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016 - Frascati mal zwei

016 - Frascati mal zwei

Titel: 016 - Frascati mal zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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sperrangelweit offen.
    Chan hielt inne und sah sich erneut um. Der Schatten hantierte im Hintergrund, vielleicht zehn Meter von ihm entfernt. Langsam setzte sich der Asiate wieder in Bewegung und näherte sich der offenen Tür. Als er sie erreicht hatte, spähte er vorsichtig hinaus.
    Es war niemand zu sehen.
    Zwei rasche Schritte brachten ihn aus der verhängnisvollen Kühlkammer hinaus in etwas, das er rasch als – nicht gekühlten! – Vorratsraum erkannte. Die Wände des langen und schmalen Raumes waren bis zur hohen Decke mit Regalen verstellt und in diesen Regalen …
    Mit laut vernehmlichem Rumpeln meldete sich Chans allzu lange vernachlässigter Magen. Alle Vorsicht außer acht lassend trat er an eines der Regale heran und bestaunte mit großen Augen all die Leckereien, die hier aufgestapelt waren. Die in Italienisch gehaltenen Beschriftungen verstand er zwar nicht, aber die diese illustrierenden Bilder um so besser! Ohne sich dessen gewahr zu werden, leckte er sich die Lippen. Von der italienischen Küche hatte er zwar nie viel gehalten – hatte ihr die heimatliche kantonesische immer vorgezogen –, aber in diesem besonderen Fall …
    Plötzlich fiel ein Schatten über ihn. Chan, dessen Reflexe weder durch den Aufenthalt in der Kühlkammer noch durch den Hunger gelitten hatten, wirbelte herum. Vor ihm stand – der ›Bär‹! Eine treffendere Bezeichnung für jenen Mann, der den schwarzen Plastiksack hinausgetragen hatte und der nun, wenn auch indirekt, dafür gesorgt hatte, dass der Überlebensspezialist aus der Kühlkammer entkommen konnte, konnte es wahrlich nicht geben! Er war mindestens anderthalb Köpfe größer als der Asiate, doppelt so breit und wog schätzungsweise das Dreifache. Sein durch einen ungepflegten schwarzen Bart verunziertes Gesicht deutete an, dass er keines großen Geistes Kind war, aber was ihm an Intelligenz fehlte, machte er durch Muskelkraft mehr als wett.
    Bevor Chan eine abwehrende Bewegung machen konnte, hatte ihn der Riese gepackt und begann, ihn durchzuschütteln. »Du bist also derjenige, der uns seit Wochen Vorräte klaut!«, schnaubte er auf Italienisch, was verhinderte, dass der Asiate ihn verstand. Dann erhöhte er die Schüttelfrequenz. »Ich mach’ dich alle!«
    Seine Bärenpranken hatten Chans schmächtigen Oberkörper mitsamt den Armen umfasst, so dass der Überlebensspezialist diese überhaupt nicht mehr bewegen und seine Karatefähigkeiten ausspielen konnte, mit denen er den anderen, Bärenkräfte hin oder her, mit Sicherheit hätte überwältigen können. Aber noch hatte Chan ja seine Beine, die ebenfalls zu einer tödlichen Waffe werden konnten. Jetzt beging der Bär auch noch den Fehler, ihn hochzuheben …
    Doch noch bevor Jackson Chan dazu kam, den Kampf gegen den Riesen ernsthaft aufzunehmen, flog ein kleiner, schwarz glänzender Schatten von hinten auf diesen zu und verbiss sich in sein rechtes Ohrläppchen.
    Die Katze! , schoss es ›Jackie‹ Chan durch den Kopf. Die Katze mit dem Diamanthalsband – seine neue Freundin!
    Der Bär stieß einen erstickten Schrei aus und ließ den Überlebensspezialisten los. Der landete federnd auf dem Boden und stieß sich sofort wieder ab, um aus der Reichweite des tumben Riesen zu entkommen. In der sicheren Entfernung von einigen Metern wandte er sich wieder um, bereit, nun seine vollen kampftechnischen Möglichkeiten gegen den Mann einzusetzen. Doch mit einem erleichterten Lächeln stellte er fest, dass das nicht nötig war: Der Bär war vollauf damit beschäftigt, den Angriff der Katze abzuwehren, die nur über einen unwesentlichen Bruchteil seiner eigenen Körpermasse verfügte. Doch sie hatte sich auf seinem Rücken festgekrallt und ließ sich nicht mehr abschütteln, ganz egal, was der Riese gegen sie zu unternehmen versuchte. Endlich erkannte er, dass er auf diese Weise nicht weiterkam und versuchte, sie zu ergreifen. Doch sie war intelligent genug, dies zu erkennen und schnell genug, um ihm auszuweichen. Sie wechselte einfach die Schulter und biss erneut zu, diesmal in das andere Ohrläppchen. Wieder stieß der Bär einen Wehlaut aus.
    Chan erkannte, dass die Katze in der Lage war, sich nicht nur selbst zu helfen, sondern auch den Riesen in Schach zu halten. Er beschloss, die Gunst der Stunde zu nutzen und sich aus dem Staub zu machen – aber nicht ohne Proviant! Rasch und wahllos griff er in eines der Regale und zog eine Anzahl länglicher Packungen heraus. Im nächsten Moment war er bereits auf der Flucht,

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