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0163 - Um das Leben meines Freundes

0163 - Um das Leben meines Freundes

Titel: 0163 - Um das Leben meines Freundes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Um das Leben meines Freundes
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ist immer beruhigend, eine Waffe in der Hand zu haben.
    Wie beruhigend es tatsächlich war, merkte ich keine fünf Sekunden später. Gerade hatte ich mich wieder aufgerichtet und wollte den Gang erkunden, als weit hinten sechs oder acht von den Gelbhäutigen auftauchten und schnatternd auf mich zukamen.
    Ein zweites Mal durfte ich mich nicht überwältigen lassen. Ich setzte ihnen eine Kugel knapp vor die Füße. Die Funken stoben auf, als das Projektil über den Steinfußboden ratschte. Das halbe Dutzend Chinesen fuhr erschrocken zurück.
    Ich ging ihnen einfach nach. Je weiter ich vorankam, um so weiter wichen sie zurück. Am Ende des Ganges führte eine Treppe nach oben. Überall brannten jetzt Lichter, und ich fragte mich schon, ob es wohl inzwischen abend geworden wäre, als ich oben über der Treppe Tageslicht sah.
    Die gelben Gangster gingen auch die Treppe rückwärts hinauf. Ich stieg ihnen langsam nach. Zwei wurden plötzlich mutig. Ich sah, daß sie sich gegenseitig etwas zuraunten und achtete scharf auf sie.
    Ich war zwei Stufen höher, als sie mich ansprangen. Ich trat rasch zur Seite. Einer flog an mir vorbei die Treppe hinab, dem anderen klopfte ich den Lauf gegen die Schläfe. Er rollte ein wenig langsamer seinem Vorgänger abwärts nach.
    Jetzt setzte ich zum Angriff an. Mit zwei, drei Sprüngen war ich oben. Ich klopfte einem der Halunken auf den Schädel und warf einen anderen mit der Faust zurück. Jetzt lief der letzte von allein. Ich spurtete und stand keine zwei Minuten später draußen im Hof. Hinter den Ballen und Kisten sah ich immer mehr von dem Gesindel auftauchen. Die Lage wurde gefährlich.
    Ich hob meine Pistole und jagte drei Kugeln in die Luft. Der Krach war mindestens eine Meile weit zu hören. Ich suchte mir selbst eine Deckung hinter zwei Kisten unmittelbar an der Hauswand, so daß ich den Rücken frei hatte, und richtete mich ein.
    Ab und zu sah ich einen der gelben Burschen von einem Ballen zum anderen huschen, dort einen Kopf auftauchen und hier einen Arm. Aber ich verhielt mich noch ruhig. Solange sie mich nicht angriffen, wollte ich Munition sparen. Ich hatte zwar noch ein paar Patronen in der Hosentasche, aber viel Staat war damit nicht zu machen.
    Es dauerte ungefähr drei Minuten, bis ihr unsichtbarer Kopf seinen Feldzugsplan entworfen hatte. Über meinem Kopf gab es ein eigenartiges Geräusch, und als ich aufsah, entdeckte ich zwei Chinesen auf dem Dach, die gerade eine schwere Kiste genau über meinem Kopf herunterkippten.
    Ich war schneller von meinem Platz weg, als die Kiste mit lautem Krach unten ankommen konnte, aber ich lief drei oder vier von diesen zähen, kleinen, flinken Burschen in die Hände.
    Ich schlug zu, mit der Pistole und der anderen Faust, aber sie hätten mich geschafft, weil es immer mehr wurden, wenn nicht draußen auf der Straße eine l’olizeisirene auf geheult wäre. Rücksichtslos boxte ich mich für fünf Sekunden frei und jagte meine letzten Kugeln hinaus.
    Dann schlug die Woge dieser Übermacht über mir zusammen wie eine Springflut. Ich wurde zu Boden gerissen und bekam unzählige Fäuste, Kniffe und Tritte an alle möglichen Stellen. Aber mitten in ihr keuchendes Schlagen hinein, dröhnte eine gute, echte amerikanische Stimme:
    »Aufhören, ihr Halunken! Hände hoch!«
    Ich spürte, wie sie von mir abließen. Als der letzte aus meinem Kreuz verschwunden war, rappelte ich mich auf die Füße. Vorn an der Einfahrt stand ein Streifenwagen unserer guten Stadtpolizei. Und drei Cops kamen in ihrer blauen Uniform langsam über den Hof. Sie fühlten sich so sicher mit ihrer kleinen Zahl gegen die Masse der Gelben hier, daß sie noch nicht einmal ihre Pistolen gezogen hatten. Ich ging ihnen entgegen. Da zogen sie alle drei ihre Kanonen und richteten sie auf mich. Ich stutzte. Dann schob ich grinsend meine Pistole zurück ins Schulterhalfter und sagte:
    »Hallo! Nett, daß ihr so schnell kamt. Die hätten mich sonst noch geschafft. Ich bin Cotton vom FBI. Hier ist mein Dienstausweis.«
    Sie besahen sich flüchtig den Ausweis, dann nahmen sie Haltung an und fragten nach meinen Wünschen.
    »Sperren Sie die Einfahrt und lassen Sie keinen hinaus«, sagte ich. »Zehn Minuten müssen wir die Burschen festnageln. Dann werden genug G-men da sein. Ich darf mal in Ihrem Wagen telefonieren?«
    »Selbstverständlich, Sir!«
    Ich kletterte in ihren Streifenwagen und nahm den Hörer des Sprechfunkgerätes.
    »Bitte die FBI-Zentrale«, sagte ich, als sich die

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