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0159 - Wir und die Konkurrenz der Mörder

0159 - Wir und die Konkurrenz der Mörder

Titel: 0159 - Wir und die Konkurrenz der Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir und die Konkurrenz der Mörder
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ich.«
    »Folglich sind Sie doch erst seit frühestens vorgestern in Denver, oder?«
    »Ich war schon vorher da. Ich hatte nur außerhalb ein paar Geschäfte zu erledigen.«
    »Was für Geschäfte?«
    »Alles mögliche.«
    »Vielleicht Morde?«, fragte ich freundlich. »Oder ein Attentat auf ein Verkehrsflugzeug?«
    Er schluckte. Seine Stirn begann zu glänzen von kleinen Schweißperlen.
    »Hören Sie!«, sagte er rau. »Ich habe mit dem Flugzeugabsturz nichts zu tun! Gar nichts! Das können Sie mir nicht anhängen!«
    »Eigenartig, Mister Oplain! Sie buchen einen Flugschein von Frisco über Chicago und New York nach Denver. In Chicago überlegen Sie sich die Sache plötzlich anders und lassen New York aus. Und wie es der Zufall will, stürzt dieselbe Maschine ab, weil eine Höllenmaschine an Bord explodierte. Ein bisschen viel Zufälle, nicht wahr?«
    Oplain wischte sich den Schweiß vor der Stirn. Wie jeder wahre Gangster traute er der Polizei jede Schlechtigkeit zu, auch die, dass sie einen Mann unschuldig vor ein Gericht zerrte und ihm den Weg zur Hinrichtung ebnete, indem sie womöglich gar falsches Beweismaterial vorlegte. Gangster machen oft den Fehler, dass sie der Polizei ihre eigene Skrupellosigkeit andichten.
    »Machen Sie mich nicht verrückt«, krächzte er. »Was meinen Sie, wie ich mich selbst gewundert habe, als ich in den Zeitungen las, die Maschine, mit der ich eigentlich hatte fliegen wollen, wäre in der Luft explodiert!«
    »Bevor ich Ihnen das abkaufe, Oplain«, sagte ich ernst, »müssten Sie mir schon verdammt glaubwürdige Gründe für den schnellen Entschluss bringen, der Sie veranlasste, entgegen Ihren ursprünglichen Plänen in Chicago plötzlich die Maschine zu wechseln. Jedes Geschworenengericht der Staaten wird das nämlich verdammt merkwürdig finden, Oplain!«
    Er nagte an seiner Unterlippe. Ich hatte ihn genau dahin gebracht, wo ich ihn hinhaben wollte. Jetzt saß er in der Zwickmühle. Zweifellos stand sein Entschluss, in Chicago das Flugzeug zu wechseln, in irgendeinem Zusammenhang mit dem, was er seine Geschäfte nannte. Die waren fraglos verbrecherischer Natur. Jetzt musste er uns entweder seine Geschäfte aufdecken oder er lief Gefahr, für die Höllenmaschine im Flugzeug verantwortlich gemacht zu werden, was nur mit dem Todesurteil enden konnte.
    Er machte ein paar Versuche, mich davon zu überzeugen, dass sein Wechsel der Reiseroute absolut nichts mit der Bombe zu tun habe. Ich zuckte die Achseln und erwiderte: »Das müssen Sie schon den Geschworenen klar machen, Oplain. Wenn Sie uns keine stichhaltigen Gründe dafür nennen, erheben wir gegen Sie Anklage wegen sechsundzwanzigfachen vorsätzlichen Mordes.«
    Er wand sich wie eine Schlange. Schließlich schien er einen Ausweg gefunden zu haben, denn er hob den Kopf und sagte mit festerer Stimme: »Also passen Sie auf! Sie können mich nicht zwingen, dass ich mir selbst einen Strick drehe. Ich sage Ihnen so viel, wie ich sagen kann. Okay?«
    Ich grinste.
    »Wir machen keine Geschäfte, Oplain. Wir handeln nicht und feilschen nicht. Schon gar nicht mit Leuten Ihres Schlages.«
    »Hören Sie doch zu!«, rief er eindringlich. »Ich wusste, dass Crew mir an den Kragen will. Er kann mich nun einmal nicht ausstehen. Das ist eine persönliche Sache. In Chicago hatte ich eine Kleinigkeit zu erledigen. Dabei erreichte mich ein Anruf aus New York. Eine bestimmte Person wusste, dass ich zu einer bestimmten Zeit in Chicago an einer bestimmten Stelle anzutreffen sein würde. Diese Person rief mich an. Crew, sagte sie, wüsste, dass ich mit der und der Maschine nach New York käme. Ich sollte mich vorsehen.«
    »Und da haben Sie vor lauter Angst das Flugzeug gewechselt und sind von Chicago direkt nach Denver geflogen.«
    »Zum Teufel, ich habe nur ein Leben zu verlieren! Und ich saß allein in der Maschine! Wenn ich ein paar Jungs dabei gehabt hätte, wäre ich vielleicht trotzdem .nach New York geflogen! Aber allein gegen Crews Mannschaft?«
    »Was für eine Mannschaft hat dieser Crew denn?«
    »Jedenfalls Gangster.«
    »Mehr können Sie uns wohl nicht darüber sagen, wie?«
    »Nein.«
    »Oplain, Ihre Märchen fangen an zu stinken. Sie stinken zum Himmel! Glauben Sie doch bloß nicht, mit so ein paar unbeweisbaren Andeutungen und halben Wahrheiten könnten Sie uns davon abhalten, Ihnen die Sache mit dem Flugzeug anzuhängen. Wir wollen jetzt endlich mal ein klares Wort sprechen: Sie und Crew, Sie haben einmal eine ganz bestimmte

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