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0165 - Die Bestien aus dem Geistersumpf

0165 - Die Bestien aus dem Geistersumpf

Titel: 0165 - Die Bestien aus dem Geistersumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kannst dich wehren, ich kann es. Doch Professor Diefenthal und seine Tochter sind den Wesen ziemlich hilflos ausgeliefert.«
    Das sah der Kommissar auch ein. »Wie machen wir es dann?«
    »Wir müßten Sie, Professor, und Ihre Tochter erst einmal in Sicherheit bringen«, schlug ich vor.
    »Nein!« Heftig schüttelte der weißhaarige Gelehrte den Kopf. »Das kommt nicht in Frage.«
    »Und warum nicht, bitte schön?«
    »Glauben Sie, ich kneife?«
    Ich lächelte spärlich. »Ihren Mut in allen Ehren, Professor, aber haben Sie wirklich begriffen, mit welchen Wesen wir es zu tun bekommen? Die können Sie nicht so einfach töten. Wenigstens nicht mit den normalen Waffen.«
    »Und Ihr Dolch?«
    Ich beugte mich vor und dämpfte meine Stimme. »Mein lieber Herr Professor Diefenthal, das war kein normaler Dolch. Seine Klinge besteht aus gehärtetem und geweihtem Silber. Damit kann man Dämonen und Wesen der Finsternis töten. Allerdings auch nur welche der mittleren oder niedrigen Ränge.«
    Professor Erwin Diefenthal starrte mich ungläubig an. »Und das stimmt alles?«
    »Ich habe keinen Grund, Sie zu belügen.«
    »Hm.« Er neigte den Kopf, fuhr sich mit fünf Fingern durch die Haare und schaute seine Tochter an. »Was meinst du, Dagmar? Sollen wir auf Herrn Sinclairs Vorschlag eingehen?«
    »Es ist wirklich besser«, unterstützte mich auch Kommissar Mallmann.
    Dagmar hob die Schultern. Ihr Blick war unruhig, die Wangen zuckten, ein Zeichen ihrer Nervosität.
    »Wenn wir tatsächlich in Lebensgefahr sind, wäre es vielleicht besser, daß wir uns auf die Zimmer zurückziehen und abwarten, bis alles vorbei ist.«
    »Wenn du meinst.«
    Will Mallmann lächelte. »Ich freue mich, daß Sie vernünftig sind, Dagmar.«
    Die Wirtin knipste die Lampe der runden Korbleuchte über unserem Tisch an. Es war inzwischen wirklich schon verflixt dunkel geworden. »Gleich geht es los!« rief die Frau, die am Tresen stand und dort mit einem Tuch über die Messingleiste fuhr.
    Sie hatte die Worte kaum ausgesprochen, als der erste Blitz auf die Erde niederfuhr. Sein Widerschein drang durch das Fenster und übergoß in Sekundenbruchteilen unsere Gesichter mit seinem fahlen Schein.
    Sofort folgte ein gewaltiger Donnerschlag.
    Wir alle zuckten zusammen.
    Mit dem Schlag flog die Tür auf und knallte gegen die Wand.
    Vor Schreck schrie die Wirtin auf.
    Dieser Schrei alarmierte auch uns. Wir drehten uns um und glaubten, unseren Augen nicht trauen zu können.
    Auf der Türschwelle stand eine Gestalt, die eigentlich schon längst tot war.
    Michael Haas!
    ***
    Ihn hatte man also als ersten geschickt.
    Ich sprang so heftig auf, daß der Stuhl sein Gleichgewicht verlor und umkippte, Haas bot einen schlimmen Anblick.
    Es war zu sehen, daß er aus dem Moor gekrochen war. Sein Körper war über und über mit Gras und Algen bedeckt. Die Haut hatte einen bleichen Touch bekommen, die Augen waren aufgerissen, die Pupillen blickt en starr.
    Er war ein lebender Toter!
    Ich schaute ihn an und war nicht weiter vorgegangen. Hinter mir hörte ich die flüsternden Worte der Menschen, die ebenso überrascht waren wie ich. Denn so früh hätte ich mit dem Auftauchen unserer Gegner nicht gerechnet.
    Hinter dem Tresen schlug die Wirtin hastig ein Kreuzzeichen und murmelte ein Gebet.
    Sie mußte instinktiv erfaßt haben, daß mit dieser Person etwas nicht stimmte.
    Es hatte auch angefangen zu regnen. Wahre Fluten schaufelte der Wind durch die, offene Tür in die Gaststätte.
    Ich warf einen kurzen Blick über die Schulter. Will Mallmann und die beiden Diefenthals rührten sich nicht. Der Kommissar hatte allerdings seine Waffe gezogen.
    »Bleibt stehen«, sagte ich, »das schaffe ich allein. Und du, Will, achte auch auf die Wirtin.«
    »Okay.« Mallmann lief zum Tresen.
    Ich nahm abermals den Dolch und balancierte die Spitze zwischen Daumen und Zeigefinger.
    Ich mußte mich erst von dem Gedanken befreien, hier keinen Menschen, sondern eine leblose Hülle vor mir zu haben, denn äußerlich groß verändert hatte sich Michael Haas nicht.
    Sein Auftrag war klar. Er sollte töten, und er würde es auch befolgen, das wußte ich, denn ich hatte genügend Erfahrungen mit Untoten und Zombies gesammelt.
    Er blieb nicht mehr stehen, sondern setzte sich in Bewegung. Das rechte Bein schob er zuerst vor, das linke folgte.
    Ich hob den Arm.
    Wo der Zombie zuvor gestanden hatte, schillerte eine Wasserlache auf den dicken Bohlen. Draußen rauschte der Regen nieder, aber kein weiterer

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