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0162 - Londons Pflaster ist heiß

0162 - Londons Pflaster ist heiß

Titel: 0162 - Londons Pflaster ist heiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Londons Pflaster ist heiß
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wüsste auch nicht, was ich ändern sollte. Ich verstehe ja nichts von diesen Geschäften. Offengestanden, ich mag diesen Nachtbetrieb nicht besonders.«
    »Wollen Sie verkaufen?«
    »Ja!«
    »Ich hoffe, Sie finden bald einen Käufer.«
    Clean jün. zögerte mit der Antwort, aber dann druckste er doch hervor: »Ich habe sogar schon einen Interessenten.«
    »Wen?«
    »Mr. Nollan vom Starlight Klub.«
    Das war die Antwort, die ich hören wollte. James Nollan stand also kurz vor der Erreichung seines Zieles.
    Lester Bright spielte mit seinem Glas.
    »Haben Sie den Kaufvertrag schon unterschrieben?«, fragte er langsam.
    Thomas Clean schien froh zu sein, jemand gefunden zu haben, mit dem er sich aussprechen konnte. Seine Redeweise wurde flüssiger.
    »Nein, aber ich habe nur noch eine Frist von drei Tagen. Mr. Nollan hat gedroht, er würde sein Kaufangebot zurückziehen, wenn ich mich bis dahin nicht entschieden hätte. Er ließ sogar durchblicken, dass er, wenn wir nicht handelseinig würden, ganz in der Nähe einen Konkurrenzklub aufziehen würde. Ich sagte schon, Lester, dass ich nichts von dem Geschäft verstehe, aber ich hatte doch auf ein höheres Angebot gerechnet. Die Summe, die Mr. Nollan mir zahlen will, übersteigt die fällige Erbschaftssteuer nur um wenige Hundert Pfund.«
    »Haben Sie nicht versucht, einen Interessenten unter den anderen Klubbesitzern im Viertel zu finden?«
    »Doch, das tat ich, aber niemand scheint sich für den Wirrington Klub zu interessieren.«
    »Bei wem waren Sie?«
    »Bei John Sullivan vom Sundown bei Christian Mirrow von der Serenade; bei Robert Roos, dem der Gentlemen Klub gehört, und noch einem halben Dutzend anderen. Keiner zeigte Lust, auch nur ein Pfund für den Wirrington Klub zu zahlen. Einige empfingen mich nicht einmal.«
    »Also werden Sie an Nollan verkaufen?«
    »Ich fürchte, mir bleibt keine andere Wahl. Sehen Sie, Lester, wenn Mr. Nollan seine Drohung wahr macht, und er einen Konkurrenzklub in der Nähe eröffnet, dann habe ich überhaupt nichts von der Erbschaft und gerate überdies noch in Gefahr, mich in Schulden zu verstricken. Lieber will ich mich mit einem kleinen Erfolg begnügen.«
    »Bis wann müssen Sie James Nollan Bescheid geben?«
    »Sein Angebot gilt noch drei Tage. Ich wollte den Klub erst gar nicht wieder auf meine Rechnung eröffnen, aber er bestand darauf.« Der Jüngling blickte auf seine Armbanduhr. »Übrigens wollte er heute Abend kommen, um sich den Betrieb anzusehen und bei dieser Gelegenheit noch einmal mit mir sprechen. Er müsste jeden Augenblick kommen. Er hat sich für elf Uhr angesagt.«
    Er sah Bright mit einem hilfeflehenden Blick an.
    »Wollen Sie nicht dabei sein, wenn ich mit ihm spreche?«, fragte er zögernd. »Sie verstehen von diesen Klubs doch sicherlich mehr als ich.«
    Bright hob abwehrend die Hände.
    »Um alles in der Welt! Nein! Ich bin Fotograf. Meine Geschäfte bewegen sich in der Größenordnung von zehn Pfund, die ich für eine Porträtaufnahme bekomme. Ich werde mich hüten, mich in die Geschäfte der Großfinanz einzumischen.«
    Clean jun. richtete seinen schüchternen Blick auf mich. Bright sah es und antwortete für mich: »Mr. Smith ist Vertreter für Landmaschinen. Er kann Ihnen auf keinen Fall helfen. Alles, was ich Ihnen raten kann, ist, die Unterschrift bis zum letzten Augenblick hinauszuzögern.«
    Bright zuckte die Achseln. »Man weiß nie, was in drei Tagen alles geschehen kann.«
    Ich stieß Lester unter dem Tisch mit dem Fuß an, denn eben betrat James Nollan den Klub. Nur Slim Glads begleitete ihn, und ich bezweifelte, dass meine dürftige Maskerade vor ihren Blicken standhielt, falls sie an den Tisch kamen.
    Lester schaltete schnell. »Ihr Besuch ist gekommen. Besser, Sie sagen Nollan nicht, dass Sie mit mir gesprochen haben. Er könnte mir das Herumfotografieren in seinem Klub verbieten. Das wäre ein schmerzlicher Umsatzverlust für mich.«
    Clean jun. erhob sich artig, verabschiedete sich umständlich von uns und ging auf Nollan und Glads zu. Er begrüßte beide Männer. James Nollan lächelte. Ich sah seine weißen Zähne unter dem Schnurrbartstrich aufblitzen. Wenn man ihn und Clean zusammen sah, wusste man sofort, wer die Partie verlieren würde. Der Jüngling komplimentierte seinen Gast und Erpresser an einen ruhigen Tisch am anderen Saalende.
    ***
    In der Nische war ich vor dem Entdecktwerden ziemlich sicher. Wenn getanzt wurde, verdeckten die Tanzenden den Tisch, aber in den Pausen konnte ich

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