0166 - Die Gangsterbraut
gelang mir, den Wagen davor zu bewahren, dass er ausbrach und durch die Gegend wirbelte. Ich sah andere Fahrzeuge, die achtungsvoll einen großen Bogen um uns beschrieben.
Die Geschwindigkeit verminderte sich, und ich konnte endlich die Bremse betätigen. Als ich ausstieg, hatte ich Herzklopfen.
»Meine Herfen, da haben wir mal wieder Glück gehabt«, stöhnte Phil, der ganz blass geworden war.
Dann besahen wir uns den Schaden. Merkwürdigerweise war absolut nichts gebrochen. Ein Cop kam von seinem Posten herüber und besah sich sachverständig die Bescherung.
»Tolle Sache«, meine er. »Wie ist das nur möglich?«
Ich meinerseits hatte einen ganz bestimmten Verdacht und bestellte durch Sprechfunk das Verkehrsunfallkommando. Bis dieses eintraf, schoben wir den Jaguar mit vereinten Kräften an den Straßenrand.
Dann trafen die Fachleute ein. Sie klopften an der Achse herum, besahen sich das Rad und schüttelten die Köpfe.
»Na? Was ist los?«, erkundigte ich mich.
»Wann haben Sie Ihren Wagen zum letzten Mal nachsehen lassen?«, fragte der Führer des Trupps und setzte sein dienstliches Gesicht auf.
»Sie werden lachen, vor drei Tagen, und zwar beim Fahrzeugmeister des FBI.«
Dabei hielt ich ihm meinen Ausweis unter die Nase.
»Unglaublich, ganz unglaublich«, knurrte er. »Ich kann keinen Defekt, finden. Es gibt nur die Lösung, dass jemand die Räder zwecks Prüfung abgenommen und dieses eine versehentlich nicht richtig befestigt hat.«
»Oder dass jemand es gelöst hat, um dafür zu sorgen, dass ich mir das Genick breche«, gab ich zurück.
»Theoretisch könnte das sein, aber wer sollte auf diese Idee kommen?«, zweifelte der Mann.
»Jemand, der mich besonders in sein Herz geschlossen hat«, meinte ich.
Wir brachen die Diskussion ab, und die Cops waren so freundlich, mir bei der Montage des Rades zu helfen. Dann konnten wir wieder weiter. Wir fuhren zurück in die 40te Straße, und ich zog einige Erkundigungen ein.
Mein Verdacht bestätigte sich sehr schnell. Während wir oben in Marshs Büro waren, hatte ein Mann im blauen Monteuranzug an meinem Jaguar herumgebastelt. Natürlich fand niemand etwas dabei. Die Montur und die Werkzeuge waren Legitimation genug. Der uns ans Leder wollte, hatte keine Chance auslassen wollen. Zwar waren wir der geballten Ladung entgangen, aber er hatte dafür gesorgt, dass wir in einem solchen Fall auf die Spur des Buick gelockt wurden, der ein Höllentempo vorlegte. Wenn einer bei dieser Geschwindigkeit ein Vorderrad verliert, so ist es im Allgemeinen aus mit ihm.
Jedenfalls war der Buick weg, und wir taten also, das Einzige, was wir tun konnten. Wir fuhren ins Office zurück und gaben Mr. High einen Bericht.
***
Um drei Uhr nachmittags rief Mr. Burner an, um mitzuteilen, er habe den Vertrag wegen des Öls unter Dach und Fach. Das war wenigstens ein Lichtblick. Wenn Bloody Ed und seine Kumpane nicht ausgemachte Idioten waren, so würden sie den Mann jetzt in Ruhe lassen. Zu holen war ja für sie doch nichts mehr.
Um halb fünf meldete sich einer unserer V-Leute. Er behauptete, Slim gesehen zu haben, als er ein Haus in der Suffolkstreet im Eastend betrat. Ganz gegen unseren Willen mussten wir auf Befehl von Mr. High eine große Aktion starten, die zum Fehlschlag wurde. Es war wohl ein schlanker Mann mit einem schwarzen Lockenkopf in das bewusste Haus gegangen, aber dieser Mann war nicht Slim, sondern ein kleiner Taschendieb, gegen den zurzeit gar nichts vorlag.
Wir erkundigten uns nach Peggy. Sie hatte sich instruktionsgemäß nicht aus dem Hotel gerührt.
Etwas später erhielten wir unerwartet Besuch, Mister Voss, der von Sandra abservierte Assistent-Manager der Perlox Corp. Er war gar nicht mehr schüchtern, sondern gewaltig selbstbewusst und tat sehr wichtig.
»Haben Sie das Inserat der Starlight Company gesehen?«, fragte er.
»Gewiss, was hat es damit auf sich?«
»Die Bande verwendet chemische Formeln, die niemals in ihrem Laboratorium entwickelt wurden. Einer der Chemiker, den ich kenne, hat mir das bestätigt. Vor ein paar Tagen waren die Unterlagen für ein neues, besonders gutes Waschmittel plötzlich da. Ich bin überzeugt davon, dass es dieselben sind, die in unserem Laboratorium erarbeitet wurden.«
»Und wie soll die Konkurrenz daran gekommen sein?«, fragte ich ihn.
»Wie kommt man schon an etwas?«, plusterte er sich auf. »Die Leute haben den Kram fix und fertig gekauft. Ich bin dessen sicher. Ich habe gehört, sie hätten 50 000 Bucks
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