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016 - Das Dämonenauge

016 - Das Dämonenauge

Titel: 016 - Das Dämonenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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stellte beiläufig fest, daß ihm sehr viel an ihr liegen müsse, und er antwortete mir, sie wäre sein Leben. Früher hätte sie ihn sehr gereizt, aber das wäre schon längst vorbei. Jetzt müßte er befürchten, daß sie seine Existenz gefährdet. Deshalb müßte er sie zurückholen. Ich habe den Eindruck gewonnen, daß er die Wahrheit sprach. Ich habe dieses Thema nicht mehr angeschnitten, da ich Angst hatte, ihn mißtrauisch zu machen, aber eines steht eindeutig fest: Er hat eine sehr enge Beziehung zu Vali. Und er ist über jeden Ihrer Schritte informiert.«
    Hunter seufzte. »Es muß mir gelingen herauszubekommen, wo das Pfand steckt.«
    »Hoffentlich schaffen Sie es, Dorian. Und noch etwas: Den Zombie haben Sie ausgeschaltet. Vorerst wenigstens. Von ihm droht im Augenblick kaum Gefahr, was sich aber bald ändern kann. Es ist auch nicht nur der Zombie, der hinter Ihnen her ist. Einige Anhänger Loa Marassas trachten Ihnen ebenfalls nach dem Leben. Es sind fanatische Burschen, die vor nichts zurückschrecken.«
    »Danke für die Warnung«, sagte der Dämonenkiller. »Wer ist dieser Loa Marassa?«
    »Das habe ich noch nicht herausbekommen. Auf jeden Fall ist er ein treu ergebener Diener Asmodis. Wenn nicht …«
    »Sie meinen, daß hinter Loa Marassa Asmodi stecken kann?«
    »Das wäre möglich«, gab Olivaro zu. »Ich muß gehen. Das Feuer wird Ihnen Ihre Gefährten wieder zuführen.«
    »Noch eine …«
    Hunter brach den Satz ab, da Olivaro bereits verschwunden war.
    Die Flamme raste noch immer über das Plateau. Sie verfolgte Parker und trieb ihn in Hunters Richtung, dann ließ sie von ihm ab, zog sich zurück, dehnte sich aus und zuckte wie ein Blitz über die Hochebene. Sie veränderte die Farbe, wurde grellweiß und schien zu explodieren. Für Sekunden wurde das Plateau in taghelles Licht getaucht.
    Vali war nur hundert Meter entfernt. Sie kauerte hinter einem mannshohen Stein und schien völlig erschöpft zu sein. Das Licht erlosch.
    »Komm mit, Jeff!« rief Hunter. »Wir müssen Vali holen.«
    Es dauerte einige Sekunden, bis sich der Dämonenkiller wieder an die Dunkelheit gewöhnt hatte. Der Mond stand nun tief; sein Licht verwandelte die Hochebene in eine Alptraumlandschaft.
    Vali stand auf und kam den beiden langsam entgegen. Sie warf sich Hunter in die Arme.
    »Diese unheimliche Flamme hat mich berührt. Eine eisige Kälte ging von ihr aus. Sie glitt über mich hinweg und ließ mich dann in Ruhe, aber mir ist noch immer entsetzlich kalt, und ich bin hundemüde.«
    Hunter dachte an Olivaros Warnung. Loa Marassas Anhänger waren hinter ihnen her.
    »Wir müssen weiter«, drängte er. »Du mußt uns den Weg zur Mama-loi Jorubina zeigen.«
    »Können wir nicht eine kurze Rast einlegen?« keuchte Jeff Parker. »Die Hetzjagd hat mich ganz schön fertiggemacht.«
    Dorian blickte seine Begleiter an. Es hatte wohl wenig Sinn, wenn sie jetzt weitergingen. Allerdings wußte er nicht, wie nahe die Verfolger schon waren.
    »Gut«, sagte er schließlich. »Fünf Minuten.«
    Sie setzten sich.
    »Hoffentlich erwarten uns nicht noch einige so hübsche Überraschungen wie die Flamme«, brummte Parker. »Eines muß dir der Neid lassen, Dorian, es ist immer etwas los, wenn man mit dir zusammen ist.«
    Dorian antwortete nicht. Er blickte sich ununterbrochen um. Nichts rührte sich. Kein Geräusch war zu hören.

    Der Übergang von der Nacht zum Tag vollzog sich fast unmerklich. Seit dem Erlöschen der unheimlichen Flamme war mehr als eine Stunde vergangen. Sie waren rasch vorwärts gekommen und nicht behelligt worden, aber Hunter war sicher, daß irgendwo Loa Marassas Männer auf sie lauerten.
    Sie ließen das Plateau schließlich hinter sich und stiegen in einen Bergsattel, der sanft in die Tiefe führte. Der Mond war nur noch undeutlich zu erkennen. Es wurde heller. Parker war etwas zurückgeblieben, und Hunter hatte endlich Gelegenheit, mit Vali zu sprechen.
    »Erzähle mir etwas über die Mama-loi Jorubina!« bat er.
    »Sie ist uralt«, sagte Vali leise. »Niemand weiß, wie alt sie wirklich ist.«
    »Willst du damit sagen, daß du sie vor zweihundert Jahren schon kanntest?«
    »Ja. Schon damals war sie sehr alt. Und ich gab ihr Asmodis Pfand zur Aufbewahrung.«
    »So ist das also. Und jetzt möchte ich endlich wissen, welches Pfand dir Asmodi gab.«
    Vali zögerte mit der Antwort. Schließlich sagte sie fast unhörbar: »Ein Auge.«
    »Was?« Dorian blieb vor Überraschung stehen.
    »Ja. Asmodi gab mir eines seiner

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