Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0157 - Explorer in Not

Titel: 0157 - Explorer in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hatte.
    „Hoffentlich entdecken sie uns nicht", flüsterte Hoax. Er sah in die Tiefe. Aus allen Höhlen quollen jetzt die Züge der Hornschrecken und bedeckten den Wüstenboden. „Der Strom wird sie aufhalten."
    „Und wenn schon. Auf der anderen Seite vermehren sie sich genauso schnell. Es gibt nur einen Ort, wo wir sicher wären. Die Insel im Ozean, die ich auf meinem ersten Flug entdeckte."
    „Wir sollten das Schonepal mitteilen."
    „Der soll uns erst einmal hier abholen!"
    Erneut versuchte Borowski, Verbindung mit dem Kommandanten zu erhalten. Als das endlich gelang, begannen die ersten Hornschrecken, die Felsen emporzuklettern.
    „Echonepal, in zehn Minuten sind wir hier erledigt. Holen Sie uns endlich ab."
    „Gleich. Die EX ist geräumt. Wir haben das Schiff verlorengegeben, aber es wurde versäumt, ein Notsignal abzusenden. Die Hypersender der Rettungsboote haben eine zu geringe Reichweite. Ich muß ein Kommando in das Schiff zurücksenden."
    „Das wäre der sichere Tod für jeden", warnte Borowski.
    „Wir müssen es riskieren", erwiderte Schonepal, „oder wir sterben alle. Rechnen Sie sich doch nur aus, wie lange es dauert, bis die ganze Oberfläche des Planeten von den Hornschrecken bedeckt ist."
    „Die Gleiter und Boote können sich unbegrenzt in der Luft halten, außerdem könnten wir versuchen, das nächste System anzufliegen."
    „Das sind Überlegungen, für die später noch Zeit ist. Jedenfalls muß Rhodan gewarnt werden. Niemand darf mehr auf Zannmalon landen, damit keine Hornschrecke verschleppt wird. Stellen Sie sich vor, auch nur eine von ihnen gelangte zur Erde."
    Das war allerdings eine furchtbare Vorstellung. Von der Erde aus konnten die Zellteiler in alle Teile der Galaxis gelangen und eine Katastrophe auslösen, die unübersehbar war.
    „Sie kommen die Felsen hoch!"
    Hoax rief es und deutete nach unten. Borowski vergaß Schonepal für einen Augenblick. Er sah, wie einige der Hornschrecken in die Höhe sprangen und an der glatten Wand kleben blieben. Beim nächsten Sprung verfehlten sie meist ihr Ziel und fielen auf den Boden zurück, manche aber waren geschickter.
    Sie hatten beim zweiten Sprung sieben oder acht Meter Höhenunterschied überwunden.
    Borowski sah eine, die sich mitten im Sprung teilte. Dabei entstand eine durchsichtige Flüssigkeit, die schwer zur Erde tropfte. Dort blieb sie liegen und verfärbte sich langsam milchig.
    Die beiden neu entstandenen Hornschrecken benötigten nur wenige Minuten, um völlig aktionsfähig zu werden. Sie begannen sofort zu wachsen und griffen den Felsen an.
    Sie begannen ihn aufzufressen.
    Borowski erwachte wie aus einem Alptraum.
    „Kommandant! Uns bleiben noch fünf Minuten. Die Hornschrecken fressen den Fels. Sie lösen ihn mit ihrer Säure auf und verschlingen ihn. Sie wachsen zusehends und teilen sich dann. Holen Sie uns ab!"
    „Ich schicke Ihnen einen Gleiter", versprach Schonepal.
    Borowski atmete auf. Nicht, dass er Schonepal böse Absichten unterschoben hätte, aber der Kommandant schien ihre Lage nicht ganz erfaßt zu haben. Außerdem galt seine erste Sorge dem Schiff, auch wenn es bereits verloren war. Und dann der wichtige Funkspruch an die Zentrale.
    Der Gleiter erschien bald über ihnen, fand aber keinen Platz zum Landen.
    „Hier Leutnant Gabriel, Borowski. Steigen Sie noch sechzig Meter. Da ist ein kleines Plateau, auf dem wir niedergehen können. Schaffen Sie das noch?"
    „Müssen wohl", erklärte der Biologe. „Wer ist bei Ihnen?"
    „Miß Peggins und Nordmann. Dazu Dr. Lazarus und noch drei Mann."
    „Dann sind wir acht. Noch Platz für mehr?"
    „Leider nicht. Steigen Sie schon, die Hornbiester sind dicht unter Ihnen."
    Hoax kletterte bereits. Er fand immer wieder einen Vorsprung, an dem seine Finger sich festklammern und den Körper nachziehen konnten. Er kam nur langsam voran, aber immer noch schneller als die Hornschrecken, die meist wieder abfielen, wenn sie den Fels nicht richtig ansprangen.
    Borowski kletterte dicht hinter Hoax. Über ihnen schwebte der Gleiter. Gabriel gab Anweisungen und machte sie auf besonders gut erkennbare Vorsprünge aufmerksam.
    Nach fünfzehn Minuten erreichten sie das Plateau. Der Gleiter war gelandet und nahm sie auf. Dann startete er wieder.
    In geringer Höhe flogen sie über die Ebene dem Fluß zu.
    Unten wälzten sich die Hornschrecken gleich brodelndem Magma dem Ufer entgegen. Sie fraßen alles auf. Nicht nur die spärliche Vegetation, sondern auch Felsbrocken und Sandhügel

Weitere Kostenlose Bücher