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0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert

0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert

Titel: 0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: eiskalt serviert
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selbstverständlich zu Rechenschaft gezogen werden und Schadenersatz bezahlen müssen, aber, ehrlich gesagt, kann ich nicht daran glauben.«
    »Neville war anderer Ansicht. Er meinte, Cheswick hätte es nur seinem Glück zu verdanken, dass er immer ungeschoren davongekommen sei.«
    »Der gute Neville sucht hinter jedem so eine Art Al Capone«, meinte Mr. High. »Lassen Sie sich ja nicht verrückt machen.«
    Bis zum Abend passierte gar nichts. Wir aßen, fuhren nach Hause und zogen uns um.
    Um zehn holte ich Phil ab, und wir beehrten den Nachklub »Mon Chérie« mit unserem Besuch. Weder Ava noch Diana waren zu erblicken. Ein neuer Oberkellner komplimentierte uns hinein und wollte uns einen Tisch an der Tanzfläche andrehen, aber wir hatten andere Absichten. Wir suchten uns eine Nische, von der man alles beobachten konnte, ohne gesehen zu werden.
    Glücklicherweise war auch der Kellner ein Fremder, sodass wir nicht befürchten mussten, die beiden Mädchen würden von unserer Anwesenheit erfahren.
    Um halb elf hatte sich das Lokal ziemlich gefüllt, und die Show begann.
    Nach einer ziemlich minderwertigen Darbietung erschienen tatsächlich Ava und Diana. Ich hatte noch bis zur letzten Sekunde daran gezweifelt, obwohl sie auf dem Programm standen. Wir hielten uns zurück und blieben ungesehen.
    Dann ging es weiter wie üblich. Die zwei Mädchen kamen, nachdem sie sich umgezogen hatten zurück und warteten darauf, dass jemand sie einladen würde. Ava war die Erste, die einen Kavalier fand, ein älteres Semester, das mächtig getrunken hatte. Er schien aus der Provinz zu sein, sonst hätte er bestimmt keinen französischen Sekt zu 25 Dollar die Flasche bestellt.
    Dann fand auch Diana einen Mann, der zwar bedeutend jünger und netter aussah, aber sich darauf beschränkte, ein paar Cocktails auszugeben.
    Es war absolut nichts Besonderes los. Die beiden Mädchen benahmen sich, wie man es von ihnen erwarten konnte, nur fiel mir auf, dass Diana bei weitem nicht so schüchtern tat wie neulich bei mir. Entweder sie hatte sich inzwischen entschlossen, mit den Wölfen zu heulen, oder sie war ein kleines Luder, das mich damals sofort richtig eintaxiert hatte und Kapital aus ihrer Schönheit schlagen wollte.
    Um zwölf Uhr war alles besetzt, und der Alkoholverbrauch und die Stimmung stiegen. Ava und ihr Provinzonkel waren bereits bei der dritten Flasche.
    Diana hatte sich einen neuen Kavalier angelacht, der spendabler war und eine Schwäche für französischen Weißwein zu haben schien. Er trank das Zeug wie Wasser und wurde mit der Zeit immer vergnügter und dreister. Das Mädchen schlug ihm auf die Finger, aber sie lachte dabei.
    Kurz vor zwei verzog sich auch Avas Tischherr, und gleich darauf auch Dianas Weinonkel. Die beiden Mädchen verschwanden hinter dem bewussten-Vorhang. Als sie zurückkamen, war Diana im Straßenkleid. Sie trug eine kleine rote Collegmappe unter dem Arm, wie auch Frauen sie neuerdings haben. Sie sah ein paarmal auf die Uhr, als ob sie eine Verabredung hätte.
    »Wenn sie weggeht, so nehmen wir sie aufs Korn«, schlug Phil vor. »Vielleicht hat sie außer dem Freund im Bellevue noch einen auf Lager, und das möchte ich gerne wissen.«
    Phil nickte.
    In diesem Augenblick kam ein Kellner mit einem Zettel, den er Diana mit vertraulichem Augenzwinkern übergab. Sie las, machte ein ärgerliches Gesicht, nickte aber und steuerte auf einen Tisch zu, an dem ein einzelner Herr saß, der uns den Rücken zudrehte. Er machte eine einladende Handbewegung, ohne aufzustehen. Diana setzte sich und legte die Mappe neben sich, wo auch der Herr eine ähnliche deponiert hatte.
    Der Ober brachte Drinks. Man unterhielt sich angeregt, aber die Freude dauerte nicht lange. Der Mann blickte auf die Uhr, zahlte, nahm seine Mappe und verabschiedete sich. Das Mädchen schien darüber gar nicht böse zu sein.
    Als er nach draußen ging, stieß mich Phil mir der Schuhspitze an.
    »Zahle und komme so schnell wie möglich nach. Ich muss da etwas nachprüfen.«
    Dann war er weg. Ich konnte mir nicht denken, was ihn zu dem schnellen Aufbruch veranlasst hatte, aber ich trank meinen Cocktail und danach auch den von Phil aus. Ich bin nicht dafür, einem Wirt derartig teuere Sachen zu schenken. Dann beglich ich die Rechnung und verzog mich ebenfalls.
    Auf der Straße stand Phil ein paar Yard seitwärts vom Eingang und schien sehr interessiert die Hausnummer zu betrachten.
    »Na?«, fragte ich.
    »Der Knilch war weg«, meinte er. »Ich sah sein

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