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016 - Frascati mal zwei

016 - Frascati mal zwei

Titel: 016 - Frascati mal zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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länger! Chan stöhnte entsagungsvoll und schloss die Augen, riss sie aber sofort wieder auf, als vor seinem inneren Auge die erstaunlich realistische Fata Morgana einer dampfenden und übervollen Kaffeetasse erschien. Er versuchte, an etwas anderes zu denken, aber es gelang ihm nicht; sein vegetatives System war dabei, die Kontrolle über seinen Geist zu übernehmen. Schließlich flüchtete er sich in einige Yoga-Übungen.
    Irgendwann schreckte ihn ein lauter Maunzer auf. Chan blickte sich um – da war sie wieder, die schwarze Katze mit dem Diamantenhalsband! Sie machte einen Satz auf ihn zu und schmiegte sich dann schnurrend an ihn; beinahe automatisch begann der Überlebensspezialist, ihr das Fell zu kraulen.
    »Tut mir leid«, flüsterte er, »ich habe immer noch nichts zu essen für dich! – Ach, was rede ich überhaupt, du verstehst ja doch kein Chinesisch …«
    Die Katze sah ihn an und wieder wunderte er sich über die Intelligenz, die ihre Augen ausstrahlten. Sie leckte kurz seine Hand und als ob dies als Abschiedsgeste gedacht wäre, stolzierte sie mit hoch aufgerichtetem Schwanz wieder davon. Chan sah ihr vorsichtig nach: Sie verschwand im Eingang zur Kantine!
    »Katze müsste man sein …«, murmelte er. Dann gab er sich einen Ruck. So konnte es nicht weitergehen! Der Strom der Menschen, die sich in die Kantine hineinbewegten, war mittlerweile vollständig versiegt und der in die Gegenrichtung fließende Strom zumindest stark ausgedünnt. Auf der Strecke des Ganges, die er überblicken konnte, wenn er seinen Kopf aus dem Versteck schob, ließ sich nur noch alle zwei oder drei Minuten ein Mensch blicken – das musste genügen! Er beschloss, sich auf die Suche nach einem Hintereingang zu machen. In der Mechanics-Kantine gab es so etwas; er wusste dies, weil er ihn eines Tages nach einem überraschenden Zusammentreffen mit einem anderen Agenten, der ungute Erinnerungen an einen gemeinsamen Einsatz gehabt hatte, als Fluchtweg hatte benutzen müssen …
    Jackson Chan wartete noch, bis ein junges Paar um die Ecke gebogen war, dann stand er entschlossen auf. Er folgte dem Gang in der von der Kantine wegführenden Richtung und nahm die erste Abzweigung. Fünfzig Meter weiter bog er wieder ab; seiner Berechnung nach musste er sich nun hinter dem Restaurant befinden. Bei Mechanics …
    Eine Bewegung ein Stück weit vor ihm ließ ihn innehalten. Eine Tür hatte sich geöffnet und ein in einen schmutzigweißen Kittel gekleideter Mann stellte einen schwarzen Plastiksack zu einer Reihe gleich gearteter Säcke, die sich an der Wand entlang aufreihten. Zu Chans Glück wandte ihm der Mann, der eine riesige, beinahe bärenhafte Statur aufwies, den Rücken zu.
    Sekunden später verschwand der Mann und die Tür begann, sich langsam wieder zu schließen. Kurz entschlossen setzte Chan zu einem rekordverdächtigen Spurt an und schaffte es gerade noch, die Tür Millimeter, bevor sie ins Schloss zurückfiel, anzuhalten. Einige Minuten stand er atemlos da und lauschte – nichts zu hören! Vorsichtig sah er sich um, doch der Gang war leer.
    Er musste es riskieren!
    Im Zeitlupentempo öffnete er die Tür wieder. Gottlob war sie so gut geölt, dass dieser Vorgang absolut lautlos ablief. Er warf einen Blick in den Raum: Kaltes Licht erhellte eine lange Reihe von Kartons – die Vorratskammer! Er hatte also richtig kalkuliert!
    Und es war niemand zu sehen.
    Rasch und lautlos schloss er die Tür hinter sich. Einen Augenblick lang wunderte er sich, dass sie auf der Innenseite über keinen Griff verfügte. Wie hatte sie der ›Bär‹ dann aufbekommen können? Wahrscheinlich hatte er einen Schlüssel. Egal! So nahe am Ziel konnte er sich nicht mit unwichtigen Kleinigkeiten aufhalten!
    Eine Minute, die ihm wie eine Stunde vorkam, stand er nur da und lauschte. Plötzlich stellte er fest, dass in diesem Raum nicht nur das Licht kalt war – ihn fröstelte und er schloss seine Jacke bis zum Halsansatz. Endlich wagte er es, einen Blick um die Kartons zu werfen, die ihm bislang die Sicht versperrt hatten. Dahinter hingen in mehreren langen Reihen …
    Körper!
    In Tücher eingeschlagene, an die zwei Meter lange Körper, fein säuberlich in Reih’ und Glied an stählernen Fleischerhaken aufgehängt, die ihrerseits in einer Schiene in der Decke befestigt waren.
    ›Jackie‹ Chan stieß einen erstickten Schrei aus. Wo in aller Götter Namen war er hingeraten? Er befand sich zweifelsohne hinter der Kantine, also musste dies hier ein

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