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016 - Frascati mal zwei

016 - Frascati mal zwei

Titel: 016 - Frascati mal zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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stets, allerdings lag nun ein wütendes Funkeln in seinen Augen.
    »Ach!«, machte er. »Der verlorene Sohn ist heimgekehrt! Willkommen zu Hause! Wenn ich hier nicht durch Arbeit, die eigentlich vom Konzernchef erledigt werden sollte, zurückgehalten worden wäre, hätte ich Ihrer Villa schon längst einen Besuch abgestattet! Wann gedenken Sie, wieder nach Detroit zurückzukehren?«
    »Erwarten Sie mich in einer halben Stunde«, antwortete Frascati, nickte kurz und unterbrach dann die Verbindung.
    »Ich weiß nicht, ob das klug war«, warf Rioja ein.
    Frascati warf sich in einen in der Nähe stehenden Ledersessel und rieb sich die Schläfen. »Klug …« Unwillkürlich tasteten seine Finger an die Stelle auf seinem Schädel, wo er den Mikrochip wusste.
    »Also«, sagte sein Freund und setzte sich ihm gegenüber, »was ist nun passiert? Habt ihr Troja erreicht?«
    Frascati nickte wortlos.
    »Und? Existiert dieses Star Gate?«
    Einige Sekunden lang rasten Frascatis Gedanken und spielten verschiedene Möglichkeiten und ihre Konsequenzen durch. Dann fasste er einen Entschluss. Er antwortete: »Vielleicht existiert es, vielleicht auch nicht. Es war eine Falle.«
    Rioja sprang auf. »Habe ich es mir doch gedacht! Ich hatte dich gewarnt!«
    »Wir, das heißt Chan, ich und ein örtlicher Führer«, begann der Konzernchef und beschloss, so nahe wie möglich bei der Wahrheit zu bleiben, »waren gerade in einen Schacht hinab gestiegen, an dessen Ende sich der Fundort der Waffe befinden sollte, als wir von oben Schüsse hörten.«
    »Die Leibwächter …«
    »… hatte ich zur Sicherheit oben postiert, am Schachteinstieg. Wir kehrten natürlich sofort wieder um; Chan voraus, der nach mir eingestiegen war. Als ich oben ankam, lagen die beiden Leibwächter tot da und Chan kämpfte mit zwei oder drei schwarz gekleideten Männern.« Frascati zögerte einen Moment, überlegte, ob er das Wort ›MAFIA‹ in den Mund nehmen sollte, entschied sich dann aber dagegen. »Gemeinsam gelang es uns, den Kampf zu gewinnen, allerdings wurde Jackson Chan dabei tödlich verwundet.« Er schloss die Augen und bei den Worten, die er anschloss, brauchte er seine wahren Gefühle nicht zu verbergen: »Drei Tote – allein durch meine Schuld!«
    »Wer waren diese Schwarzgekleideten?«, fragte sein Freund.
    Frascati zuckte mit den Schultern. »Werden wir wahrscheinlich nie erfahren. Sie wollten mich wohl entführen, aber wie du siehst, hat es nicht geklappt!«
    »Sehr seltsam«, murmelte Rioja versonnen. »Wie viele Männer waren es?«
    »Vielleicht ein halbes Dutzend. Zwei oder drei hatten die Leibwächter bereits erledigt, bevor sie selbst erschossen wurden.«
    Der Privatsekretär starrte Frascati an, der die Augen niederschlug, um dem Blick des Freundes zu entgehen. Rioja glaubte ihm nicht, das war klar – zumindest nicht alles. Aber er würde niemals die Autorität seines Freundes und Chefs in Frage stellen; dazu war er viel zu loyal.
    Frascati stand abrupt auf. Er wollte diese Szene so schnell wie möglich hinter sich bringen.
    »Ein Gleiter soll sich bereitmachen«, befahl er. »Ich kehre in fünf Minuten ins Büro zurück!«
    Rioja erhob sich ebenfalls, nickte wortlos und ging hinaus.
    Langsam schritt Frascati zu dem breiten Panoramafenster, das Ausblick auf den Erie-See bot. Die Dunkelheit war mittlerweile vollständig hereingebrochen. Mehrere Kilometer entfernt tanzte eine Unzahl von Lichtern auf der Wasseroberfläche. Frascatis Blick glitt zu einer Stelle, die halbrechts etwa zweihundert Meter von ihm entfernt war. Das Kreuz, das dort auf einer Landzunge stand, konnte er nicht mehr sehen, doch seine Anwesenheit war ihm stets bewusst.
    Plötzlich überkam ihn so etwas wie eine Todesahnung und ihn fröstelte.
    »Vielleicht«, flüsterte er, »werden wir uns bald wieder sehen, Margret!«
     

6.
     
    Ein laut vernehmliches Rumpeln erinnerte Jackson ›Jackie‹ Chan zum wiederholten Mal daran, dass er seit mehr als achtzehn Stunden nichts gegessen hatte. Wenigstens hatte er einige Stunden geschlafen; nach kurzer Suche hatte er so etwas ähnliches wie eine Besenkammer gefunden, in der er sich aus leeren Säcken eine notdürftige Schlafstatt gebaut hatte. Nun war er körperlich erfrischt, wenn auch hungrig wie ein Wolf.
    Chans kombinierter Armbandkommunikator und -Chronometer, der neben der Weltzeit auch stets die jeweilige Ortszeit anzeigte, informierte ihn darüber, dass sein Magen ordnungsgemäß funktionierte: In Neapel war die Frühstückszeit

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