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0163 - Der Zombie-Bus

0163 - Der Zombie-Bus

Titel: 0163 - Der Zombie-Bus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie starr, denn die Lauge hatte auch ihr Gesicht getroffen, zusammen mit einigen kleinen Glassplittern.
    Ich hatte zum Glück kaum etwas abbekommen, nur an den Hosenbeinen. Mein Sprung war weit genug gewesen.
    Die Untote drehte sich. Sie sah noch schrecklicher aus als zuvor. Die scharfe Lauge rann über ihr Gesicht und vermischte sich mit dem Blut, das noch um ihre Lippen klebte. Aber aufgeben wollte die Bestie nicht. Sie hatte meinen Tod beschlossen, und sie wollte vor allen Dingen mein Blut.
    Mir blieb keine Wahl mehr.
    Ich zielte dorthin, wo bei einem Menschen das Herz sitzt, und drückte ab.
    Die Kugel traf genau.
    Plötzlich wurde der Vorwärtsdrang der Untoten gestoppt. Sie riß beide Augen auf, hob die Arme und krallte sie in die Kleidung.
    Dann drehte sie sich halb herum, taumelte zur Seite, lief mit schleifenden Schritten auf die Sitzgruppe zu und fiel bäuchlings auf einen Sessel, wo sie liegenblieb.
    Ich senkte die Waffe und ging zu ihr.
    Die Mutter des ehemaligen Chemikers lebte nicht mehr. Mein Silbergeschoß hatte ihr unseliges Leben zerstört. Ich wollte sie auf die Seite drehen und mußte dabei achtgeben, daß ich nicht in die an der Kleidung klebende Lauge faßte. Bei dieser Bewegung bekam der Sessel das Übergewicht und kippte zusammen mit der Frau um.
    Jetzt sah ich ihr Gesicht.
    Nein, sie löste sich nicht auf. Die Gesichtszüge hatten einen fast friedlichen Ausdruck angenommen. Sie war noch nicht so lange ein Vampir, als daß sie zu Staub geworden wäre.
    Die Frau tat mir leid, aber ich hatte keine andere Möglichkeit gehabt, als mich so meiner Haut zu wehren.
    Erst jetzt merkte ich, wie schwer es war, in diesem Raum Luft zu bekommen.
    Ich mußte unbedingt weg.
    Als ich im Gang stand, hustete ich mich erst einmal frei. Obwohl die Luft dort auch nicht besonders war, kam sie mir doch herrlich frisch und rein vor.
    Ich dachte an Bill Conolly, der sicherlich schon wartete, und fuhr nach oben.
    Eine wirklich friedliche Stille empfing mich. Auf der Treppe blieb ich stehen und lauschte dem Zwitschern der Vögel. Kaum glaublich, daß ich soeben einer kleinen Hölle entkommen war. Wieder einmal bewahrheitete sich, wie dicht Himmel und Hölle nebeneinanderlagen.
    Dann wurde die Stille durch das satte Röhren eines Motors unterbrochen. Am Geräusch schon erkannte ich den Porsche. Schon bald bog der rote Flitzer um die Kurve. Die breiten Reifen knirschten über den Kies und zermalmten ihn auch. Ich winkte.
    Bill sah mich. Vor der Treppe stoppte er und stieg aus, während ich ihm entgegenging.
    »Hatte mir schon gedacht, daß ich dich hier oben finde«, sagte er und nickte. »Sieht ja stark aus, das Häuschen.«
    Ich hob die Schultern. »Nur äußerlich. Im Innern ist es eine kleine Hölle.«
    »Wieso?«
    »Ich habe Sheila bewußt nichts gesagt, aber wir können uns unter Umständen auf einen heißen Kampf gefaßt machen.«
    »Und gegen wen?«
    »Vampirzombies.«
    Bills Augen wurden groß. Ich sah den Schauer über sein Gesicht laufen. »Ehrlich?«
    »Leider.«
    Er schluckte. »Mann, das mußt du mir erzählen, John.«
    Ich berichtete, was mir widerfahren war. Bill wiegte den Kopf.
    »Das ist natürlich ein heißes Ding«, murmelte er. »Die Zombies sind entkommen. Demnach können sie auch tagsüber existieren.«
    »Sieht so aus.«
    »Hast du eine Ahnung, wo sie sich hingewandt haben könnten?« wollte er wissen.
    »Nein.«
    »Ich tippe auf London.«
    »Daneben.«
    »Wieso?«
    »Denke mal nach. Was sollen sie da? Sie würden nur auffallen. Nein, die halten sich woanders versteckt. Vielleicht fahren sie nach London, wenn es dunkel geworden ist.«
    »Das wäre allerdings eine Möglichkeit. Und was machen wir so lange?«
    »Warten, was sonst.«
    »Dann muß ich Sheila Bescheid geben.«
    »Tu das.« Ich gab Bill eine meiner Berettas. »Für alle Fälle, oder hast du deine Pistole mit?«
    »No, die liegt zuhause.« Er grinste. »Ich wußte ja nicht, daß es wieder zur Sache geht. Tut mir auch ganz gut. Bei Oscar Nash war ich ja auch nicht dabei.« [3]
    »Sei froh«, erwiderte ich. Bill spielte dabei auf meinen Fall im Schreckenshaus des Hexers an, in dem einige Personen den Tod gefunden hatten.
    Ich nahm neben Bill Platz und fuhr mit ihm gemeinsam dorthin, wo der Bentley mit seinen beiden platten Vorderreifen stand.
    ***
    Über Ricardo Rays Gesicht flog ein triumphierendes Lächeln. Es war ihnen tatsächlich gelungen, den Verfolger abzuhängen. Gut daß sie noch die Nägel in Reserve gehabt hatten.
    Vor der

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