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0161 - Zuletzt wimmern sie alle

0161 - Zuletzt wimmern sie alle

Titel: 0161 - Zuletzt wimmern sie alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zuletzt wimmern sie alle (2 of 2)
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sagen?---«
    »Sagen Sie ruhig viehisch ermordet wurde. Und zwar von einem jungen Kerl, der so blöd war, für euch diesen Mord zu begehen.«
    »Ich will mich mit Ihnen nicht um Formulierungen streiten, Mister Cotton. Sie sehen jedenfalls, daß meine Organisation vorzüglich arbeitet. Nun habe ich schon oft von Ihnen gehört. Daß Sie ein sehr tüchtiger G-man sind, steht außer Frage.«
    »Ich hoffe, Ihnen das eines Tages beweisen zu können«, sagte ich. »Und zwar dadurch, daß ich Ihnen Handschellen anlege.«
    Er wiegte den Kopf hin und her.
    »Dazu wird es schwerlich kommen, Mister Cotton. Aber ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mich nicht dauernd unterbrechen würden. Um so schneller können wir beide unsere Angelegenheit geordnet haben.«
    Auf dem Fluß draußen heulte die Sirene eines Dampfers. Er trat schnell ans Fenster und riß das Fernglas hoch. Aber schon nach wenigen Augenblicken ließ er es wieder sinken und drehte sich wieder zu mir.
    »Wo waren wir stehengeblieben? Ach, ich weiß: Bei der Feststellung, daß Sie zweifellos ein tüchtiger G-man sind. Ich mag tüchtige Leute. Noch mehr mag ich sie, wenn sie für mich arbeiten. Ich kann Ihnen zwei Formen der Zusammenarbeit anbieten: entweder treten Sie aus dem FBI aus und treten in meine Dienste. Ich biete Ihnen 600 pro Woche. Wenn ich sehe, daß Sie auch für mich ebenso tüchtig sind wie für den FBI, erhöhe ich diesen Betrag je nach Ihren Leistungen. Sie sehen also, daß Sie bei mir ein Vermögen verdienen können.«
    »Und was müßte ich dafür tun?«
    »Mein Befehle ausführen.«
    »Unschuldige Mädchen umbringen? Wissen Sie, Ihr Geld stinkt mir zuviel. Je mehr Sie davon auf einen Haufen legen, um so größer wird der Gestank.«
    Da ich von seinem Gesicht so gut wie nichts sehen konnte, war es mir auch unmöglich, seine Reaktion zu erkennen.
    Er blieb regungslos stehen. Dann hatte er sich wohl wieder in die Gewalt bekommen, denn er fuhr fort: »Es scheint, als ob Sie meinen ersten Vorschlag nicht annehmen möchten. Gut, hier mein zweiter: Sie können beim FBI bleiben. Aber Sie erstatten mir Bericht über die FBI-Fälle. Ich glaube nicht, daß es nötig werden sollte, aber immerhin besteht die Möglichkeit, daß ich Sie einmal ersuchen müßte, die Mitteilungen in dieser oder jener Sache in eine bestimmte Richtung zu lenken.«
    Ich sagte gar nichts. Er wartete einen Augenblick, dann fuhr er fort: »Wie gesagt, das wäre die zweite Möglichkeit. Übrigens, ich vergaß: Für diese zweite Form der Mitarbeit würde ich wöchentlich ebensoviel zahlen wie im ersten Fall. Sie können sich jetzt das aussuchen, was Ihnen am besten zusagt.«
    Ich fing an, einen Schlager zu pfeifen. Er stampfte ungeduldig mit dem Fuß auf.
    »Was soll das?«
    »Irgendwie muß ich mir ja die Zeit vertreiben«, sagte ich.
    »Haben Sie nicht gehört, was ich zu Ihnen gesagt habe?«
    »He, das alles haben Sie wirklich erzählt? So einen blühenden Unsinn? Ich dachte, das hätte ich mir nur eingebildet.«
    »Ja, ich biete gute Löhne, nicht wahr?«
    »Gut nennen Sie das? Für ein paar lumpige Dollars wollen Sie einem Mann das Beste abkaufen, was er hat: Den Charakter? Mann, Sie haben wirklich noch nie mit einem G-man zu tun gehabt, sonst hätten Sie sich die Zeit gespart, die Sie brauchten, um diesen Nonsens zu erzählen.«
    »Sie lehnen ab?«
    »Haben Sie je etwas anderes erwartet?«
    Einen Augenblick herrschte Totenstille. Dann sagte er langsam: »Bevor ich Ihre Ablehnung als endgültig betrachten will, möchte ich Ihnen noch sagen, welche dritte Möglichkeit sich für Sie öffnet: Wir befinden uns hier in einer Getreidemühle. Weit und breit kann kein Mensch Sie hören, wenn ich Sie in den Keller bringen ließe. Unser Freund«, er machte eine leichte Kopfbewegung zu dem Freundlichen hin, »unser Freund hier hat sich unten in den Gewölben so eine Art Museum eingerichtet. Ich würde sagen, daß er das Mittelalter bevorzugt. Neben manchen anderen Dingen hat er sich eine schöne Folterkammer gebaut. Er behauptet, die mittelalterliche Fachliteratur auf diesem Gebiet sehr eingehend studiert zu haben. Sie wissen ja, damals wurden die unmöglichsten Geständnisse durch die Folter erpreßt. Es ging also damals darum, die Schmerzen möglichst hochzutreiben und möglichst lange währen zu lassen, bevor das Opfer ohnmächtig wurde. O ja, auf diesem Gebiet ist unser Freund ein wahrer Meister. Er behauptet, daß er Sie vier Stunden lang pausenlos vor Schmerzen schreien lassen kann,

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