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0166 - Die Gangsterbraut

0166 - Die Gangsterbraut

Titel: 0166 - Die Gangsterbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Gangsterbraut
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Mord an Nita Nelson geisterte durch ihre Köpfe, und sie waren gar nicht weit von der Wahrheit entfernt. Wir balgten uns eine ganze Stunde mit ihnen herum und gaben vor, wir könnten im Interesse der Untersuchung nichts sagen. Dann gab ich die übliche Erklärung von einer unmittelbar bevorstehenden Verhaftung, und wir komplimentierten die ganze Bande hinaus.
    Am diesem Abend gingen Phil und ich ausnahmsweise einmal getrennt aus. Phil hatte Besuch von einem alten Schulfreund und dessen Frau bekommen, die unbedingt Greenwich Village kennenlernen wollten. Die Leute waren Kleinstädter, und obwohl ich selbst aus einen Nest in Connecticut stamme, drückte ich mich gern davor, den Fremdenführer zu machen.
    Ich fuhr planlos durch die Straßen und landete schließlich im Little Club in der 55ten Straße East, einem kleinen Lokal mit einer gute Kapelle und noch besseren Drinks.
    Gegen elf Uhr bekam ich Gesellschaft von einem französischen Ehepaar, das sich auf der Hochzeitsreise befand und alles »Superbe« fand. Nur den Preis für Champagner fanden sie nicht prächtig, und so gab ich ihnen einen Leitfaden durch die Cocktailkarte. Nachdem wir ungefähr die Hälfte davon probiert hatten, war die kleine Frau schachmatt, und das Paar verkrümelte sich in sein Hotel.
    Nun endlich konnte ich mich wieder etwas umsehen. Es war nicht leerer geworden, aber das Publikum hatte gewechselt. Die soliden Ehepaare waren gegangen und hatten Mädchen mit ihren Freunden und ältere Herren mit ihren Freundinnen Platz gemacht.
    Dann reckte ich plötzlich den Hals. Ein großer, breiter Mann saß zusammen mit einem Mädchen nur wenige Tische von mir entfernt. Der Mann hatte seine zwei Zentner, jedoch keinen Bauch. Ich sah sein Profil mit dem viereckigen Kinn und der gewaltigen Nase und vor allem seinen Nacken. An diesem Nacken erkannte ich ihn.
    Es war Mr. Marsh, der angeblich in Geschäften nach Philadelphia gefahren war, und in dessen Office ich um ein Haar das Opfer einer Höllenmaschine geworden war.
    Ausgerechnet jetzt drehte er sich um, und ich blickte direkt in seine kühlen blaugrauen Augen. Er sagte ein paar hastige Worte zu dem Mädchen, stand auf und kam herüber.
    »Guten Abend, G-man.« Er gab sich Mühe zu grinsen. »Ich hatte schon die Absicht, Sie morgen aufzusuchen. Bin erst vor zwei Stunden von Philadelphia zurückgekommen. Habe die Schweinerei in meinem Büro gesehen. Wenn ich die Lumpen erwische, können sie sich auf etwas gefasst machen.«
    »Sind Sie denn so sicher, Mr. Marsh, dass dieses Attentat Ihnen galt? Ich habe mir eingeredet, man hätte es auf mich abgesehen.«
    »Das kann man natürlich niemals beschwören, aber wer sollte denn gewusst haben, dass Sie gerade an diesem Morgen zu mir kommen würden?«
    »Ihr Vertreter, Mr. Long, den ich in Gewahrsam nehmen musste, weil er den Versuch machte, Ihre Angestellte zu verschleppen.«
    »Was Sie nicht sagen. Ich habe diesen Long auf Empfehlung eines Bekannten für ein paar Tage eingestellt, damit ein Mann im Büro ist. Aber was hat der denn mit Peggy zu tun gehabt?«
    »Er behauptete, sie habe herumspioniert und hatte sie hindern wollen, zu verraten, dass ein gewisser Edward Royle mit dem Spitznamen Bloody Ed wiederholt bei Ihnen war. Dieser Ed hat übrigens einen Mordversuch an Mr. Burner, Ihrem Konkurrenten, unternommen.«
    »Der Name ist mir unbekannt. Vielleicht können Sie mir den Mann beschreiben.«
    Dass tat ich, und da sagte er überrascht: »Den kenne ich allerdings. Er war wiederholt bei mir, nannte sich Miller und machte geheimnisvolle Andeutungen, er könne mir ein dickes Geschäft zuschustern, wenn ich ihm eine entsprechende Provision bezahle. Der Mann machte mir nicht den Eindruck, als ob man ihm trauen könnte, und so jagte ich ihn zum Teufel.«
    Das konnte vielleicht wahr sein, aber wahrscheinlich war es Schwindel. Bloody Ed befasste sich nicht mit der Vermittlung von Geschäften. Sein Geschäft war Mord, und daraus pflegte er nicht einmal einen Hehl zu machen. Warum er das gerade Mr. Marsh gegenüber nicht getan haben sollte, war mir schleierhaft.
    »Was diesen Mr. Long anbetrifft, so möchte ich ihnen noch einen guten Rat geben, Mr. Marsh. Stellen Sie niemals jemanden ein, von dem Sie nichts wissen. Der Kerl ist ein ausgemachter Lump und hat ein gewaltiges Vorstrafenregister.«
    »Ich werde mir’s merken. Ist Ihnen übrigens bekannt, wo Peggy steckt? Ich habe heute Abend, als ich zurückkam, in ihrer Wohnung angerufen und erfahren, sie sei

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