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0163 - Um das Leben meines Freundes

0163 - Um das Leben meines Freundes

Titel: 0163 - Um das Leben meines Freundes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Um das Leben meines Freundes
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Sie waren acht Mann, und sie fühlten sich selbst vor einer Maschinenpistole so verdammt stark, daß sie sich blitzartig hinter den langen Tisch fallen ließen.
    Ich jagte einen kurzen Feuerstoß über ihre Köpfe hinweg, damit der Boy oben sein Signal hatte, um mir Verstärkung herbeizutelefonieren. Im selben Augenblick aber riß ich auch schon einen metallenen Wandschrank, wie sie in manchen Kasernen üblich sind, um und warf mich dahinter.
    Ein paar Kugeln krachten platschend gegen das Eisenblech. Aber da sie von der Seite kamen, hatten die Projektile nicht genug Schlagkraft. Als sirrende Querschläger zischten sie in den Raum zurück.
    »Joe, nimm ihn von der Seite!« schrie irgendeiner.
    Ich rutschte am Schrank entlang nach links und schob langsam meinen Kopf vor. Unter dem Tisch sah ich die Beine von zwei Männern, die in meine Richtung krochen. Well, ich hatte keine Lust, mich von ihnen zusammenschießen zu lassen. Ich zog durch.
    Die beiden veranstalteten einen Höllenspektakel. Ihr Geschrei übertönte für die nächsten paar Sekunden jedes andere Geräusch. Dann ging ihnen die Puste aus, und sie wimmerten nur noch leise.
    »Gebt es auf!« rief ich. »Keiner von euch kommt hier lebend raus — es sei denn mit Handschellen!«
    »Hol uns doch!« brüllte einer.
    Ich war indessen zur anderen Seite des Schrankes gekrochen und peilte vorsichtig um die Ecke. Ich sah eine Pistolenmündung unter dem Tisch, kaum vier Yard von mir entfernt, und riß den Kopf schnell wieder zurück. Zwei Zentimeter über meinem Kopf zischte eine Bleiladung vorbei. Ich spürte den Luftzug. Der Hut wurde mir vom Kopf gefegt, außerdem hatte er jetzt zwei Löcher.
    Ohne den Kopf zu zeigen, schob ich die Tommy Gun um die Ecke und mähte einmal von links nach rechts.
    Irgendeiner brüllte wieder. Aber jetzt stellten sie das Feuern ein.
    »He, G-man!« schrie jemand.
    »Was ist los?« rief ich zurück.
    »Sei vernünftig! Laß uns raus! Ich verlang's nicht umsonst!«
    »Wieviel bietest du?«
    »Tausend blanke Bucks!«
    »Tut mir leid. Unter zwanzig oder dreißig Millionen denkt ein G-men noch nicht einmal an Bestechung. Streckt die Hände zur Decke, laßt eure Waffen fallen und steht auf! Das ist mein Vorschlag!«
    Ich hörte, wie sie miteinander flüsterten. Aber gleichzeitig hörte ich auch, irgendwo ganz fern, das Heulen einer Polizeisirene. Jetzt wurde es heiß hier. Die Burschen würde vermutlich alles daran setzen, den einzigen Ausgang zu gewinnen, bevor die Kollegen hier eintrafen.
    Kaum war mir das klargeworden, da scharrten ihre Füße. Ich riß die Tommy Gun über den Schrank hoch und zog durch. Etwas Brandheißes fuhr mir über den rechten Arm. Die Hölle brannte in der Wunde. Aber ich zog die Maschinenpistole erst zurück, als einer schrie:
    »Aufhören! Wir ergeben uns! Aufhören!«
    Ein paar stöhnten und wimmerten. Sie waren Narren, allesamt. Sonst hätten sie sich niemals ein Home gewählt, aus dem es nur einen einzigen Ausgang gab.
    Draußen im Flur polterten schwere Stiefel. Jemand stieß mit einem kräftigen Tritt die Tür auf. Aber kein Cop ließ seine Nasenspitze sehen. Dafür rief ein Streifenführer:
    »Einzeln herauskommen! Los, schnell, oder wir machen euch mit Tränengas fertig!«
    »Nicht schießen!« erwiderte einer dieser Gangster, die immer nur tapfer sind, wenn sie im Verhältnis drei zu eins antreten können.
    »Keine Bange, mein Sohn«, erwiderte der Streifenführer draußen im Flur. »Kommt schon!«
    »Sie dürfen aber auch nicht schießen, G-man!« sagte der Gangster weinerlich.
    »Keine Angst«, versicherte ich. »Nun macht schon!«
    »Wir müssen drei Mann tragen. Sie sind verwundet!«
    »Okay!«
    Ich hörte, wie sie ihre Verwundeten anpackten. Vorsichtig richtete ich mich auf. Aber sie gaben es wirklich auf. Vom Zuchthaus hielten sie wohl mehr als von einer Kugel.
    Ich ließ sie an mir vorbei, dann ging ich hinter den umgekippten, langen Tisch. Etliche große Kartons mit Zigaretten und Süßigkeiten waren auf den Boden gefallen. Vier Kisten Zigarren lagen unten. Eine war aufgegangen und hatte ihren Inhalt über den ganzen Fußboden verstreut.
    »He, Kollegen!« rief ich nach draußen. »Kommt mal rein! Hier ist was für euch!«
    Der Streifenführer steckte seine Pistole und seine Nase durch die Tür.
    »Schießen Sie mir um Gottes willen kein Loch in den Leib«, rief ich ihm zu und ließ meine Tommy Gun sinken. »Ich bin Cotton vom FBI.«
    »Ich weiß, Sir. Ihr Hauptquartier rief uns vor ein paar Minuten

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