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0164 - Im Banne des Riesenplaneten

Titel: 0164 - Im Banne des Riesenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Als das Tor aufschwang, kam uns frische, temperierte Luft entgegen!"Fast hätte Leyden diese Aussage überhört. Sekunden später wurde er sich der Bedeutung dieser Worte bewußt. „Die Maschinenanlage arbeitet noch?"
    „Sie arbeitet wieder, Leyden! Zu acht Kollegen standen wir vor dem Tor und konnten es mit keinem Mittel öffnen, als plötzlich ein Zittern durch den Boden lief. Nein, nein, sehen Sie mich nicht mißtrauisch an! Wir sind keineswegs das Opfer einer Halluzination geworden! Zuerst kam das Zittern, das deutlich auch das Treppengefüge..."
    „Haben Sie die Uhrzeit festgehalten, Attik?"
    „Zufällig, Leyden. Interessiert es Sie?" Er gab ihm die Uhrzeit an.
    In der gleichen Minute waren in der Baracke alle auf 5-D-Basis arbeitenden Geräte ausgefallen; war die künstliche Milchstraße im Planetarium in Gefahr geraten und hatte sich hier ein Kellertor geöffnet! „Sie glauben mir nicht, Leyden?" Leichter Ärger klang in Attiks Stimme. „Haben Sie die Maschinen entdeckt?" Manchmal war Tyll Leydens Art, sich zu unterhalten - seine scheinbare Sprunghaftigkeit - kaum zu ertragen. „Nein, Leyden. Von Maschinen haben wir keine Spur entdecken können. Das fünftausend Meter lange Kellergewölbe..."
    „Wie lang, Attik?"
    „Ein quaderförmiger Kellerraum, Leyden. Fünftausend mal fünftausend Meter, bei gleichbleibender Höhe von acht Meter zwanzig. Leer, ohne die geringsten Staubspuren." Leydens Gedanken bewegten sich in anderer Richtung. Bei dieser Ausdehnung des Kellers mußte er zum Teil unter dem gewaltigen Maschinensaal des Singenden Berges liegen. Plötzlich begriff der junge Chef, daß Attik und seine Mitarbeiter wirklich keiner Halluzination zum Opfer gefallen waren, als sie jenes Zittern verspürt hatten, das durch den Boden gelaufen war. Von einer Sekunde zur anderen hatten die Aggregate im Maschinensaal zu brüllen begonnen; und dieses Brüllen war vom Zittern des Fundamentes begleitet worden. „Leyden, ist Ihnen nicht gut? Sie sind mit einemmal erschreckend blaß geworden!"
    Tyll Leyden war nicht mehr in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen. Er wußte noch nichts von einer gravitationsenergetischen • Stoßfront, die sich von Eysal über die Galaxis ausgebreitet hatte. Er wußte nur, daß ein Team mit drei Sonden versucht hatte, zum geographischen Mittelpunkt von Herkules vorzudringen. Als Physiker konnte er sich nicht vorstellen, daß durch diese drei Nadelstiche derartige Reaktionen ausgelöst werden konnten; vor allem blieb ihm unklar, wieso sich Herkules gegen diesen dreifachen Eingriff auf fünfdimensionaler Basis wehrte. Die physikalischen Gesetze erlaubten es nicht - und es war doch geschehen !
    „Ich fühle mich nicht wohl", sagte Leyden matt. „Kann mich ein Roboter nach oben bringen?"Er sah nichts von der Treppe, als ihn ein Roboter im Schwebeflug aufwärts trug, sah nichts von der großen Grube, den Geräten und Verstrebungen. Er ließ sich in seinen Gleiter fallen und stellte das Ziel ein: seinen Arbeitsraum.
    Dort angekommen, suchte er nach dem Diagramm, auf dem die Bahn des wandernden Massenschwerpunktes in Herkules aufgezeichnet war. Er suchte so lange, bis er endlich begriff, daß es gestohlen worden war.Er kannte den Dieb: Sascha Populos.
    Leyden verließ wieder seinen Arbeitsraum und begab sich zum zweiten Stockwerk, wo sich der Arbeitsraum des Schwerkraftexperten befand. Leyden klopfte an Populos' Tür.
    Populos rief: „Herein!" Sein Gesicht wurde maskenhaft starr, als er Leyden erblickte. „Ja?" fragte er leise, aber scharf.
    Leyden nahm Platz. Die beiden Männer saßen sich gegenüber. „Störe ich Sie bei der Arbeit, Populos?" Der schwang sich zu einem breiten Grinsen auf: „Als Chef stören Sie nie!"
    „Ich bin nicht als Chef gekommen. Ich bin gekommen, um Sie zu warnen, Populos. Ich halte Ihnen zugute, daß Sie mich nicht gründlich kennen."
    „Was soll ich mit Ihrer Warnung anfangen?
    Werfen Sie mir etwas vor, Leyden? Warum sagen Sie es mir nicht klar ins Gesicht? Ich liebe Offenheit. Immer!" Leyden erhob sich. „Wir verstehen uns auch ohne viel Worte, Populos.
    Beherzigen Sie, was ich Ihnen gesagt habe." Damit ging er und schloß die Tür hinter sich. Er hörte nicht mehr Populos' Lachen und seine Bemerkung: „Du bist schneller wieder auf der Erde als du denkst!"
     
    *
     
    Tyll Leyden zog niemand ins Vertrauen. Innerhalb seines Teams, zu dem er bis zu seiner Ernennung als Chef der Forschungsgruppe gehört hatte, erledigte er seine Aufgaben, so gut

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