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017 - Blick in die Vergangenheit

017 - Blick in die Vergangenheit

Titel: 017 - Blick in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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in dem sichtbaren Stück Himmel. Die gleiche Vogelart, die Matt am Tag zuvor auf dem Unterschlupf gesehen hatte.
    »Kolkkolk…!« Lu stieß einen Schrei aus, wich in den Raum zurück und stolperte über ein umgestürztes Sesselskelett.
    »Keine Angst«, sagte Matt. »Er ist weg.« Die Furcht der Lords vor den Rabenvögeln kam ihm übertrieben vor.
    Sie arbeiteten weiter. Allmählich wurde der Blick auf die Ruinen Londons frei. Ein niederschmetterndes Bild bot sich Matt.
    Etwa drei Steinwürfe entfernt und knapp achtzig Meter unter ihm zog die Themse vorbei, gesäumt von Buschland, Ruinen, Laubbaumgruppen und bewachsenen Schutthügeln. Matts Augen blieben an dem ehemaligen Wahrzeichen der Stadt hängen - an der Tower Bridge. Oder besser: an ihren traurigen Überresten. Beide Türme standen noch, doch die Fahrbrücke war teilweise eingerissen. Drahtseilträger hingen schlaff ins Wasser. In der Fußgängerbrücke, die einst die beiden oberen Stockwerke der Türme verbunden hatte, klaffte eine große Lücke. Wie zwei einsame Riesen, die vergeblich versuchten, sich ihre zersplitterten Hände zu reichen, sahen die Brückentürme von hier oben aus.
    Vom Tower selbst stand noch ein Rundturm und ein langes Stück der vorderen Mauer. Dahinter weiter nichts als eine Trümmerlandschaft, in der nicht einmal ein Baum wuchs. Links des Trümmerfeldes schloss, sich ein gewaltiger Krater von mindestens zwei Kilometern Durchmesser an. Er war mit Wasser gefüllt. Matt stockte der Atem - ein Splitter von
    »Christopher-Floyd« musste hier eingeschlagen sein.,,!
    Aus der Mitte des Kratersees erhob sich ein kleiner, teilweise bewaldeter Hügel. Aus den Bäumen ragte ein klotziges Steingemäuer, quadratisch und gut zwanzig Meter hoch.
    Matt rief sich seinen Londonbesuch vor ein paar Jahren - vor ein paar Jahrhunderten - ins Gedächtnis. Er versuchte sich zu orientieren, während er die Trümmerlandschaft um den Krater herum betrachtete. Sein Mund wurde trocken und ihn fröstelte - der Krater schien die gesamte frühere City zu umfassen…! Ungefähr da, wo sich jetzt die kleine Insel aus dem Kratersee erhob, musste einst die Bank of England gestanden haben.
    Die an den Krater grenzende Trümmerwüste breitete sich weit nach Norden, Osten und Westen aus. Matt wunderte sich, weil diesseits des Flusses deutlich mehr Ruinen zu erkennen waren als am anderen Ufer. Selbst Brückenreste spannten sich flussabwärts noch über die Themse.
    Der Fluss selbst schien weitgehend in seinem ehemaligen Bett zu fließen. Allerdings schlängelten sich zahlreiche Seitenarme durch Waldstücke und Ruinen. Nicht weit von ihrem Durchguck entfernt zog der große Rabe seine Kreise.
    »Was ist das für ein Gebäude?« Matt deutete auf die Insel im Kratersee.
    »Tembel vonne Gwangod Owguudoo.«
    Ehrfurcht schwang in Lus Stimme. »Alle Gwanloads und Bigloads vesammele sich da einmal inne Jäh.«
    »Warum?«
    »Se feiewe de Tach, wo Owguudoo seine Kwistofluu aufe Eade schiggt hat. De Tach, wo de Loads de Heascha von Landän wuade. Und se feiewe de Adschload.«
    »Welcher Tag ist das?« Überflüssige Frage.
    Trotzdem sprang sie Matt von den Lippen.
    »De achde Tach vonne zwade Mond…«
    Matt atmete tief durch. »Und dieser Archlord? Wer ist das?«
    »War easte Load von Landän - de gwoße Dschon Dschägga.«
    John Jagger, der erste Lord von London… Matt vergaß seine vielen Fragen. Er war fassungslos.
    »Da!« Aruula deutete hinunter auf das Buschland des diesseitigen Ufers. »Die Lords!« Matt spähte ans Ufer. Zwischen niedrigen Büschen und Ruinen erkannte er sechs Gestalten. Sie bewegten sich nach Westen. »Ist eine der Brücken begehbar?« Lu nickte. »Sie wollen den Fluss überqueren.« Matt drehte sich um. »Wenn wir uns beeilen, erwischen wir sie noch…«
    Strahlend blauer Himmel spannte sich über glitzernde Schneegipfel. Sattgrüne Wiesenmatten überzogen die niedriger gelegenen Berghänge, ergossen sich ins Tal und gingen dort sanft in die Uferböschung eines Gebirgsflusses über. Vieh weidete zwischen Baumgruppen und Büschen entlang des kristallklaren Wassers. Im Hintergrund rückten die Berghänge zusammen und stiegen steil an. Dort schäumte ein mächtiger Wasserfall ins Tal.
    Kein Rauschen war zu hören, keine Kuhglocken, kein Geblöke von Vieh - majestätische Stille lag über der idyllischen Landschaft. Die leise, wie aus weiter Ferne erklingende Musik unterstrich die Stille eher noch - Walzerklänge von Johann Strauß.
    ***
    Inmitten des

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