auf den brütend heißen Sand, und wir hatten das Gefühl, bei lebendigem Leib geröstet zu werden. Royson und Flint blieben bei uns stehen.
    »Friert ihr?«, fragte Flint und trat mir in die Seite.
    »Es geht«, erwiderte ich. »Aber ihr werdet eines Tages frieren, wenn sie euch den Gang entlangführen, der zum elektrischen Stuhl führt. Dort wird euch allerdings wieder warm werden.«
    Flint sagte ein paar mehr als unfeine Dinge. Dabei hörte ich aber, dass er plötzlich wusste, dass wir G-men waren.
    »Woher wissen Sie denn, dass wir G-men sind?«, fragte ich, weil ich wissen wollte, durch welchen Fehler wir uns vielleicht verraten hatten.
    »Ich wüsste es«, sagte Royson. »Ich ließ euer Hotelzimmer durchsuchen. Ihr habt mir zu viel herumgeschnüffelt.

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