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0158 - Der Panthermann

0158 - Der Panthermann

Titel: 0158 - Der Panthermann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Meer, doch diesmal sprach in ihm sein Über-Sinn an. Das Böse in ihm pulsierte fordernd.
    Der junge Mann in der schwarzen Lederkleidung erhob sich und sah nach Norden.
    Ein weißer Fleck wurde sichtbar, zu dem das Motorensummen gehörte.
    Die Augen des Motorradfahrers wurden zu schmalen Spalten. Katzenaugen!
    Ein weißer Ford Granada näherte sich mit hoher Geschwindigkeit!
    Im gleichen Moment begriff der Chw'orch, warum sich sein Über-Sinn meldete. Mit zwei weiten Sprüngen war er bei seinem Motorrad, stieg auf und startete es gleichzeitig.
    Als die Maschine aufbrüllte, war der Ford heran.
    Der Chworch schoß mit seiner BMW auf die Straße…
    ***
    Bill Fleming hatte das, was er in Hamburg zu erledigen hatte, bei weitem schneller hinter sich gebracht, als er hatte hoffen können. Auf Anhieb hatte er die richtige Adresse gefunden und keine Zeit mit langwierigem Suchen verschwenden müssen. Jetzt befand sich ein wertvolles Buch in seinem Besitz, das ihn in seinem Forschungsprojekt erheblich voranbringen würde.
    Manuela Ford, weder verwandt noch verschwägert mit der Autofirma, hatte kein sonderliches Interesse gezeigt, Hamburg in hellem Nachmittagslicht zu erleben. »Wir sollten lieber als gesamte Truppe einen Ausflug mitten hinein ins Nachtleben unternehmen«, schlug sie vor. »Das dürfte interessanter werden !«
    Bill hatte zugestimmt, und deshalb befanden sie sich jetzt schon wieder auf der Rückfahrt nach Lüneburg. Bill warf einen kurzen Blick auf die Zeiger der Borduhr; es ging auf sechs Uhr zu. Gemütlich lehnte er sich zurück, bedauerte es wenig, nicht in einem Straßenkreuzer amerikanischen Formats zu sitzen, obgleich der Ford Granada auch nicht gerade als klein zu bezeichnen war, und konzentrierte sich aufs Fahrvergnügen.
    Er hatte ein kurzes Stück die Autobahn benutzt, war bei Maschen abgebogen und rollte jetzt über die Bundesstraße 4.
    Kurz vor Winsen hatte das Fahrvergnügen sein Ende.
    Da sah er nämlich, wie am Straßenrand ein aufgebocktes Motorrad stand, und er sah auch, wie der bis dahin im Gras hockende Fahrer aufsprang und sich auf die Maschine warf.
    Bill witterte Unrat Eine Falle?
    Er dachte an den Chworch. Sollte der der Motorradfahrer sein? Wenn ja - wer hatte ihn verraten? Wer wußte, daß Bill Fleming in diesem Augenblick in Richtung Lüneburg fuhr?
    Wer außer Zamorra, Nicole und Alfred?
    »Was ist?« fragte Manuela alarmiert, der Bills Verkrampfung aufgefallen war. Der Historiker beschleunigte. Als sie knapp neben dem Motorradfahrer waren, jagte dieser seine Maschine auf die Straße.
    Sekundenlang sah es nach einem Rammstoß aus, dann wich Bill auf die Gegenfahrbahn aus und raste an dem Motorrad vorbei.
    »Der Chworch!« keuchte er erschrocken. Er hatte jetzt die Gewißheit. »Das sollte eine Falle werden!«
    Manuela wurde blaß.
    Der Ford raste mit hoher Geschwindigkeit weiter. Bill hatte den Vorteil, bereits in voller Fahrt zu sein, aber mit dem Beschleunigungsvermögen der BMW-Maschine konnte er trotz des Einspritzmotors kaum konkurrieren. Im Rückspiegel sah er, wie sich der Motorradfahrer anhängte und bereits nach ein paar Sekunden zum Überholen ansetzte.
    Bill warf einen kurzen Seitenblick auf Manuela. »Angeschnallt bist du«, stellte er fest. »Okay, dann beiß mal die Zähne zusammen…«
    Er trat das Pedal voll durch, schaltete kurz per Hand zurück und registrierte, wie die Maschine aufbrüllte. Bill riskierte es jetzt, den Motor zu überdrehen, aber der Wagen wurde noch schneller. Ein paar Sekunden lang schien es, als würde der Motorradfahrer zurückfallen, aber dann holte der wieder auf.
    Bill mußte wieder auf Normal schalten, wenn er nicht riskieren wollte, daß ihm der Motor in Einzelteilen um die Ohren flog. Die Automatik ruckte leicht, als er bei Tempo 130 wieder hochschaltete. Dann war der Motorradfahrer neben ihm.
    Bill wandte den Kopf.
    Obwohl das Visier des Helms mit seinem getönten Glas das Gesicht des Fahrers fast völlig verbarg, sah Bill das grelle, rote Glühen der Augen.
    »Festhalten, Manu«, keuchte er und biß die Zähne zusammen.
    Dann zog er das Lenkrad leicht nach links. Genau in dem Moment, als sich das Motorrad schon fast vor ihm befand!
    Für eine Zehntelsekunde gab Bill sich der wahnwitzigen Hoffnung hin, den Chworch voll zu erwischen, der ihn mit seinem Motorrad stoppen wollte. Dann überschlugen sich die Ereignisse geradezu.
    Der Kotflügel des Ford erwischte das Motorrad-Heck!
    Er wirbelte die schnelle Maschine herum!
    Metall kreischte

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