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0158 - Der Panthermann

0158 - Der Panthermann

Titel: 0158 - Der Panthermann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Bremsen und zweifelte an seinem Verstand, weil der dunkelhaarige junge Mann keinen Faden am Leib trug!
    »Das gibt’s doch nicht!«
    Er zwinkerte, kniff sich in den Arm und fühlte sich reif für eine psychiatrische Behandlung, aber das verhalf dem Burschen, der jetzt auf ihn zukam, auch nicht zu einem neuen Anzug.
    Seit wann fuhren Nudisten quer durch Niedersachsen?
    Der Knabe mußte mindestens ein ganzes Dutzend Schrauben locker haben oder so stinkbesoffen sein, daß er nichts mehr merkte, und in diesem Falle war es Pyker durchaus erklärlich, daß der FKK-Fan den Wagen in den Graben gesetzt hatte, aber gegen das Betrunkensein sprach der sichere Gang des jungen Mannes, der direkt auf den leicht angerosteten Mercedes, Baujahr Bratkartoffel, zumarschiert kam.
    Also ein Verrückter?
    Norbert Pyker wurde es mulmig. Er wollte wieder losfahren, als der Nackte am Wagen war und ohne Vorankündigung die Fahrertür aufriß!
    »He…« schrie Pyker auf, stockte aber sofort, weil der Nackte sich im nächsten Augenblick im Bruchteil einer Sekunde in einen Panther verwandelte!
    Pyker bekam es nur zur Hälfte mit!
    Und ein aufrecht stehender Panther hat es leicht, sich fallenzulassen!
    Pyker schrie.
    Er sah Krallen.
    Dann war es für ihn aus, und der schwarze Panther mit den rotglühenden Augen zerrte den Toten aus dem Wagen. Kurz vergewisserte er sich mit einem Rundblick, daß kein anderes Fahrzeug in Sicht war, dann zerrte er Pyker in den Graben. Er bedauerte, daß er das Blut des Toten aus Zeitmangel nicht in sich aufnehmen konnte, aber das andere war wichtiger.
    Aus dem Panther wurde wieder ein Mensch, der aber nur vom äußerlichen Aussehen her den Begriff Mensch für sich in Anspruch nehmen durfte. Mit fliegenden Fingern begann er den Toten zu entkleiden und legte dessen Kleidung an. Immer noch kein anderes Auto in Sicht!
    Der Chworch lächelte teuflisch. Die beiden Insassen des Ford waren immer noch bewußtlos. Der Chworch lud sich erst Manuela auf die Schultern und trug sie zu dem altersschwachen Mercedes, dann kümmerte er sich um Bill. Daß sie zu zweit auf der Rückbank des Wagens nicht gerade bequem lagen, störte ihn nicht. In ihrer Bewußtlosigkeit waren sie für solchen Mangel an Komfort ohnehin nicht empfänglich.
    Den toten Norbert Pyker ließ er im Graben liegen. Mit ihm konnte er nichts anfangen.
    Er hatte ein Teilziel erreicht. Er besaß jetzt zwei Geiseln, mit denen er seine Gegner bezwingen konnte.
    ***
    Im Café hatten sie es nicht mehr lange ausgehalten und während der Weiterfahrt zum Hotel grübelte Zamorra immer noch über die Identität des Alten nach, der so viel wußte. Wer oder was war er? Der Gedanke an den Zauberer Merlin schoß ihm durch den Kopf, wurde aber sofort wieder verworfen. Zu gut kannte Zamorra inzwischen seinen geheimnisvollen Helfer und Mentor, der aber stets im Hintergrund blieb. Ihn hätte er sofort erkannt. Dieser Alte mit seinem phänomenalen Wissen war nicht Merlin, sondern ein anderer.
    Ein Gedankenleser… vielleicht auch ein Präkogniter, ein Hellseher also. Woher kam er, und warum mischte er sich in das Geschehen ein? Wäs bezweckte er damit, und warum war er so sehr darauf bedacht, seine Identität zu verbergen?
    Zamorra entsann sich, nicht auf die Augenfarbe geachtet zu haben. Er vermutete plötzlich in dem Alten einen Druiden!
    Da hielt Alfred vor dem Hotel an. Sie stiegen aus und betraten die Eingangshalle. Als sie zur Treppe eilten, kam ihnen der Mann von der Rezeption in die Quere.
    »Professor Zamorra?«
    Der Parapsychologe wandte den Kopf. »Hier, bei der Arbeit«, murmelte er.
    »Monsieur, vor etwa fünf Minuten kam ein Anruf für Sie. Sie sollen dringend zurückrufen.«
    »Wohin?« erkundigte sich Zamorra.
    Der Hotelangestellte überreichte Zamorra einen Notizzettel, auf dem eine Telefonnummer notiert war. Zamorra kannte sie nicht. Er hatte ein gutes Zahlengedächtnis, aber diese Rufnummer gehörte zu keinem Bekannten. Außerdem gab es in Deutschland nur sehr wenige Leute, die ihn so gut kannten, daß er wiederum über deren Telefonnummern Bescheid wußte.
    »Darf ich das Hausgerät benutzen?«
    »Selbstverständlich!«
    Nicole winkte ihm zu. »Ich gehe schon mal nach oben«, sagte sie. Alfred und Rex befanden sich bereits auf halber Höhe der Treppe. Zamorra nickte und folgte dem Angestellten zur Rezeption. Der Mann schob Zamorra das Telefon herüber und schaltete den Gebührenzähler ein.
    Zamorra ließ die Scheibe surren. Es war ein Hamburger Anschluß, wie er

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