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0163 - Der Hexenhenker

0163 - Der Hexenhenker

Titel: 0163 - Der Hexenhenker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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unterbrachen sie ihre lebhafte Unterhaltung.
    Als Zamorra dem Jungen in die Augen sah, entdeckte er nur Freundlichkeit. James Withe benahm sich wirklich nicht wie ein Gegner. Aber der Professor nahm sich vor, auf der Hut zu sein. James Withe konnte sich gegen ihn wenden, auch wenn er nicht im Kern so schlecht war, wie er von Mrs. Coldwater eingeschätzt wurde. Irgendwann konnte es eine Panikreaktion von ihm geben. Das würde ihn mitunter gefährlich machen, denn die magischen Kräfte, die in ihm schlummerten, würden frei werden. Es war gar nicht abzuschätzen, wie stark sie waren.
    Zamorra ging auf den Tisch zu, an dem die beiden saßen. In diesem Augenblick wurde die Tür nach draußen aufgestoßen. Zwei grobschlächtige Bauern stampften herein.
    Einer deutete auf James Withe. »Wir werden den da mitnehmen. Es ist an der Zeit, daß wir etwas unternehmen.«
    James Withe sprang auf. In seinen Augen flackerte die Furcht.
    Die beiden wollten ihn packen.
    James Withe ließ sich das nicht gefallen. Er schlug dem ersten ins Gesicht. Der kräftige Mann taumelte zurück.
    Da drängten andere herein. Sie bildeten eine Übermacht, gegen die auch Zamorra nichts aüsrichten konnte.
    Der von Withe geschlagen worden war, ließ die Hände sinken.
    »Halt!« brüllte Zamorra.
    Niemand achtete auf ihn. Sie warfen sich auf James Withe und zerrten den sich heftig sträubenden jungen Mann hinaus. Als Zamorra eingreifén wollte, zeigte ihm einer seine Mistgabel. Zamorra traute dem Bauern ohne weiteres zu, daß er ihn angreifen würde.
    Da kam Leben in Mrs. Coldwater.
    »Ihr verdammten Hunde wagt es, gewaltsam in mein Haus einzudringen? Euch werde ich lehren, wie man sich in meiner Herberge benimmt.«
    Mutig stürzte sie sich auf die Männer, aber die waren kräftig genug, ihren Angriff abzuwehren. Zwei gaben ihr einen Stoß, daß sie zu Boden plumpste. Sie hatte aufgrund ihrer Körpermasse gewisse Schwierigkeiten mit dem Aufstehen. Deshalb blieb sie zunächst sitzen und schwang schimpfend die Fäuste.
    Damit konnte sie niemanden beeindrucken. Die Tür wurde krachend ins Schloß geworfen. Die johlende Menschenmenge entfernte sich mitsamt ihrem Opfer.
    ***
    Nicole Duval lief zum Fenster und schaute hinaus. .
    »Du mußt etwas tun, Chef«, rief sie.
    »Keine Sorge, Chérie«, knurrte Professor Zamorra, »ich bin schon dabei.« Er ging zum Telefon und nahm den Hörer ab.
    Mrs. Coldwater wollte sich gar nicht mehr beruhigen.
    »Der verdammte Pöbel. Die bringen den Jungen um. Ich weiß es. Die soll der Teufel holen.«
    »Wird er wahrscheinlich, wenn Sie mir nicht endlich sagen, was die Polizei für eine Nummer hat.«
    Mrs. Coldwater sah Zamorra an, als würde sie ihn zum ersten Mal sehen.
    »Polizei?«
    »Was haben Sie denn gedacht? Vielleicht die Armee, damit die den Jungen mit Panzern heraushauen?«
    Die Wirtin sagte ihm die Nummer, während der Meister des Übersinnlichen wählte.
    Am anderen Ende der Leitung meldete sich eine verschlafene Stimme.
    »Polizeirevier Bloodstone, Konstabler Mistral am Apparat.«
    Mistral? dachte Zamorra. Ausgerechnet. Aber Namen sollten nichts bedeuten.
    »Professor Zamorra. Ich rufe von der Herberge an. Soeben kamen eine Menge Bauern und entführten den einzigen Gast, um ihn auf dem Markplatz zu lynchen.«
    »Was war das? Sie wollen mich wohl auf den Arm nehmen«
    - »Dürfte mir schwerlich gelingen -durchs Telefon. Glauben Sie, ich mache mit so etwas Scherze?«
    Der Konstabler murmelte etwas und hängte ein.
    »Kommt er?« fragte Mrs. Coldwater besorgt.
    »Keine Ahnung. Er ist jedenfalls nicht mehr in der Leitung.« Auch Zamorra legte auf. »Komm, Chéri, wir wollen ebenfalls zum Markt.«
    »Nein«, protestierte die Wirtin, »es ist zu gefährlich.«
    Zamorra ging gar nicht darauf ein. Er winkte ungeduldig. Nicole schloß sich ihm an.
    »Sie halten hier die Stellung!« befahl Zamorra, ehe sie die Schenke verließen.
    Mrs. Coldwater wuchtete ihr Übergewicht in die Höhe. Ein Kran hätte ihr gewiß gute Dienste geleistet, aber sie schaffte es auch aus eigener Kraft. Dann watschelte sie zur Tür und blickte hinaus.
    Es war nicht weit zum Markt. Das Johlen der Menschenmenge klang herüber.
    So muß es damals gewesen sein, wenn auf diesem verfluchten Markt die Unschuldigen hingerichtet wurden.
    Zamorra und Nicole erreichten die Mauer aus Menschen. Irgendwo hörten sie eine Stimme schimpfen: »Laßt mich los, ihr verdammten Kerle. Euch soll der Teufel holen. Ihr sollt mich loslassen.«
    In aller Eile hatten sie

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