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0169 - Der Teufel ohne Maske

0169 - Der Teufel ohne Maske

Titel: 0169 - Der Teufel ohne Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel ohne Maske
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die Bremse. Quietschend kam der Jaguar zum Stehen. Wir sprangen heraus, liefen durch das offene Gittertor zum Eingang, und ich nahm den Daumen erst wieder vom Klingelknopf, als ein Mann öffnete.
    Es war Brack Morton. »Was ist los?« fragte er. »Zum Teufel, könnt ihr nicht anständig klingeln?«
    Ich trat auf ihn zu. Er furchte die Stirn und holte aus. Blitzschnell ging ich in die Knie. Sein Schlag, der einiges in sich hatte, fuhr über mich hinweg.
    Aus der Hocke schoß ich ihm zwei Brocken gegen die Rippen. Morton taumelte rückwärts in den Flur hinein und brüllte: »Hilfe! Schmeißt sie raus!«
    Ich stieß die Tür mit dem Fuß weiter auf und sprang hinein. Phil folgte mir. Im selben Augenblick kamen schon drei Gorillas. Wutschnaubend stürzten sie sich auf uns.
    Für die nächsten Sekunden verlor ich Phil aus den Augen. Ich mußte mich mit Brack Morton beschäftigen und einem anderen Boy, der mir immer wieder in den Leib treten wollte. Beim vierten Versuch erwischte ich seinen Fuß, hielt ihn fest und drehte ihn nach außen.
    Aufheulend ging er in die Knie und schließlich zu Boden. Aber im gleichen Augenblick langte mir Morton eine Sache gegen den Hals, die mich wie einen Federball gegen die Wand warf. Für einen Augenblick hatte ich rote Nebel im Gehirn. Ich biß mir kräftig auf die Unterlippe und sah die Nebelschwaden vor meinen Augen dünner werden.
    Wie in einer Großaufnahme beim Film tauchte Mortons Gesicht vor mir auf: breit, grinsend und brutal. Er hielt mich anscheinend für erledigt, denn mit einem unbeschreiblich höhnischen Ausdruck nahm er meinen Kopf zwischen seine Hände und setzte seine Daumen zu dem übelsten Griff an, den es überhaupt gibt. Er wollte sie mir in die Augen stoßen.
    In mir rastete irgendwo ein Hebel ein. Ich holte tief Luft. Ein Schlag traf Morton in die Brustgrube. Ich sah, wie ihm ruckartig der Atem wegblieb. Mit einem weiteren Schlag brachte ich ihn auf Abstand.
    Er hatte den Mund weit offen, bekam aber keine Luft. Mein rechter Uppercut hob ihn fast aus den Schuhen. Er zischte rückwärts wie eine Rakete, krachte gegen das Geländer der Treppe, rutschte an ihm entlang und sackte in sich zusammen.
    Ich sah mich nach Phil um. Der stand an der Wand und versuchte, sich die übrigen drei Burschen vom Leibe zu halten.
    Mit einem Satz war ich bei ihnen. Meine Faust fuhr dem Burschen ins Gesicht. Er kippte nach vorn, ließ aber Phils Beine immer noch nicht los. Ich setzte ihm die Handkante auf den linken Oberarm.
    Er stieß einen spitzen Schrei aus und ließ los. Dabei drehte ich ihn halb. Als er auf mich zugetorkelt kam, verpaßte ich ihm einen Haken.
    Da brüllte hinten im Flur eine Stimme: »Zum Donnerwetter, seid ihr denn verrückt geworden? Was ist los? Sofort loslassen! Wollt ihr wohl auf hören, ihr verdammten Halunken!«
    Es war Cade Norman. Und seine Gangster gehorchten ihm. Auf atmend strichen wir uns die Frisur zurecht. Normans Gorillas warfen uns wütende Blicke zu. Am liebsten hätten sie sonstwas mit uns angestellt. Aber in Gegenwart ihres Herrn und Meisters wagten sie nicht, es auf eine Fortsetzung des Kampfes ankommen zu lassen.
    Wir zogen unsere Ausweise: »FBI!«
    »Oh!« sagte Norman. »Jetzt erkenne ich Sie wieder! Aber meine Herren! Was ist denn los?«
    »Wo ist das Mädchen, Norman?« fragte ich knapp.
    »Welches Mädchen?« fuhr er mich an. »Ich handle nicht mit Kindern. Oder was wollen Sie damit andeuten?«
    Ich ließ ihn stehen und riß einfach die nächste Tür auf. Nichts. Die nächste. Wieder nichts. Die dritte.
    Da saß sie. Auf der Couch. Ein bißchen blaß. Aber sonst anscheinend okay. Jedenfalls qualmte vor ihr im Aschenbecher eine Zigarette.
    »Wir sind FBI-Beamte, Miß«, sagte ich. »Hat man Sie wieder freigelassen?«
    Ganz langsam hoben sich ihre Augenbrauen. »Frei?« sagte sie gedehnt.
    »Ja. Ein paar Kollegen wurden zufällig Augenzeuge Ihrer Entführung. Sie folgten heimlich dem Wagen und — na ja, da sind wir. Am besten kommen Sie gleich mit.«
    Cade Norman war neben mir in der offenen Tür aufgetaucht. Ich behielt ihn scharf im Auge. Er machte dem Mädchen bestimmt kein Zeichen. Und trotzdem sagte sie mit meisterhafter Beherrschung: »Aber das muß ein Irrtum sein, meine Herren! Ich bin freiwillig hier…«
    ***
    »Jetzt verstehe ich überhaupt nichts mehr«, knurrte Phil, als wir zurückfuhren.
    »Mir geht’s genauso«, brummte ich nicht minder wütend.
    Den Rest der Fahrt legten wir schweigend zurück. Phil gab Chester über

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