016 - Der Satanswolf
Ebene. Wo schwarze Magie mitspielt, ist eben so gut wie nichts unmöglich.
Menningmann war in der Lage, sich mit den Raubtieren zu unterhalten.
»Als ersten holen wir uns Lardas!« formulierte sein Geist.
»Überlaß ihn uns«, verlangte der Wolf neben Menningmann, ein kräftiges Tier. Das zweitstärkste im Rudel. »Sieh bloß zu. Wir werden deinen Rachedurst stillen. Der Mann wird ein furchtbares Ende nahmen. Laß uns beweisen, daß wir dir treu ergeben sind!«
»Na schön«, erklärte sich das Monster einverstanden. »Ricky Lardas soll euch gehören! Ich werde mich an seinem Ende weiden.«
»Wir werden ihn für dich zerfleischen!« versprach der Wolf neben Menningmann.
Sie kamen über die Mauer des Hinterhofs. Niemand sah sie. Der Satanswolf und sein Rudel schnellten kraftvoll über die Mauerkrone und huschten pfeilschnell durch die Dunkelheit. Unter Zuhilfenahme seiner Para-Kräfte brach Menningmann das Schloß der Hoftür auf.
Sie gelangten in das Treppenhaus. Eine Tür öffnete sich.
»Verstecken!« telepathierte der Leitwolf.
Das Rudel verschwand im Keller. Schritte. Ein Mädchen stieg mit trippelnden Schritten die Stufen herunter. Menningmann, das Monster leckte sich gierig die Lippen. Er konnte sich nur mühsam beherrschen. Da kam frisches, junges Blut. Der Satanswolf wäre am liebsten über das ahnungslose Mädchen hergefallen. Er versagte es sich jedoch, um die Durchführung seiner Rache nicht zu gefährden.
Seinen Begleitern erging es genauso. Er merkte, wie unruhig sie waren.
Das Mädchen ging knapp an ihnen vorbei, Richtung Haustür.
Sobald sie das Gebäude verlassen hatte, kommandierte Menningmann: »Weiter!«
Die Schatten tauchten aus der Finsternis auf. Lautlos eilten sie zur ersten Etage hoch.
Der Satanswolf wandte sich einer dunkelgrün gestrichenen Tür zu. LARDAS stand auf einem Messingschild, das schräg unter dem Guckloch klebte.
»Macht Platz!« verlangte der Satanswolf. Die hechelnden Tiere wichen zur Seite.
Menningmann wuchtete sich gegen die Tür. Das geschah mit so offener Kraft, daß das Holz krachend brach. Die Tür schwang zur Seite und knallte gegen die Wand.
Im Schlafzimmer stieß ein Mädchen einen heiseren Schrei aus, und gleich darauf riß Ricky Lardas die Schlafzimmertür auf. Als er den Satanswolf erblickte und das Rudel, das ihn begleitete, wich die Farbe aus seinem Gesicht.
Der Zuhälter traute seinen Augen nicht. Fassungslos starrte er das grauenerregende Ungeheuer an, das in diesem Moment aggressiv knurrte.
Die Pranke des Satanswolfs stieß nach vorn. Menningmann wies damit auf Ricky Lardas. »Auf ihn!« befahl er seinem Rudel »Macht ihn fertig! Tötet ihn! Reißt ihn in Stücke!«
Und die vier Wölfe rasten los…
Lardas dachte, er habe den Verstand verloren. Wölfe in seiner Wohnung – und dieses schreckliche Ungeheuer, das die vier Tiere überragte!
Der Zuhälter hörte Menningmanns telepathischen Befehl nicht.
Aber er sah die Wölfe starten, und er handelte unverzüglich. Bestürzt federte er zurück. Mit großer Kraft schleuderte er die Tür zu und stemmte sich dagegen.
Beate Benner vernahm das feindselige Kläffen, Bellen und Knurren der blutrünstigen Raubtiere. Sie drehte durch. Nackt sprang sie aus dem Bett und hetzte zum Fenster. Sie wollte es aufreißen und in ihrer Panik auf die Straße hinunterspringen.
BB griff nach dem Fensterriegel.
Die Wölfe sprangen wütend gegen die Schlafzimmertür, gegen die sich Lardas immer noch stemmte. Da sie gewöhnliche Tiere waren, vermochten sie die Tür nicht aufzustoßen.
Menningmann half ihnen. Er schickte einen Para-Impuls durch die Tür, der Lardas schmerzhaft traf. Der Zuhälter stieß einen krächzenden Schrei aus und wankte zurück.
Menningmann rammte die Tür daraufhin mit seinen Gedanken auf. Beate kreiselte in namenloser Angst herum. Die vier Wölfe rasten zur Tür herein, schnellten sich ab und prallten gegen Ricky.
Das war zuviel für Beate Benner. Sie faßte sich ans Herz. In ihrem Kopf explodierte etwas. Ihr wurde schwarz vor den Augen, und sie verlor das Bewußtsein, während Lardas verzweifelt um sein Leben kämpfte.
***
Wir stürmten die Treppe hoch. Zweifellos war Menningmann bei Lardas, und dem schreienden Zuhälter schien es sehr schlecht zu gehen. Ich rannte vor Rainer Trissenaar. Hinter diesem wetzte Maurus Ditaranto die Stufen hoch. Noch wußten wir nicht, welcher Horror uns in Lardas’ Wohnung erwartete.
Wenn ich’s geahnt hätte, hätte ich Ditaranto und Trissenaar
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