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0159 - Wir und die Konkurrenz der Mörder

0159 - Wir und die Konkurrenz der Mörder

Titel: 0159 - Wir und die Konkurrenz der Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir und die Konkurrenz der Mörder
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vorgelegt bekommen.«
    »Gut, dann kommen Sie in drei Stunden mit dem Haftbefehl wieder.«
    Ich lächelte.
    »Irrtum, Oplain. Sie werden jetzt mitgehen. Auch ohne Haftbefehl. Sie wissen, dass wir zu Verhaftungen in Ausnahmefällen auch ohne Haftbefehl berechtigt sind. Das nennt man dann zwar nur eine vorläufige Festnahme, aber der Unterschied liegt praktisch nur in der Formulierung.«
    Er vergaß seinen Zynismus und zischte wütend: »Womit wollen Sie begründen, dass ein Ausnahmefall vorliegt, he? Glaubt ihr, ich mache es euch so einfach?«
    Ich zuckte die Achseln und fragte trocken: »Schon mal was von Fluchtgefahr gehört?«
    Er kochte über.
    »Ja, das macht ihr euch immer sehr einfach! Wenn ihr keinen anderen Grund für das Ersuchen um einen Haftbefehl habt, dann schreit ihr immer gleich: Fluchtgefahr! Aber wie wollt ihr beweisen, dass eine Fluchtgefahr besteht, he? Wie wollt ihr das?«
    »Das lassen Sie unsere Sorge sein. Und jetzt kommen Sie, wir dürfen den Wagen keine Ewigkeit direkt vor dem Hoteleingang parken.«
    Er trat einen Schritt zurück, aber in diesem Augenblick hatte Phil seine Waffe in der Hand.
    »Bei Widerstand gegen die Staatsgewalt sind wir verpflichtet, uns mit der Waffe durchzusetzen«, sagte er freundlich.
    Oplain glich einem Vulkan fünf Minuten vor dem Ausbruch. Er schäumte aber er sah ein, dass er diese Runde an uns abgeben musste. Er zog den Kopf zwischen die Schultern, was ihm das Aussehen eines gereizten Bullen verlieh und knurrte: »Also los, gehen wir! Aber eines sage ich Ihnen jetzt schon, G-man: Es gibt Dinge im Leben, die man hinterher bitterlich bereut.«
    Ich grinste.
    »Für eine Drohung haben Sie das ganz nett formuliert, Oplain. Aber ich erinnere Sie an die Worte meines Freundes: Wer zuletzt lacht, lacht am besten, Oplain. Und dann erst zeigt sich, wer den dümmeren Kopf hatte. Und ich sage Ihnen noch etwas: Sie haben ja gar keine Ahnung, was für ein Unwetter sich über Ihrem Kopf zusammenbraut!«
    Er kniff die Augen zusammen, dass sie zwei schmale Striche wurden. Nur am nervösen Zucken seiner Finger konnte man erkennen, dass er unsicher geworden war. Aber ich fing einen kurzen Blitz aus seinen Augen auf, der mir verriet, was für einen gefährlichen Gegner wir hier vor uns hatten.
    ***
    Die Kollegen stellten uns ein Zimmer zur Verfügung, in dem wir Steve Oplain vernehmen konnten. Ich versprach mir nicht allzu viel von dieser Vernehmung, aber einiges mochte doch dabei herauskommen. Und da wir uns rettungslos in diesem Gewirr sich kreuzender Fäden verheddert hatten, mussten wir versuchen, aus Oplain etwas herauszuholen, da er anscheinend im Mittelpunkt des Personenkreises McLean - Marry Woucester - Robson J. Crew stand.
    Wir schalteten ein Bandgerät ein, um unsere Unterhaltung mit Oplain aufzunehmen. Von seinem Führerschein las ich seine Personalien ab, damit auch die in der Aufnahme enthalten waren. Danach begann einfrage- und Antwortspiel, bei dem Oplain den Nachteil hatte, dass er nicht wusste, wie viel wir wussten.
    »Mister Oplain«, begann ich hochoffiziell, »wir haben uns mit Ihnen über ein paar Fragenkomplexe zu unterhalten, die im Zusammenhang mit dem Flugzeug-Attentat stehen. Ich mache Sie darauf aufmerksam, dass wir alle Ihre Aussagen nachprüfen werden. Wenn Sie uns wissentlich falsche Angaben machen, können Sie bestraft werden wegen Irreführung der Behörden.«
    Steve Oplain rutschte unruhig in seinem Stuhl hin und her. Die ganzen Förmlichkeiten der Personalien-Aufnahme und mein Zusatz über die falschen Angaben machten ihn sichtlich nervös. Phil sah es und warf gelassen ein: »Außerdem, Mister Oplain, behalten wir beide uns vor, gegen Sie eine Strafanzeige wegen Beteiligung am Bandenverbrechen, wegen Aufforderung zum Widerstand gegen die Staatsgewalt und wegen tätlicher Bedrohung zweier FBI-Beamter durch eine Schusswaffe zu erstatten.«
    Die Aufzählung machte Oplain nicht gerade ruhiger. Obgleich er sich alle Mühe gab, seine steigende Nervosität nicht zu zeigen, gelang 6s ihm doch nicht ganz, sie zu verbergen.
    »Wie lange sind Sie schon in Denver?«, begann ich das Verhör.
    »Schon seit ein paar Wochen.«
    Ich lächelte süffisant.
    »Haben Sie einen Doppelgänger Mr. Oplain?«
    Er wurde stutzig: »Wieso?«
    »Vorgestern buchte in Frisco ein Mann, der sich Oplain nannte und auf den Ihre Beschreibuhg zutrifft, einen Flugschein für die DC 7-218.«
    Er senkte den Kopf und überlegte einen Augenblick. Dann gab er zu: »Das war

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