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0164 - Die Truhe des Schreckens

0164 - Die Truhe des Schreckens

Titel: 0164 - Die Truhe des Schreckens
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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und möglichst auch die Katapulte zerstören. Viele von euch werden das vielleicht nicht überleben, doch es ist nicht zu ändern. Hoffentlich habt ihr Verständnis dafür.«
    Zamorra erwartete natürlich nicht, daß ihn das Tier verstand aber es sollte seine Stimme hören und den Unterschied zu dem harten Gebrüll der Marskrieger erkennen.
    Die Wirkung blieb nicht aus.
    Auch Horvath hatte damit Erfolg. Die Papellas zeigten sich als völlig harmlos. Die Nervosität fiel von ihnen ab.
    Horvath löste schon den Strick vom Pflock und angelte sich einen Stein. Zamorra tat es ihm gleich. Sie arbeiteten schnell und präzise, nachdem sie einmal wußten, daß ihnen die Papellas nichts taten.
    Die Fabelwesen schauten zu, als wären sie neugierig. Eines wich zur Seite und erkannte dabei, daß es sich wieder frei bewegen konnte. Der Stein behinderte es kaum.
    Sofort machte sich wieder Unruhe breit. Begriffen die Tiere, was hier geschah?
    Immer wieder sicherte Zamorra zum Lager hinüber. Im Nu hatten sie dreißig der Tiere befreit, aber diese konnten den schmalen Kessel nicht verlassen, so lange die vordersten Tiere noch angepflockt waren.
    Zamorra verständigte sich mit Horvath: »Wir müssen uns in die Masse der Papellas hineinwagen. Ihre Nervosität richtet sich nicht gegen uns. Die Tiere spüren vielmehr, daß sie bald eine Chance haben werden, auszubrechen und von hier und ihren Peinigern zu verschwinden.«
    »Hoffentlich hast du recht.« Die Sanftheit in seiner Stimme stand im krassen Widerspruch zu den Worten, die Horvath sprach. »Aber auch wenn wir nicht überleben sollten, hat unsere Aktion gewiß Erfolg.«
    »Zuversicht ist der erste Weg zum Erfolg«, mahnte Zamorra und arbeitete weiter.
    Wenn er die Papellas tätschelte und ihnen über die Köpfe streichelte, wichen sie bereitwillig auseinander und ließen ihn hindurch. Und immer wieder setzte er seine Stimme ein. Es war nur logisch, daß die Papellas darauf ansprachen. Ihre Ohren waren hyperempfindlich. Wie mußten sie unter dem Gebrüll der Marskrieger sonst leiden?
    Bald hatten Zamorra und Horvath hundert Tiere losgebunden. Steine waren genügend vorhanden.
    Zamorra blickte über die Rücken der Papellas hinweg zum Lager. Die Arbeiten waren im vollen Gange. Ein Geschoß nach dem anderen jagte über den Himmel zur Stadt. Über Zartas hingen dicke Qualmwolken. Wurde denn dort nicht gelöscht?
    Zamorra sah, daß die direkten Angriffe an der Stadtmauer auch ohne Unterbrechungen liefen. Die Rechnung würde bald aufgehen. Es sah schon so aus, als würde die Aktion von Zamorra und Horvath zu spät kommen.
    Der Meister des Übersinnlichen gab Lee Horvath einen Wink. Horvath kam näher.
    »Es ist genug«, sagte der Parapsychologe halblaut. »Wir binden den Rest rasch los und ziehen uns dann schleunigst zurück. Wenn die Tiere durchgehen, müssen sie an den Bodenvertiefungen mit dem brennenden Harz vorbei. Bis zu den Katapulten sind die Seile bestimmt nicht durchgschmort.«
    »Dein Wort in das Ohr des Allmächtigen«, sagte Horvath. Sie trennten sich wieder.
    Kaum hatten sie die nächsten zehn abgepflockt, als es brenzlig wurde. Zamorra und Horvath konnten nicht riskieren, alle Tiere loszubinden, denn sofort drängten andere nach. Wenn sie sich nicht zurückzogen, wurden sie in den Boden gestampft.
    Eilig zwängten sich die beiden Männer zwischen den Tieren hindurch zum Abhang. Von hier waren sie gekommen und über den Abhang kehrten sie wieder zu ihrem Versteck zurück.
    Von oben hatten sie einen guten Ausblick über das weitere Geschehen.
    Es war gar nicht notwendig gewesen, die letzten Tiere abzupflocken. Kaum waren Zamorra und Horvath weg, als die Papellas nicht mehr länger warteten. Eine regelrechte Stampede brach aus. Die Angepflockten wurden von den anderen mitgeschoben. Die Pflöcke rissen aus der Erde. Im rasenden Galopp jagten die Papellas auf die nächsten Bodenvertiefungen mit dem brennenden Harz zu.
    Die Priester fuhren erschrocken auf und suchten ihr Heil in der Flucht.
    Weit kamen sie nicht. Es gab kein Entrinnen für sie.
    Die Papellas erreichten die brodelnden Naturkessel und schlugen einen Haken. Die Steine rollten hinein. Es war genauso, wie es Zamorra vorausgesehen hatte.
    Der zähe Harz hüllte die Steine sofort ein und spritzte durch die Gegend. Alles Brennbare wurde angezündet.
    Das Feuer erzeugte in den Papellas helle Panik. Sie beschleunigten ihren Galopp und überrollten die fliehenden Priester wie eine Sturzflut.
    Nächstes Ziel waren die
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