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0163 - Um das Leben meines Freundes

0163 - Um das Leben meines Freundes

Titel: 0163 - Um das Leben meines Freundes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Um das Leben meines Freundes
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Schlafen. Immer wieder wachte ich auf, weil mir dieses oder jenes Körperglied eingeschlafen war. Außerdem machte ich mir Sorgen. Ich rauchte unzählige Zigaretten in der Nacht, und als der Morgen graute, hatte ich keine einzige mehr.
    Ich stieg aus und bummelte die Straße entlang, bis ich einen Automaten gefunden hatte, wo ich mir eine neue Packung ziehen konnte. Mir war die Kehle wie ausgedörrt, aber selbst in New York ist es nicht einfach, morgens um halb fünf eine Flasche Coca aufzutreiben, wenn man nicht im Vergnügungsviertel ist, wo die Nachtklubs bis sechs Uhr früh für die Spätlese unter ihren Gästen geöffnet haben.
    Bis kurz nach sechs schlief ich noch ein wenig, dann begann das Leben in dieser Gegend mit allen seinen Geräuschen. Phil war also nicht nach Hause gekommen.
    Ich stieg aus und ging ins Haus. Mit dem Dietrich verschaffte ich mir Zugang zu Phils Wohnung. Gleich beim Öffnen der Wohnzimmertür roch ich den kalten Zigarrenrauch.
    Phil hat noch nie im Leben eine Zigarre geraucht.
    Ich blieb an der Schwelle stehen und sah mich um. Spuren eines Kampfes waren nicht festzustellen. Aber er mußte Besuch gehabt haben, den Besuch eines Mannes, der Zigarren rauchte.
    Nacheinander kontrollierte ich sämtliche Aschenbecher. In dem am Fenster fand ich den Stummel eines Zigarillos. Ich wickelte ihn sorgfältig in mein Taschentuch. Unser Labor sollte sich damit beschäftigen. Zumindest würde ich die Blutgruppe des Mannes erfahren, der es geraucht hatte. Aus der Analyse des Speichels an einem Zigarren- oder Zigarettenstummel ermitteln unsere Wissenschaftler tatsächlich die Blutgruppe des Rauchers.
    Ich verließ Phils Wohnung und fragte noch einmal ein paar Nachbarn aus. Niemand hatte etwas Auffälliges in Phils Wohnung gehört. Auch Phil selbst hatte niemand gesehen.
    Als ich im Distriktsgebäude ankam, war es kurz nach acht. Ich lieh mir von einem Kollegen den elektrischen Rasierapparat und hobelte mir die Bartstoppeln aus dem Gesicht. Gerade als ich fertig war, kam Mister High ins Zimmer.
    Er fragte nichts. Er sah nur auf Phils ieeren Schreibtischstuhl.
    Wortlos ging er wieder hinaus. Nach vier Minuten sagte mir übers Telefon seine Sekretärin, daß ich sofort zu einer Dienstbesprechung in Mister Highs Office kommen möchte.
    Vier Kollegen waren außer mir bereits anwesend: Thomas Eden, unser Einsatzleiter; William M. Preece, der Leiter der Fahrbereitschaft; Roger Sandquist, der Einsatzleiter vom Nachtdienst; und Jan Meegeren, der Leiter der Bereitschaftsdienste.
    »Hallo!« sagte ich ernst und setzte mich in einen der freien Sessel rings um den Konferenztisch. Die Kollegen erwiderten meinen Gruß mit einem stummen Nicken.
    Mister High eröffnete das Gespräch mit den Worten:
    »Jetzt ist es halb neun. Phil Decker ist nicht zum Dienst erschienen. Jerry sucht ihn schon seit gestern abend, er war deshalb bei mir. Ich sagte ihm, daß v/ir bis heute früh warten müßten. Phil konnte von irgend etwas Privatem gestern abend in Anspruch genommen sein. Nachdem er jedoch nicht zum Dienst erschienen ist, ohne uns irgendeine Nachricht zukommen zu lassen, müssen wir uns ernste Sorgen über seinen Verbleib machen. Jerry, erzählen Sie die ganze Geschichte von gestern abend.«
    Ich tat es mit einigen knappen Sätzen. Aber ich hing die Bemerkung an:
    »Das alles kann bei Phil eigentlich nicht passieren. Er hat noch nie eine Verabredung mit mir nicht eingehalten, ohne nicht wenigstens vorher Bescheid zu geben. Ich habe festgestellt, daß Phil gestern abend Besuch gehabt haben muß. Einen Mann, der ein Zigarillo rauchte. Hier ist der Stummel.«
    Ich zog mein Taschentuch auseinander und legte den Stummel auf den Tisch. Aller Augen ruhten für ein paar Sekunden auf dem braunen, kurzen Stummel. Mister High klingelte die Sekretärin herein und befahl ihr, den Zigarillorest ins Labor zu bringen. Der Untersuchungsbefund sollte ihm persönlich abgeliefert werden.
    »Wir wollen uns überlegen, was wir tun können, um Phil zu finden oder wenigstens sein mysteriöses Verschwinden aufzuklären!« sagte der Chef dann. »Es besteht natürlich die Möglichkeit, daß irgendwelche Gangster Phil gekidnappt haben. Aus Rache. Phil hat bei der Zerschlagung vieler Banden und der Verhaftung vieler Einzelgänger hervorragend mitgewirkt. Er gehört zu den bekanntesten Gangsterjägern New Yorks, ja man kann sagen: der ganzen Vereinigten Staaten.«
    »Aber Phil hat doch fast immer mit Jerry zusammengearbeitet!« rief Eden. »Warum ist Jerry

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