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0162 - Londons Pflaster ist heiß

0162 - Londons Pflaster ist heiß

Titel: 0162 - Londons Pflaster ist heiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Londons Pflaster ist heiß
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war in einem schrillen Schreckensschrei und einem dumpfen Gepolter untergegangen.
    Das Quartier des 86. Reviers lag nahe genug beim Wirrington Klub, sodass sich zwei Beamte zu Fuß im Laufschritt auf den Weg machen konnten. Sie erreichten den Klub nach wenigen Minuten. Die Eingangstür stand offen. Im Büro von Mr. Clean brannte Licht, das in dem Augenblick erlosch, als die Polizisten das Lokal betraten. Der Mörder unternahm einen Ausbruchsversuch. Es kam zu einem Handgemenge mit den Bobbys, aber der Ausbruch gelang. Allerdings konnte einer der Polizisten das Gesicht des Täters im Schein seiner Taschenlampe sehen. Nach den Beschreibungen dieses Polizisten war die Zeichnung angefertigt worden.
    Völlige Dunkelheit herrschte nach Angabe der Zeitung über das Motiv der Tat. Man nahm an, dass der Mörder einen Raubüberfall versucht hatte, jedoch durch das rasche Eintreffen der Polizei gestört worden war.
    Im Zusammenhang mit dem Mord hatte der Kriminalredakteur der Zeitung einen Artikel über das Nachtgeschäft in London geschrieben. In diesem Artikel wurde erwähnt, dass die Klubs sich untereinander befehdeten und mit Terrormaßnahmen sich gegenseitig das Geschäft zu zerstören suchten.
    »Auch der Wirrington Klub stand in einem solchen Konkurrenzkampf«, hieß es in dem Artikel. »Erst vor kurzer Zeit ist es zu heftigen Schlägereien zwischen Rollkommandos der Konkurrenz und des Ermordeten gekommen. Scotland Yard wird untersuchen müssen, ob das Motiv der Tat und der Täter nicht hier zu entdecken sind.«
    »Haben Sie es gelesen?«, fragte ich Bright. »Wenigstens wird Nollan auch in Schwierigkeiten geraten.«
    »Wenn Ihre Geschichte stimmt, Mr. Keyl, dann werden seine Schwierigkeiten nicht sehr groß sein. Dann hat er vorgesorgt und sich ein einwandfreies Alibi verschafft. Er wollte schließlich, dass Sie von der Polizei gefasst werden, und er musste damit rechnen, dass Sie in diesem Fall ausgepackt hätten. Also musste er auch dafür sorgen, dass er Ihre Beschuldigungen widerlegen konnte. Und die Geschichte, die Sie Scotland Yard über Nollans amerikanische Vergangenheit erzählt hätten, wäre nichts wert gewesen, wenn sie aus dem Mund eines an der Leiche des von ihm Ermordeten gefassten Mörder gekommen wäre.«
    Er hatte mit jedem Wort recht. Ich überlegte, was Nollan jetzt tun würde.
    »Er braucht dem Yard nur einen Wink zu geben, und ich bin geliefert«, sagte ich laut.
    Bright schüttelte den Kopf. »Er ist zu klug, um das zu tun. Er wird sich aus der Geschichte heraushalten und darauf vertrauen, dass die Veröffentlichung der Zeichnung genügt, um die Polizei auf die richtige Fährte zu bringen. Würde er der Polizei den Tipp liefern, so hätte er damit sein Interesse an Ihnen bewiesen, und alles, was Sie erzählen könnten, würde an Wahrscheinlichkeit gewinnen.«
    Ich warf ihm einen Seitenblick zu.
    »Für einen Fotografen denken Sie erstaunlich scharf.«
    Er zeigte ein harmloses Gesicht.
    »Ich finde, das liegt auf der Hand.«
    »Jedenfalls hat Nollan mal wieder bewiesen, dass er ein ausgekochter Junge ist. Die ganze Sache ist nach einem genauen Zeitplan abgelaufen. Nollan bestellt mich zu einer Unterredung, damit er den Augenblick bestimmen kann, in dem er mich zu Clean schickt. Er weiß, wie viel Zeit ich für den Weg brauche, und sorgt dafür, dass Clean höchstens eine Viertelstunde vor meinem Eintreffen im Wirrington Klub umgebracht wird. Sobald ich den Klub betreten habe, rufen seine Leute, die mich beobachtet haben müssen, die Polizei an und spielen dem Cop eine Szene vor, als würde Clean erst in diesem Augenblick getötet. Sie wählen nicht die Notdienstnummer, sondern rufen das Revier an, weil sie wissen, dass die Beamten dann zu Fuß kommen werden. Die heulende Sirene eines Streifenwagens hätte mich rechtzeitig warnen können. Die Polizei fasst mich an der Leiche. Keine Obduktion kann feststellen, ob Clean zur Zeit des Telefonanrufes oder eine Viertelstunde früher umgebracht worden ist.«
    »Das nicht«, stimmte Bright zu, »aber vielleicht hätten Sie sich doch besser festnehmen lassen, Keyl. Um einen Mann zu töten, braucht man eine Waffe, und diese Waffe trugen Sie doch nicht bei sich, nicht wahr?«
    »Nein, aber das Ding lag neben dem armen, alten Clean.«
    Bright zog die Augenbrauen hoch. »So«, sagte er gedehnt. »Immerhin wären dann nicht Ihre Fingerabdrücke darauf festgestellt worden.«
    »Nein, aber auch nicht die von irgendjemand anderem. Dessen bin ich ganz sicher. Die

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