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0168 - Wir brachen dem Tod das Genick

0168 - Wir brachen dem Tod das Genick

Titel: 0168 - Wir brachen dem Tod das Genick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir brachen dem Tod das Genick
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an jeden gewünschten Ort kommen. Wir können sogar eine eventuelle Verfolgung der Bande aus der Luft her vornehmen.« Das beifällig aufschwellende Murmeln verriet, daß wenigstens diese Hoffnung ihnen imponierte. Eine gute halbe Stunde lang diskutierten wir Einzelheiten der Zusammenarbeit, danach nahmen wir grundsätzliche Fragen in Angriff.
    »Ich möchte gern Ihre Meinung zu einem bestimmten Punkt hören, Gentlemen«, sagte ich. »Und zwar zu folgendem: Hat die Bande ein festes Versteck aufgetrieben, in dem sie sich relativ sicher fühlt? Oder wechselt sie nach jedem neuen Überfall ihr Nest? Was meinen Sie?«
    Es kam keine eindeutige Meinung zustande. Die einen glaubten an das feste Versteck, die anderen an einen ständigen Wechsel. Gute Gründe gab es für beide Ansichten. Ich beendete die Diskussion darüber, indem ich die Rede auf etwas anderes brachte.
    »Gentlemen, wie dem auch sein mag, ob sie heute hier, morgen dort sind, oder ob sie sich immer am gleichen Platz versteckt halten, eines steht doch fest: Auch Banditen müssen essen!«
    Einer hielt das wohl für einen Witz, denn er gluckste ein gackerndes Lachen heraus. Andere sahen mich neugierig an. Ich erzählte ihnen, worauf ich hinauswollte:
    »Manchmal bleibt die Bande tagelang ruhig. In dieser Zeit wird sie aber bestimmt nicht Hunger leider. Lassen Sie doch bitte durch Ihre Beamten in allen Lebensmittelgeschäften nachfragen, ob in letzter Zeit fremde Männer größere Vorratseinkäufe getätigt haben.«
    Der Zwei-Zentner-Sheriff mischte sich wieder ein:
    »Aber das ist doch alles Quatsch!« rief er. »Wenn die Bande in den Wäldern sitzt — und wo sollte sie sonst schon sitzen? —, dann können die wochenlang von Wild und Fischen leben!«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »No, Sheriff! Die Bande wird unter gar keinen Umständen auf Zigaretten, Whisky, Salz und andere Annehmlichkeiten der Zivilisation verzichten. Mag sein, daß sie sich ihr Fleisch schießen. Aber Bohnen, Mehl, Zucker, Tee und so weiter — das werden sie sich ab und zu kaufen. Da sie mindestens acht Mann sind, brauchen sie allerhand davon. Lassen Sie also Ihre Beamten in dieser Frage nachforschen. Vor allem soll man sich möglichst genaue Beschreibungen der Leute geben lassen, die so etwas in größeren Mengen eingekauft haben und in der Gegend fremd sind. Wir werden dann sehen, ob ein oder dieselbe Beschreibung öfter auftaucht und ob sie auf eine bestimmte Gegend beschränkt bleibt. Ich denke, daß man daraus dann gewisse Rückschlüsse ziehen kann.« Sheriff Nords schlug mit der Faust auf den langen Konferenztisch.
    »Donnerwetter!« schnaufte er. »Das ist eine fabelhafte Idee! Natürlich werden sich die Halunken mit Whisky, Zigaretten, Tee und Zucker eindecken. Wenn man rauskriegt, wo sie meistens kaufen, könnte man doch annehmen, daß sie irgendwo in der Nähe sitzen! Als Ich finde diese Idee gut. Ich für meine Person geben offen zu: Ich freue mich, daß zwei G-men diese Sache in die Hand genommen haben. Die Aktion gegen diese Bande muß zentral gesteuert werden. Und dazu sind, denke ich, G-men die geeignetsten Leute. Für meinen Teil garantiere ich eine reibungslose Zusammenarbeit mit den G-men.«
    Einige andere äußerten sich im selben Sinne. Manche sagten gar nichts. Aber man konnte ihren Gesichtern ablesen, daß sie nichts von dieser Art der Arbeit hielten. Sicher würde es auch den einen oder anderen geben, der sich im stillen schwor, daß er sich einen Teufel um unser Gerede kümmern werde. Amerikaner haben einen ausgeprägten Sinn für Unabhängigkeit in jeder Hinsicht. Aber die Hälfte, schätzte ich, würde sich doch an unsere Vorschläge halten. Und das war immerhin schon ein Lichtblick. Es kam jetzt nur darauf an, daß wir die Spur über die Lebensmitteleinkäufe aufnehmen und dadurch das für ihr Versteck in Frage kommende Gebiet einengen konnten. Erst wenn das geschehen war, konnten wir weitersehen. Und wenn wir den Hubschrauber hatten…
    ***
    Nords war nicht verheiratet, und als wir mit der Besprechung gegen ein Uhr endlich zu einem Ende gekommen waren, zog er uns auf die Seite und schnaufte:
    »Wo essen Sie?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Ehrlich gesagt, Sheriff, wir wissen es noch nicht. Eigentlich hatten wir uns vorgestellt, daß wir im Hotel essen könnten. Aber wie der Betrieb dort jetzt weitergeht, wissen wir noch nicht.« Nords winkte ab.
    »Keine Sorge! Ich habe Jimmy beauftragt, treuhänderisch das Hotel weiterzuführen, bis ein Gerichtsentscheid

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