Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0164 - Die Truhe des Schreckens

0164 - Die Truhe des Schreckens

Titel: 0164 - Die Truhe des Schreckens
Autoren: Wilfried Antonius Hary
Vom Netzwerk:
traten beiseite und ließen Gor und Sorcerer herein.
    Es gab nicht nur männliche Priester. Ganz im Gegenteil. Die meisten waren weiblich. Das magische Potential der Frauen war größer als das der Männer, obwohl es zur Zeit keine herausragende Persönlichkeiten gab. Lee Horvath war im magischen Priesterbund eine Ausnahme, ebenso wie Sorcerer. Der Sorcerer war überaus sensibel und am besten geeignet, die Fähigkeiten seiner Priester im Bedarfsfall zu kooordinieren, obwohl er, abgesehen von seinen Spezialitäten, bei weitem nicht der stärkste Magier war.
    Gor dachte an seine besondere Spezialität und runzelte die Stirn. Der Sorcerer, was übersetzt nicht anderes als Zauberer bedeutete, beherrschte die Fähigkeit der Materialisation. Er konnte magische Energien zu scheinbar festen Gegenständen oder auch lebenden Figuren werden lassen. Doch seit die Höhle der Magie im Kampf mit negativen Kräften stand, funktionierte das nicht mehr so richtig. Sorcerer verbrauchte ungeheure Energien für eine Materialisation, weshalb er seine Fähigkeiten im Kampf gegen die Angreifer nicht einsetzen konnte. Überhaupt war alle Magie von Zartas wie gelähmt.
    Dennoch dieser Verzweiflungsversuch.
    Es ist die einzige Möglichkeit, die uns jetzt noch bleibt, hämmerten Gors Gedanken.
    Er dachte kurz an Zamorra.
    Sonst werden wir uns niemals Wiedersehen, mein Freund. Du bist zwar gekommen, aber es nutzt uns beiden nichts. Statt an meiner Seite zu kämpfen, erlebst du den Untergang von Zartas, und wenn es dir nicht gelingt, zur Erde zurückzukehren, bist du selber des Todes. Obwohl - Mars wird es nach dem Fall von Zartas gelingen, zur Erde zu gelangen. Dann wirst du nicht einmal durch eine Flucht von dieser Dimension deinem Schicksal entrinnen könne.
    Ich bedauere es aus ganzem Herzen.
    In einem Punkt irrte Gor: Zamorra war inzwischen längst mit Lee Horvath unterwegs, und während Gor mit Sorcerer die große Halle betrat, in der gewöhnlich die magischen Rituale zelebriert wurden, arbeiteten die beiden an einem Plan, wie sie vergehen mußten.
    Denn sie hatten die hinterste Kampflinie erreicht. Die Krieger des Dämons Mars wandten ihnen den Rücken zu, und sie waren vollauf mit der Bedienung der Katapulte beschäftigt.
    Zamorra und Horvath hatten sich einen Platz ausgesucht, von dem aus sie alles gut überblicken konnten.
    Die Papellas, die man in der Nähe angepflockt hatte, waren sehr unruhig.
    Zamorra hatte zum erstenmal Gelegenheit, die Papellas genauer zu betrachten. Horvath hatte ihm alles erklärt, was man über diese Wesen wissen mußte, aber es war ein Unterschied, wenn man ein solches Fabeltier mit eigenen Augen sah. Es wirkte absolut fremdartig und weckte Furcht im Betrachter. Erst wenn man sich näher mit der ungewöhnlichen Erscheinung der Tiere beschäftigte, bemerkte man, daß sie im Grunde genommen gar nicht so furchterregend waren. Ihre einzigen Waffen waren die nadelspitzen Zähne, die sie auch nur einsetzten, um sich zu verteidigen. Wahrscheinlich waren sie friedfertige Geschöpfe, die nur durch die Brutalität der Krieger so gefährlich wurden. Zamorra war überzeugt davon, daß auch ein Mensch mit einem Papellas umgehen konnte, wenn er nur genügend Einfühlungsvermögen besaß.
    Auch auf der Erde waren die Zeiten längst vorbei, in denen man ein Reittier mit Härte untertan machte. Heute war es üblich, das Tier als Freund zu gewinnen, und siehe da, der Erfolg war wesentlich größer.
    Für die Marskrieger war es unmöglich, in solchen Ebenen zu denken.
    Das waren Sklaven des Bösen, die für ihren Dämon jubelnd in den Tod gingen.
    Zamorra schauderte es.
    Sein Blick glitt von den Papellas weg und hinüber zu den Katapulten. Die Marskrieger mußten enorm viel Personal aufwenden. Da wurde das Harz in Bodenvertiefungen angerührt. Die Krieger hatten ein besonderes Rezept. Sie steckten das Harz in Brand. Erst waren die Flammen sehr hell. Allmählich wurden sie kleiner und produzierten Qualm. Dabei stieg jedoch die Hitze an. Der Sand in den Bodenvertiefungen war zu einer glasartigen Substanz geworden. Sobald das brennende Harz bereit war, wurde es in die Steinbehältnisse geschöpft und schleunigst zu den Katapulten gebracht.
    Laufend wurden die Schleudern neu gespannt. Sie waren so stark, daß dazu hundert Männer gebraucht wurden. Mit dicken Stricken wurden die Scheudern fixiert. Die Katapulte bestanden aus langen, äußerst biegsamen Hölzern. Wahrscheinlich stammten sie von Bäumen, die nichts mit denen gemeinsam
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher