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0168 - Wir brachen dem Tod das Genick

0168 - Wir brachen dem Tod das Genick

Titel: 0168 - Wir brachen dem Tod das Genick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir brachen dem Tod das Genick
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Wagen gestohlen. Meinen Mereury.«
    Der Sheriff sah ihn kurz an, räusperte sich und stellte vor:
    »Billy, darf ich dir die New Yorker G-men Cotton und Decker vorstellen? — Das ist Billy Morgan. — Kommt mit rüber in mein Office.«
    Nachdem wir Morgan flüchtig zugenickt hatten, folgten wir ihm und dem Sheriff ins Nebenzimmer. Nords bot u as Stühle an, wir alle setzten uns, und ich schoß meine Frage so schnell ab, daß Nords nicht dazukam, etwas Falsches zu sagen.
    »Mister Morgan, wo haben Sie Ihren Wagen heute früh stehengelassen?«
    »In der County Street. Ich hatte dort etwas zu erledigen.«
    »Wann war das, als Sie den Wagen stehenließen?«
    »Es muß ungefähr zwanzig bis dreißig Minuten nach acht gewesen sein.«
    »Sie schlossen die Türen ab?«
    Morgan schüttelte den Kopf:
    »Nein, ich glaube nicht. Ich tu‘s eigentlich nie.«
    »Der Zündschlüssel —?«
    »Den habe ich selbstverständlich eingesteckt.«
    Ich raunte Phil etwas zu: Er nickte und verstand, während ich Morgan fragte:
    »Wann entdeckten Sie, daß der Wagen verschwunden war?«
    »Gegen neun. Es kann auch ein paar Minuten später gewesen sein.«
    »Trotzdem zeigen Sie den Diebstahl erst jetzt an?«
    Morgan zuckte die Achseln.
    »Mein Gott, wer denkt denn gleich an Diebstahl? Ich vermutete zunächst, jemand habe mir nur einen dummen Streich spielen wollen. Deshalb suchte ich die Umgebung ab. Außerdem hatte ich vorübergehend keine Zeit mehr, mich um dep Wagen zu kümmern. Erst beim Mittagessen im Hause meines Vaters fiel mir die Geschichte wieder ein. Ich erzählte es meinem Vater. Wir wurden uns einig, daß ich sofort nach dem Essen die Anzeige anfgeben sollte.«
    Nords hatte bis jetzt schweigend vor sich hin gestarrt. Jetzt warf ich ihm einen aufmunternden Blick zu. Aber in diesem Augenblick kam Phil wieder herein. Er packte den zerknüllten Mantel auf Nords Schreibtisch.
    »Ist das Ihr Regenmantel, Mister Morgan?« fragte ich.
    Er musterte ihn kurz, griff in die Taschen und nickte.
    »Ja, das ist mein Mantel.«
    »Was glauben Sie, wo wir ihn gefunden haben?«
    »Woher soll ich das wissen? Wahrscheinlich habe ich ihn irgendwann mal in einer Kneipe oder sonstwo liegen gelassen.«
    »Oder im Auto«, sagte Phil gleichmütig.
    »Ja, natürlich. Im Auto kann er auch gelegen haben. Aber was soll denn das alles, Jim? Seit wann kümmern sich denn G-men um einen völlig unbedeutenden Auto-Diebstahl?«
    Ich sah ihn ernst an.
    »Weil ein Mord passiert ist, Mister Morgan, in dessem Verlauf dieser gelbe Mercury — also Ihr Wagen! — eine beachtliche Rolle zu spielen scheint. Es tut mir sehr leid, Mister Morgan, aber ich muß Sie bitten, mir alles bis ins kleinste zu berichten von dem, was Sie beute morgen taten.«
    Morgan warf einen hilfeheischenden Blick hinüber zum Sheriff. Nords zuckte die Achseln und brummte:
    »Es stimmt, Billy. Rockleen ist in seiner Gaststube niedergeschossen worden. Du wirst ihre Fragen beantworten müssen, Billy. Sie bearbeiten mit uns zusammen diesen Mord.«
    Ich beugte mich vor und zupfte zwei Haare von Morgans Kragen.
    »Sie gestatten?« murmelte ich gleichmütig dabei.
    Er bedankte sich und nahm das Ereignis nicht weiter wichtig. Auch Nords und mein Freund Phil schienen zu glauben, daß ich es aus reiner Höflichkeit getan hätte. Unbemerkt schob ich die beiden Haare in meine Rocktasche. Sie waren blond. Und Morgan hatte schwarzes Haar.
    »Rockleen ermordet?« wiederholte Billy Morgan kopfschüttelnd. »Aber wer —?«
    »Das versuchen wir ja gerade herauszufinden, Mister Morgan«, sagte ich. »Sie müssen verstehen, daß wir Ihnen ein paar Fragen vorlegen müssen, die Sie uns bitte genau und vor allem wahrheitsgemäß beantworten wollen.«
    Er zuckte die Achseln und sah hilflos von einem zum anderen.
    »Wieso gerade mir? Was habe ich denn mit der Geschichte zu schaffen?« Ich beugte mich vor. Einen Augenblick gruben sich unsere Blicke ineinander. Man sah Morgan an, daß er ein Mann war, der wußte, was er wollte. Wenn dieser kantige, energische Bursche je ein Verbrechen verüben sollte, so würde er es nie zugeben. Er würde bis zuletzt kämpfen. Um seinen Freispruch. Auch wenn er ihn gar nicht verdient haben würde.
    »Kurz bevor die für Rockleen tödlichen Schüsse fielen, Mister Morgan«, sagte ich langsam, »wurde Ihr Wagen vor dem Hotel gesehen. Kurz nach den Schüssen wurde ein Mann beobachtet, der einen Regenmantel trug und aus dem Hotel verdammt eilig herauskam. Er setzte sich ans Steuer des Mercury

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