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0159 - Wir und die Konkurrenz der Mörder

0159 - Wir und die Konkurrenz der Mörder

Titel: 0159 - Wir und die Konkurrenz der Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir und die Konkurrenz der Mörder
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zumachen?«
    »Wieso denn, Schatz! Ich habe doch nichts verbrochen! Ich kann doch einstellen, wen ich will!«
    »Du weißt genau, dass du das nicht kannst! Auf der Stelle gehst du zu ihm und sagst, er ist entlassen. Er soll sofort verschwinden! Sofort!«
    »Aber…«
    »Nichts aber! Gehorche, Tobby!«
    Der letzte Satz hätte Naturgewalten gebändigt. Tobby war nicht einmal die Hälfte eines richtigen Mannes, geschweige denn eine Naturgewalt. Ich konnte mir richtig vorstellen, wie er den Kopf zwischen die Schultern zog, als er kläglich krächzte: »Natürlich, Liebling, wenn du darauf bestehst…«
    »Das tue ich!«, triumphierte die Alte.
    Die Tür des Kassenhäuschens schlug zu. Ich sah, wie der Alte davon trippelte. Ich winkte Phil heran. Wir folgten dem Krummbeinigen.
    Er schob die Zeltplane beiseite und kroch in den niedrigen Eingang hinein, der für das Personal Vorbehalten war. In einem Gang, dessen Wände auf beiden Seiten nur aus Zeltplanen bestanden, holten wir den Alten ein.
    »Stop!«, sagte ich und fasste ihn am Arm.
    Er drehte sich erschrocken um.
    »Wa… was wollen Sie?«, stammelte er ängstlich.
    Ich holte meinen FBI-Ausweis heraus, Phil leuchtete ihn mit der Taschenlampe an.
    »FBI. Sie brauchen keine Angst vor uns zu haben«, sagte ich leise. »Wir suchen einen bestimmten Mann, der wahrscheinlich bei Ihnen beschäftigt ist.«
    »Bei mir? Aber…«
    »Es handelt sich um einen Messerwerfer.«
    »Ich habe keinen!«
    »Stop!«, wiederholte ich. »Wir haben Ihr Gespräch soeben an der Kasse belauscht. Versuchen Sie gar nicht erst, uns zu belügen. Bis jetzt haben wir keine Ursache, etwas gegen Sie zu unternehmen. Aber wenn Sie uns belügen, machen Sie sich einer Irreführung der Behörden schuldig.«
    Er senkte sein Haupt.
    »Wenn das so ist«, murmelte er.
    »Wie sieht der Mann aus?«, fragte ich.
    »Mittelgroß, vielleicht ein bisschen kleiner als Sie. Ja, wie sieht er sonst aus? Ziemlich dunkle Gesichtsfarbe.«
    »Wo können wir ihn finden? Zeigen Sie uns den Weg!«
    »Ich habe ihm den Wohnwagen von Johnny zugewiesen, seit Johnny uns auf einmal in Detroit verlassen hat, steht der Wagen ja leer.«
    »Schon gut. Zeigen Sie uns jetzt den Weg zu dem Wagen!«
    »Ja, Sir. Bitte, Sir!«
    Phil knipste seine Taschenlampe wieder aus. Das düstere Zwielicht dieses einzigartigen Korridors umfing uns. Wir mussten uns anstrengen, um überhaupt etwas zu sehen.
    Der Alte tappte vor uns her. Plötzlich blieb er stehen und zischte: »Wenn Sie hier hinausgehen, stehen Sie direkt vor seinem Wohnwagen! Aber mich lassen Sie bitte aus dem Spiel, meine Herren! Ich will nicht umgebracht werden von dem Kerl, nur weil ich Ihnen die Wahrheit gesagt habe.«
    »Okay«, raunte ich. »Was jetzt kommt, können wir allein. Gehen Sie zurück.«
    Wir schoben uns durch den Spalt, der hier in der Zeltwand klaffte. Die dunkle, gefährliche Stille empfing uns, die auf der Rückseite von Rummelplatzunternehmen herrscht. Während vorn, nur wenige Meter entfernt, der Lärm des Rummels tobt, herrscht hinten eine unheimliche Stille. Die Geräusche von vorn scheinen meilenweit entfernt zu sein. Als ob die Buden dazwischen schalldicht wären.
    Phil und ich blieben einen Augenblick stehen, um unsere Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen. Dann schälte sich langsam vor uns der Umriss eines Wohnwagens aus der Finsternis. Schließlich bemerkte ich auch die kleine Treppe, die zur Tür hinaufführte.
    Mit einem kleinen Stoß bedeutete ich Phil, er sollte auf der Seite nach einem sicherlich vorhandenen Fenster suchen. Auf Zehenspitzen ging ich dann auf die Treppe zu.
    ***
    Es brannte kein Licht hinter der Tür. Das erschwerte unser Vorhaben außerordentlich. Roise war auf der Flucht, sonst wäre er nicht auf dem Rummelplatz untergetaucht. Er rechnete also damit, dass ihm die Polizei vielleicht auf die Spur kommen würde. Entsprechend vorsichtig würde er sein.
    Ich überlegte einen Augenblick. Dann entschloss ich mich, den alten Trick des Flüsterns zu probieren. Sie wissen vielleicht: Wenn man sehr leise flüstert, sind fast alle Stimmen gleich.
    Ich klopfte leise gegen die Tür, zwei-dreimal.
    Eine Weile blieb alles still. Dann brummte eine raue Stimme: »Wer ist da?«
    »Pst!«, zischte ich. »Kommen Sie her! Ich muss Ihnen was sagen! Aber leise!«
    Wieder blieb es eine Weile still. Dann polterte drinnen etwas. Jemand fluchte unterdrückt. Warum, zum Henker, machte der. Kerl das Licht nicht an?
    »Bist du es, Tobby?«, raunte die Stimme auf der

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