Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0163 - Um das Leben meines Freundes

0163 - Um das Leben meines Freundes

Titel: 0163 - Um das Leben meines Freundes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Um das Leben meines Freundes
Vom Netzwerk:
Funkleitstelle der Cops gemeldet hatte.
    Ich verlangte Mister High und schilderte ihm rasch die Vorfälle.
    »Gott sei Dank!« rief er erleichtert aus. »Das sieht ja so aus, als ob Phil auch in dem Keller steckte. Ich komme und bringe genug Leute zu einer gründlichen Durchsuchung mit, Jerry! Wir werden keinen Stein auf den anderen lassen, bevor wir Phil nicht gefunden haben.«
    »Danke, Chef«, sagte ich und legte den Hörer zurück. Meine Stimme hatte belegt geklungen. Ich fragte mich, wie wir Phil finden würden: lebend — oder…
    ***
    Die Kollegen nahmen jeden Mann vorläufig fest, der sich im Haus oder auf dem Hof befand. In großen Transportwagen wurden sie alle zum Distriktsgebäude gebracht und den Vernehmungsbeamten übergeben, nachdem, wir ein paar Dolmetscher herbeigeschafft hatten.
    Unterdessen durchwühlten wir anderen das ganze Gebäude. Wir fanden Opiumvorräte von einigen Kilogramm.
    Nur Phil fanden wir nicht.
    Wir veranstalteten eine zweite Durchsuchung, doppelt so genau wie die erste. Mit Hämmerchen wurden die Wände und die Fußböden jedes einzelnen Raumes abgeklopft, um eventuelle Geheimgänge zu finden.
    Es blieb ergebnislos. Abends um halb sieben fuhren wir erschöpft zurück zum Distriktsgebäude. Mister High hatte sich zu mir in den Jaguar gesetzt.
    »Natürlich ist es gut, daß wir auch diese zweite Opiumhöhle entdeckt haben«, sagte er leise. »Aber mir wäre es lieber gewesen, wir hätten statt dessen Phil gefunden.«
    »Ich bin derselben Ansicht, Chef«, sagte ich, während ich verbissen nach vorn starrte. Was interessierte mich eine Opiumhöhle, wenn es um Phil ging?
    »Dieser Leaning ist ja ein unglaublich frecher Bursche«, fuhr der Chef fort. »Während schon der Termin für die erste Hauptverhandlung gegen ihn wegen der ersten Opiumhöhle ansteht, betreibt der Kerl seelenruhig eine zweite Lasterhöhle weiter! So etwas von Frechheit ist sogar für einen ausgekochten Schurken selten.«
    Ich trat auf die Bremse. Der Wagen stoppte jäh. Ich kümmerte mich nicht um das empörte Hupen eines schwarzen Cadillac hinter mir.
    »Hören Sie, Chef«, sagte ich aufgeregt. »Wir haben Leaning nicht in dieser zweiten Opiumhöhle gefunden, und wir sagten uns, daß er bestimmt auch nicht zu Hause sein würde, seit er weiß, daß die Polizei ihm nun auch seine zweite Bude ausgehoben hat. Aber wäre diesem Burschen nicht auch die Frechheit zuzutrauen, daß er jetzt in seiner Wohnung sitzt und Phil als Geisel bei sich hat?«
    Mister High zog die Augenbrauen zusammen. Er überlegte nur eine Sekunde, dann entschied er:
    »Wenden Sie, Jerry! Wir werden sofort auch seine Wohnung durchsuchen. Diesem Leaning traue ich nachgerade alles zu!«
    Ich wartete, bis es mir der Verkehr erlaubte zu wenden, und jagte zurück. Diesmal stoppte ich den Wagen genau vor Leanings Haus in der Division Street. Die ganze Straße wimmelte von alten und jungen Chinesen, die aufgeregt schnatterten. Wahrscheinlich diskutierten sie die Aushebung ihrer zweiten Opiumhöhle. Es waren Gestalten dabei, die das Opium schon zu Skeletten hatte abmagern lassen.
    Wir kümmerten uns nicht um sie, sondern gingen die paar Stufen zu Leanings Haustür empor. Ich hielt den Daumen auf dem Klingelknopf, aber es rührte sich nichts.
    Well, einen kleinen Patentdietrich habe ich immer bei mir. Ich arbeitete damit im Schloß, bis die Tür aufsprang. Mister High trat über die Schwelle. Ich folgte ihm und zog meine Pistole, die ich längst wieder aufgeladen hatte. Noch einmal sollten uns die gelben Rauschgifthändler nicht überraschen können.
    Wir durchsuchten das ganze Haus. Außer Staub fanden wir gar nichts. Weder Leaning, noch Phil.
    Gerade wollten wir die Bude wieder verlassen, da hörte ich, wie jemand den Schlüssel ins Haustürschloß schob. Ich sah mich rasch um.
    »Hinter den Vorhang dort!« raunte ich dem Chef zu und wies auf einen dicken Vorhangstoff von dunkelblauer Farbe, der eine kleine Garderobe verdeckte. Ich selbst huschte durch die offenstehende Tür ins Wohnzimmer und duckte mich hinter einem großen Fernsehsessel, der in der äußersten Ecke des Raumes stand.
    Draußen in der kleinen Diele wurden Schritte laut. Dann sah ich Leaning ins Wohnzimmer treten. Er sah sich flüchtig um, ging zum Telefon und wählte eine Nummer.
    »Es ist alles in Ordnung«, sagte er. »Bei mir scheint niemand gewesen zu sein. Aber die Bude drüben haben sie auf den Kopf gestellt.«
    Er lauschte eine Weile in den Hörer und grinste

Weitere Kostenlose Bücher