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0159 - Wir und die Konkurrenz der Mörder

0159 - Wir und die Konkurrenz der Mörder

Titel: 0159 - Wir und die Konkurrenz der Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir und die Konkurrenz der Mörder
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wurde.
    »Hört zu, ihr beiden. Ich kann euch noch immer umlegen. Meine beiden Gorillas beschwören alles, was ich ihnen sage. Also werdet nicht frech und strapaziert meine Geduld nicht allzu sehr. Ich weiß genau, dass Crew euch schickt.«
    Wir schwiegen.
    Er nahm unser Schweigen als Zustimmung und brummte zufrieden: »Na also! Warum nicht gleich so?«
    Wir sagten immer noch nichts. Er musterte uns lange. Sein Blick war der einer Schlange, ohne jedes Empfinden.
    »Ich kann Leute gebrauchen, die so in Form sind wie ihr beide. Und ich zahle besser als Crew. Ist das ein Angebot?«
    Ich.zuckte die Achseln.
    »Das hängt von den näheren Umständen ab.«
    »Ich zahle vierhundert pro Woche.«
    »Nicht schlecht. Aber Crew zahlte…«
    »Lüg nicht!«, unterbrach Oplain. »Crew zahlt keinem mehr als zweihundert. Ich muss das wissen, schließlich habe ich jahrelang unter seiner Regie gearbeitet, bis ich endlich auf den Trichter kam, dass man gute Geschäfte selbst machen soll.«
    »Hoffentlich lässt sich Crew das gefallen«, sagte ich aufs Geratewohl.
    Oplain lachte leise.
    »Er wird es sich gefallen lassen müssen. Crew ist nicht mehr das Syndikat. Wenigstens nicht mehr lange. Ich bin das Syndikat, und wenn ihr nur für fünf Cents Verstand in euren Schädeln habt, dann stellt ihr euch rechtzeitig auf die richtige Seite.«
    Ich fühlte, wie mir kühl wurde. Oplain sprach vom Syndikat, als ob er vom Wetter redete. Wir wussten genau, was für eine skrupellose Organisation es war, und ich fühlte mich gar nicht mehr ganz wohl in meiner Haut.
    »Also?«, fragte Oplain. »Wollt ihr für mich arbeiten?«
    Ich sah fragend zu Phil. Der zuckte die Achseln.
    »Bei vierhundert!«, sagte er.
    Ich sah wieder zu Oplain und nickte: »Abgemacht. Aber wir sind nicht zwei solche Schoßhündchen wie die Gestalten von eben. So leicht wie einen Dackel kann man uns nicht hin und her pfeifen.«
    Oplains Augen wurden schmal.
    »Über eins müssen wir uns im Klaren sein«, verkündete er. »Ich befehle. Und was ich befehle, wird auf die Sekunde genau ausgeführt. Allzu viel Arbeit wird euch nicht zugemutet. Wo wohnt ihr?«
    Ich sagte ihm das Hotel. Er fragte nach unseren Namen. Ich nannte mich Brown, Phil dagegen Jackson. Oplain grinste.
    »Interessante Namen, noch nie gehört. Übrigens, gleich eine Frage: Habt ihr McLean umgelegt?«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Ich hatte ihn nach New York geschickt. Er sollte für mich eine Kleinigkeit erledigen. Dabei wurde er umgelegt. Seine Schuld, er hätte besser aufpassen müssen. Trotzdem möchte ich wissen, wer es war.«
    Ich zuckte die Achseln. Der Sitz unter mir wurde heiß. Jedes falsche Wort konnte Oplain dazu bewegen, doch noch seine Zeigefinger zu krümmen. Aber irgendeine Antwort musste ich ja geben. Also versuchte ich es mit Crew, denn auf den schien er keine besonders großen Stücke zu halten.
    »Es war jemand von Crews Leuten«, sagte ich langsam. »Aber er hat uns nicht auf die Nase gebunden, wer es tat. Vielleicht war er es sogar selbst.«
    Der letzte Satz war mein größtes Risiko, das ich einging. Denn Crew war tot. Aber alle Welt sprach ständig von ihm, als ob er noch lebte. Ich wollte herausfinden, ob Oplain ihn auch für tot hielt.
    »Crew selbst?«, lachte er leise. »Niemals. Die Dreckarbeit hat er noch nie selbst gemacht. Na, ich finde es schon noch heraus, wer es war. Trinken wir einen Whisky miteinander. Dann schert ihr euch nach Hause. Jeden Morgen zwischen neun und zehn seid ihr im Hotel. Wenn ich euch brauche, bekommt ihr Nachricht. Liegt bis zehn Uhr keine Meldung von mir vor, dann seid ihr abends zwischen sechs und sieben noch einmal im Hotel. Sonst könnt ihr machen, was ihr wollt, ausgenommen eines: Auf eigene Faust werden keine Dinger gedreht. Ist das absolut klar?«
    Phil und ich nickten und sagten wie aus einem Mund: »Absolut.«
    »Und noch eins: Versucht nicht, mich bei der nächsten Gelegenheit doch noch umzulegen. Es würde nur euren Kopf kosten, nicht meinen. Ich bin auf der Hut.«
    Er schenkte drei Gläser Whisky ein, nachdem er seine beiden Kanonen mit gekreuzten Armen in zwei Schulterhalfter geschoben hatte. Der Kerl trug rechts und links eins.
    »Auf gute Zusammenarbeit«, sagte er.
    Wir nippten an den Gläsern. Und obgleich wir jetzt gewissermaßen auf unsere kommende Gangsterlaufbahn tranken, muss ich doch sagen, dass Oplain einen verdammt guten Stoff vorrätig hatte.
    ***
    Wir fuhren mit unserem Wagen auf den nächsten Parkplatz. Erst als wir ganz sicher

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