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016 - Frascati mal zwei

016 - Frascati mal zwei

Titel: 016 - Frascati mal zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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was war in dieser Zeit alles geschehen! Frascati versuchte zu vermeiden, an den Chip zu denken, den Volpone, der offensichtlich vor nichts zurückschreckte, in sein Gehirn hatte einpflanzen lassen. Dazu war morgen und übermorgen noch Zeit, dann würde er – das war seine Überzeugung – eine Lösung auch für dieses Problem finden. Jetzt wollte er erst einmal nichts als schlafen …
    Doch obwohl sich der Jet, der eine Kreuzung aus Schweber und Langstreckenflugzeug darstellte und das Modernste war, was die Mechanics-Werkstätten in dieser Hinsicht zu bieten hatten, absolut lautlos bewegte, konnte der Konzernchef keinen Schlaf finden. Er war ein harter Mann – hart geworden durch das Leben und den täglichen Kampf um die Vorherrschaft von Mechanics über die anderen Weltkonzerne – und hatte mehr als einmal Untergebene in Einsätze geschickt, die keine hohen Überlebenschancen versprochen hatten. Aber so direkt mit dem aus solchen Befehlen manchmal resultierenden gewaltsamen Tod wie bei seiner Entführung in Troja, wo die beiden Leibwächter von MAFIA-Leuten einfach erschossen worden waren, war er noch niemals konfrontiert worden. Möglicherweise war Jackson ›Jackie‹ Chan ebenfalls tot, denn als Frascati auf dem Ruinenhügel geschockt worden war, hatte dieser noch gekämpft, so dass der Konzernchef nichts über den Verbleib des beinahe sprichwörtlich vom Pech verfolgten Überlebensspezialisten wusste. Die Schuld am Tod dieser zwei oder gar drei Menschen konnte er nur sich selbst zuschieben; völlig besessen von dem Gedanken, möglicherweise ein uraltes Star Gate – ein fremdes Star Gate! – unter den Ruinen der mehr als fünf Jahrtausende alten Stadt aufzufinden, hatte er versäumt, die nötigen Vorsichtsmaßregeln zu treffen und sich ohne die eigentlich selbstverständliche Absicherung an Ort und Stelle begeben. Wie sich alsbald herausgestellt hatte, war dies eine Falle von MAFIA gewesen, um ihn und damit den kompletten Mechanics-Konzern in ihre Hand zu bekommen.
    Und es war ein voller Erfolg geworden – jedenfalls für Alfonso Volpone, den Konzernchef von MAFIA, den man unter vorgehaltener Hand oft als ›Paten‹ bezeichnete.
    Einen Punkt an dieser Angelegenheit verstand Lino Frascati immer noch nicht ganz: Nach allen ihm vorgelegten Dokumenten sowie der angeblich unter Troja aufgefundenen absolut fremdartigen ›Laserwaffe‹ konnte es kaum Zweifel daran geben, dass das fremde Star Gate tatsächlich existierte – doch Volpone schien darüber überhaupt nichts zu wissen! Wie passte das zusammen? War es vielleicht so, dass Volpone die ›Laserwaffe‹ lediglich als eine Art gottgegebenes Geschenk betrachtete, mit dessen Hilfe er Frascati, dessen Faible für ausgefallene Antiquitäten legendär war, in seine Hand bekommen wollte? Möglich, so überlegte der Konzernchef, wäre es schon, dass Volpone und seine Leute die in der Funddokumentation enthaltenen Hinweise auf ein Star Gate nicht hatten deuten können; schließlich hatte MAFIA die SG-Technik nicht selbst entwickelt, sondern – so zumindest hatte er seine erste Unterhaltung mit Volpone gedeutet – bei einem anderen Konzern geklaut, wahrscheinlich bei Flibo in Rheinstadt.
    Die Ankündigung des Piloten, dass die Landung auf dem Rollfeld der Villa unmittelbar bevorstünde, riss Frascati aus seinen Gedanken. Ebenso geräuschlos, wie er geflogen war, setzte der Jet auch auf und wenige Minuten später betrat Frascati das gewaltige, mit Statuen und Antiquitäten aller Art geschmückte Wohnzimmer seiner Villa. Jesús Rioja, sein langjähriger Freund und Privatsekretär, eilte auf ihn zu.
    »Endlich kommst du! Fisher hat dreimal angerufen; ich glaube, er kommt …« Nach einem Blick in Frascatis müdes Gesicht, das seine Verzweiflung nicht ganz verbergen konnte, unterbrach er sich. »Was ist passiert?«
    Der Konzernchef zögerte. Darüber, was er dem Freund berichten sollte und was nicht, hatte er während des Rückflugs überhaupt nicht nachgedacht. Einen Augenblick lang war er versucht, ihm, vor dem er schon seit Jahren keinerlei Geheimnisse mehr hatte, die volle Wahrheit zu erzählen. Doch dann ertönte der Summer des Interkoms und der Augenblick war vorüber.
    Rioja warf einen Blick auf das Display. »Fisher, Anruf Nummer vier!«, stöhnte er. »Bitte sprich du mit ihm – mir fällt beim besten Willen nichts mehr ein!«
    Frascati nickte, ging zu dem Gerät und nahm den Anruf an. Fishers Gesicht erschien auf dem Schirm; es wirkte verschlossen wie

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