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0164 - Flieh, wenn der Würger kommt

0164 - Flieh, wenn der Würger kommt

Titel: 0164 - Flieh, wenn der Würger kommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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leben!« hörte Erwin Wozny die flüsternde Stimme der Teufelstochter. »Diese Nacht ist für die Schwarze Magie wie geschaffen. Mein Geist und mein Einfluß wird in die feuchte Erde hineindringen und die Tote wieder erwecken. Nimm das Schwert und zeichne damit ein großes A in die Erde.«
    Erwin Wozny gehorchte. Er ging noch einen Schritt vor, stieß die Spitze in den noch feuchten Lehm und zeichnete den von Asmodina geforderten Buchstaben.
    Die Schwertspitze wühlte die Erde auf. Deutlich war das A jetzt zu erkennen.
    »Gut«, sagte die Teufelstochter. »Und nun tritt zurück.«
    Auch das tat Wozny. Seine Blicke konnte er allerdings nicht von dem Grab abwenden. Er war gespannt, ob Asmodina es wirklich schaffen würde, die Tote wieder aus der kalten Erde zu holen. Schließlich lag sie sehr lange in ihrem Grab.
    Und wie würde sie aussehen?
    Die Beschwörung begann.
    Erwin Wozny spürte die magische Kraft der Teufelstochter. Seine Hand begann zu vibrieren, als würde jemand Strom hindurchleiten. Es waren nur die schwarzmagischen Strahlen, die der Ring ausströmte und die nun das Grab trafen.
    Und auch das A.
    Plötzlich flammte der Buchstabe in einem kalten violetten Licht auf, über das sich noch ein hellerer Schleier legte. Dieses Licht wurde so intensiv, daß es bis in die Tiefe des Grabs vordrang und die undurchdringliche Erde durchsichtig wie Glas werden ließ.
    Erwin Wozny konnte in das Grab hineinschauen.
    Er beugte sich vor, seine Augen wurden groß, und was er sah, hätte einen normalen Menschen zum Wahnsinn getrieben.
    Nicht ihn, denn er stand voll unter dem bösen Einfluß der Teufelstochter.
    Der Sarg bestand nur noch aus Fragmenten. Und zwischen ihnen, da lag sie, die Tote, Woznys Opfer.
    Diana Dickson!
    Doch wie sah sie aus! Diese ehemals hübsche Frau bot ein Bild des Schreckens, denn die Verwesung war bereits sehr weit fortgeschritten.
    Sie lag zwischen den fauligen Trümmern der Totenkiste. Da sie sich in der Rückenlage befand, konnte Wozny auch ihr Gesicht erkennen. Das Fleisch war zum größten Teil schon verwest. Nur am Kinn sah der Mann noch die stockige Haut, die sich ebenfalls im Stadium der Auflösung befand. Bleich schimmerten die Knochen, und in den leeren Augenhöhlen hatte sich Lehm festgesetzt, in dem kleines Getier krabbelte.
    Vom Totenhemd existierten nur Fetzen, die an dem Gebein klebten. Die Hände lagen noch über der Brust, die Skelettzehen wiesen nach oben, nichts hatte sich in der Lage der Toten seit der Beerdigung verändert.
    Und jetzt sollte sie geweckt werden.
    Erwin Wozny schluckte. Ohne Asmodinas Beisein wäre er, der brutale Würger, weggerannt, so aber blieb er stehen und löste seinen Blick nicht von der makaber aussehenden Gestalt.
    Jetzt hatte sie das kalte Licht erreicht. Es war, als schösse ein Stromstoß durch ihren skelettierten Körper, der sie wieder zum Leben erweckte.
    Die Tote bewegte sich.
    Wozny öffnete seinen Mund. Seine Nackenhaare stellten sich aufrecht. Das war selbst ihm zuviel. Eine Tote, von ihm umgebracht, verließ die feuchte Erde des Grabes.
    Er stöhnte auf und merkte, daß seine Knie wacklig wurden und nachgaben.
    »Reiß dich zusammen!« zischte die Teufelstochter. Scharf drang ihre Stimme aus dem Ring hervor.
    Erwin Wozny nickte nur.
    Trotz dieser Mahnung war es ihm unmöglich, sich voll zu konzentrieren. Er schloß ein paarmal die Augen und bekam deshalb nicht mit, wie die Tote sich langsam aufstemmte, die hinderlichen Sargreste zur Seite drückte und in der Sitzstellung hockenblieb. Sie bewegte langsam den Kopf, schaute nach links und nach rechts, so daß durch die Bewegung der Lehm aus den Augenhöhlen rieselte.
    Aber sie kam höher.
    Dabei streckte sie ihre Arme aus, und Wozny sah mit Entsetzen, daß die Spitzen der skelettierten Finger schon fast das obere Ende des Grabes berührten, so als wäre überhaupt keine Erde vorhanden.
    Erwin Wozny schaute weiter zu.
    Und es war doch Erde da. Er sah, daß sie von tastenden Fingern bewegt wurde und wobei sich größere Krumen lösten und an den Grabrand rollten.
    Dann erschienen die gelblichen Klauen.
    Sie stießen aus der Erde, krümmten sich, und Wozny hatte das Gefühl, als würden sie ihm zuwinken.
    »Nimm sie!« hörte er Asmodinas Stimme. »Faß die Hände und hilf ihr aus dem Grab.«
    Erwin Wozny schluckte. Er selbst wollte sich dagegenstemmen, doch Asmodinas Wille trieb ihn weiter. Der Würger war Wachs in den Händen der Teufelstochter.
    Seine Linke streckte Wozny aus, denn in der

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