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0159 - Wir und die Konkurrenz der Mörder

0159 - Wir und die Konkurrenz der Mörder

Titel: 0159 - Wir und die Konkurrenz der Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir und die Konkurrenz der Mörder
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eigenartig vor, dass er euch so schnell anheuern wollte. Gangsterbosse sind doch sonst nicht so schnell mit ihrem Vertrauen da. Noch weniger die Leute, die dem Syndikat angehören.«
    »In diesem Fall ist das wohl erklärlich«, meinte Phil. »Oplain rechnete damit, dass ihm Leute aus New York auf den Hals gehetzt würden. Bei uns mag er an der Aussprache gehört haben, dass wir aus New York kommen. Also musste für ihn feststehen, dass wir die geschickten Killer sind. Wenn er sich von Crew getrennt hat, wie er sagte, was liegt näher, als dass er versucht, Crew kaltzustellen? Indem er ihm zum Beispiel auch die Leute wegschnappt.«
    »Man kann es so sehen«, meinte der Boss. »Aber es gibt auch eine andere Erklärung: Er traut euch ganz und gar nicht und will Zeit gewinnen, um euch in Ruhe auf den Zahn fühlen zu können.«
    »Dasselbe können wir in der Zwischenzeit bei ihm tun«, sagte ich. »Ich habe nämlich nicht vor, im Hotel ein paar Wochen darauf zu warten, dass Oplain uns mal aufpfeift.«
    »Und was wollen Sie tun?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Das weiß ich noch nicht. Auf jeden Fall will ich mich sehr intensiv um Oplain kümmern.«
    »Unternehmen Sie nichts, ohne mich vorher zu verständigen. Ich habe Ihrem Chef fast schwören müssen, dass ich ein bisschen auf euch aufpasse. Er möchte euch gern unverpackt in New York Wiedersehen. Nicht in zwei schönen Särgen.«
    ***
    Wir sprachen die ganze Sache aus allen erdenklichen Blickwinkeln durch, und darüber wurde es Nachmittag. Gegen drei Uhr stiegen wir auf dem Parkplatz des Hotels aus dem Wagen. Wir mussten um die Hausecke gehen, um vorn zum Haupteingang zu gelangen.
    Als wir um die Ecke gebogen waren, traten zwei Männer auf uns zu. Der eine grinste freundlich, wippte eine Zigarette zwischen den Fingern und fragte: »Entschuldigung, Sir, haben Sie vielleicht Feuer?«
    Ein kurzer Blick überzeugte mich davon, dass wir die beiden Gestalten noch nie gesehen hatten. Ein zweiter Blick verständigte Phil. Ich trat ein bisschen zur Seite und griff in die Hosentasche.
    Im gleichen Augenblick riss der zweite seine Hände aus den Manteltaschen.
    Aber darauf hatte Phil nur gewartet. Er riss den rechten Arm des Gangsters hoch. Gleichzeitig gab ich dem Mann, der mich angesprochen hatte, mit der anderen Hand einen Stoß vor die Brust, sodass er zurücktaumelte und genau gegen seinen Kumpan fiel.
    Ich riss meine Pistole heraus, aber in diesem Augenblick fielen zwei Schüsse. Erschrocken sprang Phil zurück. Ich sah ihn neben dem Hoteleingang in Deckung gehen, während ich selbst mit einem Satz um die Ecke sprang.
    Eilige Schritte waren zu hören. Ich neigte den Kopf ein wenig vor.
    Auf dem Pflaster brach der Mann, der mich um Feuer gebeten hatte, gerade zusammen. Der andere rannte schon auf der anderen Straßenseite. Phil riss seine Pistole hoch, zögerte und ließ sie wieder sinken.
    »Zuviel Leute auf der Straße«, murmelte er.
    Wir beugten uns über den Zusammengebrochenen. Irgendwo gellte bereits der Pfiff eines Polizisten.
    Der Mann hatte zwei Kugeln in den Rücken bekommen, und es sah aus, als wäre er tot.
    »Halte die Leute auf Abstand!«, rief ich Phil zu und stürmte ins Hotel hinein.
    In der Halle kamen mir ein Dutzend Kellner, Liftboys und Gäste entgegengerannt. Ich schob mich hindurch und stürzte zur Empfangsloge. Dort stand ein Telefon. Ich wählte die Nummer des Denver FBI und sagte: »Hier ist Brown aus New York. Wir wurden vor unserem Hotel überfallen. Schickt die Mordkommission!«
    Ich wartete die Antwort gar nicht erst ab, sondern warf den Hörer zurück auf die Gabel und lief wieder hinaus. Natürlich hatte sich bereits eine Menge von neugierigen Gaffern angesammelt, die Phil nur mit Mühe davon zurückhalten konnte, den Verwundeten oder Toten um und um zu wenden in falsch verstandener Hilfsbereitschaft. Endlich tauchte atemlos ein Cop der Denver Stadtpolizei auf.
    Ich zog ihn zu mir und hielt ihm meinen Ausweis unter die Nase.
    »Sie brauchen nichts mehr zu unternehmen«, sagte ich leise. »Die Mordkommission ist schon verständigt. Sorgen Sie nur dafür, dass niemand den Mann anrührt.«
    »Jawohl, Agent!«
    Im gleichen Augenblick tauchten auch noch ein paar Kameraden von ihm auf. Er instruierte sie, und sie taten das Vernünftigste, was sie tun konnten. Sie bildeten einen engen Kreis um den Toten und hakten sich ein.
    Wir gingen zum Hoteleingang. Phil hielt mir die Zigarettenschachtel hin. Ich nahm eine und gab Feuer. Phils Hände zitterten

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