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0164 - Die Truhe des Schreckens

0164 - Die Truhe des Schreckens

Titel: 0164 - Die Truhe des Schreckens
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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hatten, die Zamorra von der Erde her kannte. Dabei waren sie stabil und biegsam wie Stahl.
    Zamorra hatte unterwegs mit Horvath einen vorläufigen Plan ausgearbeitet. Der sah vor, daß sie nicht offen in Erscheinung treten durften. Dann wären sie von vornherein zum Scheitern verurteilt gewesen.
    Aber was konnten sie tun, um die Arbeiten dort unten zu stören Es gab inzwischen rund zehn Katapulte mit schätzungsweise mindestens dreitausend Kriegern.
    Und sie waren nur zu zweit.
    »Es wird Zeit, daß du dir etwas einfallen läßt«, knurrte Lee Horvath, »sonst ist es nämlich zu spät. Siehst du die Qualmwolken über Zartas? Bald ist die Stadt ein einziges Flammenmeer und wir liegen hier in unserem Versteck und schauen zu.«
    Zamorra spürte aufkeimenden Zorn.
    »Bevor du weise Reden schwingst, solltest du erst einmal deine grauen Gehirnzellen anstrengen, mein Freund. Ich weiß, daß du es dir leichter vorgestellt hast, aber vielleicht siehst du jetzt ein, daß ein Angriff durch die Höhlenbewachung völliger Unsinn gewesen wäre?« Lee Horvath schöpfte tief Atem. Dann sagte er: »Es tut mir leid, Zamorra, aber ich bringe es einfach nicht mehr fertig, die Nerven zu bewahren. Ich bin nicht aus demselben Holz geschnitzt wie du.«
    »Hör auf mit dem Selbstmitleid und betrachte lieber, wie die Marskrieger dieses brennende Harz zubereiten. Fällt dir dabei etwas auf?«
    Lee Horvath blickte stirnrunzelnd hinunter. Aus schier unerschöpflichen Vorräten wurden verschiedene Flüssigkeiten in die Bodenvertiefungen geschüttet. Lee Horvath sah, daß diese Flüssigkeiten von Boten gebracht wurden, die einen Pendelverkehr zwischen dem Lager und einem Bereich außerhalb der magischen Schutzmauer unterhielten.
    Um die Bodenvertiefungen herum saßen mehrere Krieger, die sich von den anderen unterschieden: Ihre Uniformen waren nicht einheitlich schwarz, sondern sie trugen blutrote Zeichen auf Brust und Rücken. Einige hatten Hauben mit stilisierten Ohren auf dem Kopf.
    »Priester!« entfuhr es Lee Horvath.
    »Und was schließt du daraus, Lee?«
    »Die Mischung geschieht mit Hilfe von Magie. Aber was nutzt uns diese Erkenntnis?«
    »Eine berechtigte Frage, da ich uns beiden gewiß nicht zutraue, mit all den Priestern fertig zu werden. Aber es wäre schon viel gewonnen, wenn wir ihre Arbeiten stören könnten.«
    »Was soll diese Bitterkeit, Lee?«
    »Wir müssen die Katapulte zerstören. Nur so haben wir eine Chance.«
    Zamorra enthielt sich einer Antwort. Er haßte es, sich ständig wiederholen zu müssen. Auf der anderen Seite konnte er Lee Horvath gut verstehen. Der Mann war total verzweifelt und seine Verzweiflung erzeugte Aggressivität.
    Gerade wurde wieder von dem brennenden Material in Steinbehältnisse geschöpft.
    Zamorras Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. Er konzentrierte seine Aufmerksamkeit voll auf diese Behältnisse, und deshalb sah er erst jetzt die magischen Zeichen, die in die glatte Oberfläche geritzt waren.
    Es waren Zeichen, die er nie zuvor gesehen hatte, aber das hatte nichts zu sagen. Schließlich konnte er auf diese Entfernung keine Einzelheiten erkennen.
    Der Stein wurde zu einem er Katapulte gebracht.
    »Es ist doch seltsam, daß sie diese magische Flüssigkeit so weit von den Katapulten entfernt zubereiten«, murmelte Zamorra vor sich hin. »Das macht doch alles nur noch schwerer. Wie gefährlich ist diese Substanz wirklich, wenn man sie nur in Behältnisse füllen kann, die man vorher mit magischen Zeichen versehen hat? Die Schleudern selbst sind nicht geschützt.«
    Lee Horvath lauschte seinen Worten.
    »Du meinst, wir müßten irgendwie diese Substanz zu den Schleudern bringen, um sie damit zu vernichten?« schnappte er. »Aber wie könnte das gelingen?«
    »Nur mit Papellas!« antwortete der Meister des Übersinnlichen.
    »Du bist verrückt«, entfuhr es Lee Horvath.
    »Vielleicht, mein Freund, aber ich habe mich vorhin mal näher mit diesen Geschöpfen beschäftigt. Sie werden von den Marskriegern sehr schlecht behandelt und ich kann mir kaum vorstellen, daß sie auf diese Behandlung mit Liebe und Zuneigung reagieren. Außerdem sind die empfindsamen Wesen völlig durcheinander. Der Kampf und die Gewalttätigkeiten setzen ihnen arg zu. Betrachte mal die Stricke, mit denen man sie angepflockt hat. Was glaubst du, warum man sie nicht einfach auf einen Haufen getrieben hat und sie von ein paar Kriegern bewachen läßt?«
    »Gut und schön, Zamorra, aber wie willst du das Zeug aus den
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