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017 - Blick in die Vergangenheit

017 - Blick in die Vergangenheit

Titel: 017 - Blick in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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während der Nacht vom Regen überrascht werden. Sie krochen zu dritt unter das Dach. Aruula drängte sich an Matt und schlang ihre Arme um seinen Oberkörper. Ihre Zärtlichkeit hatte etwas Demonstratives. Als wollte sie der anderen zeigen, wer hier wem gehörte.
    ***
    Atlantisches Meer, zwischen den Amerdaam- Inseln und der Südküste von Britana, Mitte September 2516
    Nebel lag auf den Wellen, dicht und grau. Vom Heck des Steamers aus konnte Rulf an kaum den Bug erkennen. Es war, als würde der Ozean kochen.
    Der dreizehnte Tag ihrer Reise brach an. Nach Rulf ans Berechnungen müssten sie in weniger als zwei Stunden die Küste Britanas erreichen.
    Rulf an beobachtete das Schaufelrad am . Heck. Der Zustand des Holzes machte ihm Sorgen. Der Mann, der vor fast dreißig Jahren den Bau des Schiffes beaufsichtigte, hatte ihm damals prophezeit, dass man das Schaufelrad nach fünfundzwanzig Jahren würde auswechseln müssen. Es war der gleiche Mann, der den Kolk mit der Botschaft geschickt hatte. Leonard hieß er, Leonard Gabriel. Kulfans Vater…
    Unter Deck stampfte die Dampfmaschine. Auch deren Funktion hatte sein Vater ihm erklärt. Rulf an begriff die Maschine so gut, dass er in der Lage gewesen wäre, mit dem nötigen Material selbst eine zu bauen. Er hoffte, sein Vater würde ihm ein paar Ersatzteile beschaffen.
    Honnes trat neben ihn. »Der Nebel lichtet sich. Mit ein bisschen Glück werden wir bald Britanas Steilküste sehen.«
    »Wie solls dann weitergehen?« Der Lupa tauchte aus dem Dunst auf. Er hockte sich neben Rulf an und leckte ihm die Hand.
    »Wir fahren Richtung Sonnenaufgang an der Küste entlang, bis wir die Mündung eines großen Flusses finden. Über ihn gelangen wir leicht nach London.«
    »London?« Honnes war nie weiter als bis Dysdoor oder das Umland von Aarachne gekommen. »So nannten die Alten die Stadt. Die Stämme, die heute in ihren Ruinen leben, nennen sie Landän.«
    »Nie gehört.« Honnes deutete auf das Schaufelrad. »Das Holz beginnt zu faulen.« Rulfan nickte. »Bevor wir die Rückreise antreten, müssen wir ein neues Hm l bauen.« Ulfis erschien in der Kajütentür. Er lief an die Holzreling und beugte sich darüber. Eine steile Falte zwischen den Brauen, spähte er in den sich lichtenden Nebel. »Seht euch das an…!«
    »Was ist los, Junge?«, krächzte Honnes. Er und Rulfan gingen zu ihm. Ihre Blicke folgten seinem ausgestrecktem Arm. »Schiffe«, sagte Honnes heiser.
    Tatsächlich schälten sich rechteckige Konturen aus dem Nebel, nicht viel weiter als vier oder fünf Speerwürfe entfernt. Rulfan lauschte. Das Stampfen dar eigenen Maschine überlagerte ein undeutliches Geräusch. Es klang wie dumpfer Paukenschlag. Rulfan stieß sich von der Reling ab und beugte sich In die Kajüte hinein. »Schürt das Feuer In den Kesseln!«, rief er in den Maschinenraum hinunter. »Volle Kraft voraus!«
    Zurück bei Honnes und Ulfis, setzte er seine Binocular an die Augen. Er sah Rauchfahnen über den rechteckigen Konturen hängen. Dampfschiffe. Mindestens zehn.
    »Schiffe! Viele Schiffe!«, schrie Willer von der anderen Seite des Steamers. Sie liefen um die Kajüte herum. Willer stand an der Reling und deutete in den Nebel. Das gleiche Bild - zehn oder mehr klotzige Dampfschiffe. Immer deutlicher schälten sich ihre Konturen aus dem Nebel. Sie schienen in die gleiche Richtung zu fahren wie der kleine Steamer.
    »Wer mag das sein?«, krächzte Honnes. Rulfan glaubte es zu wissen. Er kannte nur ein Volk, das Dampfmaschinen bauen konnte. Aber er schwieg. Er lief in den Maschinenraum hinunter und half den beiden Männern dort, Kohle in den Heizkessel zu schaufeln.
    Ein donnernder Schuss explodierte. Und gleich darauf viele Schüsse auf einmal. Rulfan ließ die Schaufel fallen und kletterte über die schmale Holzstiege an Deck.
    Die Nebelwand war aufgerissen. Deutlich war die Steilküste Britanas zu erkennen. Und zahllose kastenartige Dampfschiffe, so viele, dass Rulfan gar nicht erst anfing, sie zu zählen.
    Rechts und links des Steamers und hinter ihm eine riesige Flotte.
    Neben den seitlichen Schaufelrädern einiger Schiffe blitzte es auf. Wieder donnerndes Krachen. Kanonenkugeln pfiffen heran und klatschten zwei Speerwürfe hinter dem Heck des Steamers ins Meer. Rulfan rannte in die Kajüte und holte seinen Laserbeamer.
    »Wer sind diese Taratzenärsche!?«, brüllte Honnes, als Rulfan wieder an Deck erschien.
    »Wer bei Orguudoo sind die?«
    »Ein kriegerisches Volk aus dem Norden!« Rulfan

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