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0168 - Wir brachen dem Tod das Genick

0168 - Wir brachen dem Tod das Genick

Titel: 0168 - Wir brachen dem Tod das Genick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir brachen dem Tod das Genick
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gewissen Jeff Rockleen«, sagte ich danach. »Zur Zeit wohnhaft in Tupper Lake. Besitzer des Hotels ›Zum Goldenen Ochsen‹…«
    Ich hängte eine Beschreibung des Wirtes dran, so gut ich es konnte. Als ich fast zehn Minuten lang gewartet hatte, meldete sich der Kollege aus Washington wieder mit den Worten:
    »Sie haben eine gute Nase, Cotton. Der Mann heißt eigentlich Rocky Leen. Er stammt aus New Orleans. Vor vierzehn Jahren hat er da unten seine Frau mit einem Küchenmesser erstochen, als er sie mit einem anderen Mann bei eindeutigen Zärtlichkeiten ertappte. Er bekam unter Anrechnung mildernder Umstände zehn Jahre, wurde aber bereits nach acht Jahren wieder entlassen. Er verkaufte sofort sein Haus und verschwand aus New Orleans. Durch Zufall machte ihn einer unserer Leute, der ihn von Orleans her kannte, in Tupper Lake ausfindig und meldete es an unser Archiv, sonst hätten wir seine Karte nicht unter dem Namen Rockleen gehabt.«
    »Danke«, murmelte ich nachdenklich. »Was geschah eigentlich mit dem Liebhaber seiner Frau?«
    »Dem passierte gar nichts. Er sagte bei dem Prozeß gegen Leen aus, er hätte nicht einmal gewußt, daß die Frau verheiratet war. Es nahm ihm keiner ab, aber das Gegenteil konnte ihm auch keiner beweisen. Übrigens war er eine sehr zweifelhafte Type, der sich vermutlich sogar von der Frau aushalten ließ. Mehrfach vorbestraft.«
    »Gibt es ein ßild von ihm in eurem Archiv?«
    »Da er vorbestraft ist — selbstverständlich.«
    »Hören Sie, Kollege, ich muß einen Abzug dieses Bildes bekommen! Es ist sehr wichtig! Ich sitze in Tupper Lake, beauftragt mit der Erledigung des Falles der aus Kanada hier oben eingeschlichenen Bande, aber so nebenher muß ich mich hier auch noch um die Aufklärung eines Mordes kümmern. Bestimmte Spuren bringen mich zu dem Wunsch, dieses Bild zu erbitten. Können Sie mir‘s schicken?«
    »Per Luftpost und Einschreiben, wenn Sie eben die Adresse durchsagen.«
    »Jerry Cotton, Hotel ›Zum Goldenen Ochsen‹, Tupper Lake, Grafschaft Franklin, Bundesstaat New York.«
    »Okay, Cotton. Das Bild geht heute noch an Sie ab!«
    »Danke.«
    Ich legte den Hörer auf und saß ein paar Minuten lang nachdenklich vor dem Schreibtisch des Mannes, der vor vielen Jahren seine Frau getötet hatte und der nun selbst getötet worden war. Wenn mich mein Instinkt nicht betrog, dann wußte ich sogar schon, wer ihn umgebracht hatte. Der Sheriff hätte die Augen verdreht, wenn ich's ihm gesagt hätte…
    ***
    Wir mußten unsere Arbeit wegen der Mordsache vorläufig unterbrechen, denn die Uhr ging auf elf, und für diese Stunde hatten wir ja die Sheriffs und die Leiter der Polizeistationen im weiten Umkreis von Tupper Lake zur Besprechung gebeten.
    Sheriff Nords machte sich für uns beim Bürgermeister stark, so daß man uns für unsere Konferenz den Sitzungssaal im Rathaus überließ. Als wir alle miteinander Platz genommen hatten, zählte ich über vierzig Anwesende.
    Phil stand auf und schilderte, um was es ging. Er las noch einmal die Liste der Überfälle vor, die der Bande zur Last gelegt wurden.
    »Die besondere Schwierigkeit, diese Bande zu stellen«, schloß Phil seine kurze Ansprache, »besteht in der Ausdehnung des Gebietes, das sie terrorisiert. Von der kanadischen Grenze im Norden bis fast herunter zur Linie Syracuse-Albany liegt ihr ›Jagdrevier‹. Überall dazwischen kann sie sich verstecken. Wenn wir mit einiger Aussicht auf Erfolg gegen die Bande antreten wollen, dann können wir es nur, wenn wir uns zu einer reibungslosen Zusammenarbeit entschließen. Wo auch immer in Ihren Bezirken etwas gemeldet wird, was nach Tätigkeit dieser Bande aussieht, es muß sofort an uns durchgegeben werden. Unter der Telefonnummer des Hotels ›Zum Goldenen Ochsen‹ können Sie meinen Kollegen Cotton oder mich erreichen. Sollten wir jedoch nicht im Hotel sein, so lassen Sie sich bitte mit dem Office des hiesigen Sheriffs verbinden. Dort können Sie Ihre Nachricht für uns hinterlassen. Wir werden dann schnellstens zu Ihnen kommen, um die Sache an Ort und Stelle aufzunehmen.«
    Phil setzte sich wieder. Einer der Sheriffs, ein bulliger Mann von zwei Zentner, rief höhnisch:
    »Wir sollen also fünf oder sechs Stunden auf Ihr Eintreffen warten, wenn die Bande bei uns aktiv geworden ist. Versprechen Sie sich von diesem Zeitverlust etwas Positives?«
    »Wir werden wahrscheinlich einen Hubschrauber bekommen«, sagte ich.
    »Damit können wir dann wesentlich schneller als mit einem Auto

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