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0164 - Flieh, wenn der Würger kommt

0164 - Flieh, wenn der Würger kommt

Titel: 0164 - Flieh, wenn der Würger kommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Auch Sheilas Gesicht zeigte eine harte Spannung. Sie hatte die Lippen fest zusammengepreßt und nur Augen für die am Boden sitzende Kara.
    Sukos Gesicht blieb unbewegt, seine Augen glänzten, wie die von Myxin. Der kleine Magier hatte sich lautlos voranbewegt und hinter Kara Aufstellung genommen. Dabei legte er beide Hände auf ihre Schultern, als wollte er die Kraft noch verstärken.
    Jeder von uns bemerkte, wie schwer es Kara fiel. Sie schwankte leicht, wurde jedoch von Myxin gehalten und konzentrierte sich weiterhin sehr stark Minuten vergingen.
    Eine Zeit der Spannung. Würde Kara es schaffen? Konnte sie uns einen Weg zu Wozny, dem Würger, weisen?
    Von einer Sekunde zur anderen war alles vorbei. Das Licht im Schwertgriff erlosch, auch der fahle Schein verblaßte, und wir saßen im Dunkeln da.
    »Bitte Licht!« flüsterte Myxin. Suko ging zum Schalter.
    Als es hell wurde und wir uns über die Augen wischten, ließ Kara das Schwert los. Mit einem dumpfen Geräusch fiel es auf den Teppich und blieb dort liegen.
    Sie war geschafft.
    Auch sie sank nach vorn, doch Myxin griff zu, und auch Suko trat zu ihr.
    Er hievte Kara hoch. Gemeinsam brachten sie die Schöne aus dem Totenreich in einen Sessel, wo sie sich niederließ und erst einmal erholte.
    Jeder von uns konnte ihr nachfühlen, wie groß die Kraft gewesen war, die die Beschwörung gekostet hatte. Deshalb ließen wir sie auch in Ruhe und belästigten sie nicht mit Fragen.
    Nur allmählich erholte sie sich wieder. Myxin bat um ein Glas Wasser. Ich holte es.
    Kara nahm es mit noch zitternden Händen entgegen, wobei sie mir dankbar zulächelte.
    Danach trank sie in langen, durstigen Zügen das Glas bis zum Grund leer.
    »Alles wieder okay?« fragte ich.
    »Fast. Noch ein paar Minuten, aber ich habe Erfolg gehabt, das kann ich schon sagen.«
    Mir fiel ein Stein vom Herzen.
    Suko räusperte sich und schaute aus dem Fenster. In zwei Stunden schon würde es wieder hell werden. Ob wir bis dahin Erwin Wozny gefaßt hatten.
    Welch eine Nacht!
    Dann begann Kara zu reden. »Ich weiß«, sagte sie mit leiser Stimme und jedes Wort betonend, »wo sich die anderen aufhalten. Ich habe ihre Magie gespürt.«
    Plötzlich standen wir unter Spannung. Mehrere Augenpaare hingen an ihren Lippen.
    »Es gibt bei euch ein Sprichwort«, begann Kara. »Daß es den Täter an den Ort zurückzieht, wo er seine Taten begangen hat. Dort ist Wozny. Aber er ist nicht allein. Eine Untote ist bei ihm. Ich spürte es, weiß nur nicht, wer es ist. Und es sind noch mehr Personen anwesend. Sie alle wollen das Böse, es sind Hexen, soviel ich gesehen habe. Gefährliche Hexen…«
    Kara legte eine Pause ein, die letzten Worte hatten sie angestrengt. Darm sprach sie weiter. »Sie sind in einem Park, dem großen, dem größten von London. Dort gibt es einen Pavillon. Ich habe ihn deutlich gesehen, er steht auf einem kleinen Hügel und wird durch hohe Bäume geschützt. Da genau haben sie sich versammelt.«
    Es waren Karas letzte Worte, die sie zu dem Fall sagte. Sie konnte nicht mehr.
    Und doch hatten wir mehr erfahren, als wir zu hoffen gewagt hatten. Ich rieb mir innerlich die Hände. Das würde eine Jagd geben. Sollten sie sich länger in diesem bewußten Pavillon aufhalten, würden wir Wozny noch in dieser Nacht stellen..
    »Ich danke dir, Kara«, sagte ich.
    Sie nickte nur, schaute an mir vorbei und sagte: »Fahrt schnell hin, sonst ist es zu spät.«
    »Und wie.« Ich winkte Suko. »Los, komm!«
    »Ja, und ich«, meldete sich Bill Conolly mit krächzender Stimme von der Couch.
    »Du bleibst liegen«, sagte Sheila und drückte ihren Mann wieder zurück.
    Ich grinste. »Eine Ehe hat auch Vorteile, mein Junge. Man wird nicht so oft an die Front geschickt und kann zu Hause im warmen Bett liegenbleiben und sich pflegen lassen.«
    »Mann, hau ab!« Bill suchte nach einem Gegenstand, den er mir an den Kopf werfen konnte. Er fand nur ein Glas, das Sheila ihm schnell aus der Hand drehte.
    Bill maulte.
    Wir waren schon an der Tür, als mich Karas Stimme noch einmal zurückhielt. »Nimm das«, sagte sie und hielt ihr Schwert hoch. »Ich glaube, du wirst es brauchen können.«
    Dankbar nahm ich die Waffe entgegen.
    Dann hielt uns wirklich nichts mehr.
    ***
    Früher waren sie zu viert gewesen!
    Dann wurde eine von ihnen ermordet, und so führte sie den Zirkel zu dritt weiter.
    Sie nannten sich Schwestern des Bösen und hatten versprochen, nur dem Teufel zu dienen.
    Drei junge Frauen, die im Berufsleben ihren

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