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0159 - Wir und die Konkurrenz der Mörder

0159 - Wir und die Konkurrenz der Mörder

Titel: 0159 - Wir und die Konkurrenz der Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir und die Konkurrenz der Mörder
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sonst herrschte völlige Dunkelheit. Weit draußen auf dem East River sah man die Lichterkette eines vorbeiziehenden Dampfers. Ein paar Schritte von uns entfernt plätscherte der Fluss gegen die Kaimauer.
    Wir warteten. Jetzt, da wir wussten, wo wir den Mann finden konnten, der die Bombe in das Flugzeug geschmuggelt hatte, konnten wir Crew ebenso gut hier festnehmen wie irgendwo anders.
    ***
    Es hat sich nie mehr herausgestellt, was Crew mit dem Unbekannten gesprochen hat, als wir uns zurückgezogen hatten. Jedenfalls dauerte es noch fast zehn Minuten, bis wir die Schritte der beiden hörten.
    Einer von ihnen rauchte eine Zigarette. Das glimmende Pünktchen flog mit jeder Bewegung seines Armes durch die Luft wie ein Glühwürmchen, das hin und her flattert.
    Wir hatten uns dicht an die Fässer gedrückt und unsere Pistolen gezogen.
    Als die beiden auf etwa fünf Schritte heran waren, konnten wir trotz der Dunkelheit ihre Silhouetten sehen. Sie hoben sich schwarz gegen die schimmernde Oberfläche des Flusses ab.
    Ich trat rasch zwei Schritte vor.
    »Stehen bleiben! Hände hoch!«
    Erschrocken erstarrten die beiden Männer vor uns. Zögernd kamen ihre Hände in die Höhe.
    Ganz langsam gingen wir auf sie zu. Es war nicht leicht, im Dunkeln genau zu sehen, ob sie ihre Hände wirklich ruhig hochhielten oder was sie sonst vielleicht anfingen. Unglücklicherweise standen sie halb hintereinander, sodass der Vorderste ein Stück vom anderen verdeckte.
    Crew war der hintere Mann. Und er nutzte es aus, wie er bisher jede Situation im Leben ausgenutzt hatte.
    Sein Schuss krachte völlig unerwartet. Ich sah das rote Mündungsfeuer und sprang instinktiv zur Seite. Die Kugel schlug in eins der Fässer. Sofort lief irgendeine Flüssigkeit in hohem Bogen heraus und plätscherte hinter uns auf den Pier.
    Ich weiß nicht, was Phil und Jack taten, aber sie wurden nicht verletzt. Dafür drehten sich jetzt beide, Crew und der Unbekannte, um und liefen den Weg zurück, den sie gekommen waren.
    Wir stürmten natürlich hinterher. Aber wie es das Unglück wollte, lief ich gegen eine Feldzuglore und sah für eine Minute oder länger Sterne. Phil hörte den Krach und war im Nu bei mir. Ich bekam seinen Faustschlag noch, bevor ich wieder Luft hatte.
    »Bist du verrückt!«, keuchte ich gequält. »Schlag andre!«
    »Ach, du lieber Himmel!«, seufzte Phil und beugte sich weit über die Lore vor, als könne er allein dadurch die Finsternis durchdringen.
    Jetzt krachten wieder Schüsse vom hinteren Ende des Piers her.
    »Jack!«, rief ich halblaut. »Jack, zum Teufel, wo sind Sie?«
    »Hier!«, kam es halblaut aus der Dunkelheit zurück. Er musste sich auf gleicher Höhe wie wir, aber weiter links befinden.
    »Wir eröffnen das Feuer«, sagte ich schnell. »Um sie abzulenken. Bevor einer von ihnen auf den Gedanken kommt, ins Wasser zu springen und wegzuschwimmen, müssen wir sie haben!«
    »Okay!«
    Wir blieben noch einen Augenblick hinter unserer Lore in Deckung und verschnauften. Da krachten auch schon wieder zwei Schüsse. Wir sahen das Mündungsfeuer und gaben jeder einen Schuss in diese Richtung ab.
    Und dann arbeiteten wir uns wechselseitig voran. Es gab einige Deckungsmöglichkeiten, die wir ausnutzten. Dabei jagten wir ab und zu wieder eine Kugel hinaus. Vom Ende des Fässerstapels her wurden unsere Schüsse noch immer erwidert, aber wir sahen nie, dass Crew und der andere gleichzeitig feuerten.
    Es dauerte vielleicht fünf Minuten, bis wir so weit zu ihnen vorgedrungen waren, dass jeder weitere Schritt glatter Selbstmord gewesen wäre.
    »Crew, geben Sie auf!«, rief ich. »Wir haben mehr Munition! Wir können Sie die ganze Nacht hier festnageln und dabei noch zwanzig Mann Verstärkung heranholen!«
    Zuerst kam gar keine Antwort. Dann rief der Unbekannte: »Crew ist weg.«
    »Hat er sich in Luft aufgelöst?«
    »Nein! Er hat ein Boot gefunden und ist damit auf und davon!«
    Ich unterdrückte einen Fluch.
    »Werfen Sie Ihre Waffe weg und kommen Sie mit erhobenen Armen hervor!«, schrie Phil. »Aber versuchen Sie nicht wieder irgendeinen dummen Trick!«
    »Was wollt ihr von mir?«
    »Wir sind G-men! Sie sind verhaftet!«
    »Ich? Was habt ihr denn gegen mich?«
    »Das werden Sie hören, sobald Sie vernommen werden!«
    Eine Weile blieb es still, dann rief der Bursche: »Okay, ich komme! Aber nicht schießen!«
    Etwas Metallisches klirrte ein paar Schritte links von mir auf das Pier. Vermutlich war es seine Waffe. Sekunden später tappten

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