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017 - Das Höllenschwert

017 - Das Höllenschwert

Titel: 017 - Das Höllenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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es hocheben, doch es war zentnerschwer und saß unverrückbar fest.
    Nun war klar, warum die Besessenen ihm nicht in die Höhle gefolgt waren. Sie hielten es nicht für nötig. Sie wußten, daß sich ihr Feind hier drinnen selbst fangen würde.
    Vom Regen in die Traufe gekommen, dachte Hollis Waxman verzweifelt.
    Er vernahm ein dünnes Fiepen, das ihm durch Mark und Bein ging, und als er sich erschrocken umwandte, sah er Ratten. Viele.
    Der ganze Höhlenboden war von ihnen bedeckt. Sie fürchteten ihn nicht, flohen nicht vor ihm, hockten da und starrten ihn mit ihren kleinen Augen gierig an, denn sie hatten Hunger!
    ***
    Ich fiel, war benommen, spreizte aber doch meine Arme instinktiv ab, spürte einen harten Schlag gegen die Brust, der mir die Luft aus den Lungen trieb, und wußte, daß ich auf der Kufe gelandet war.
    Augenblicklich klammerte ich mich daran fest. Der Wind war mein erbittertster Feind. Er wollte mich von der Landekufe herunterreißen. Ich hatte arg mit ihm zu kämpfen.
    Ein mörderischer Geierschnabel raste auf mich zu. Ich nahm meinen Kopf zur Seite, rutschte ab, drohte in die Tiefe zu fallen.
    Erschrocken faßte ich sofort wieder nach. Das harte Horn des Schnabels hatte mich verfehlt. Es hackte gegen das Metall, an das ich mich verzweifelt klammerte. Der Hubschrauber wurde durch immer neue Angriffe der Höllengeier geschüttelt.
    Endlich traf Mr. Silver einen dieser Höllenvögel.
    Verblüffend, was passierte.
    Der schwarze Geier überschlug sich in der Luft, drehte sich auf den Rücken, aus dem Vogelschädel wurde ein Menschenkopf, der einen, markerschütternden Schrei ausstieß – und dann fiel das tödlich getroffene Monster in die Tiefe.
    Zwei Geier nur noch!
    Die Fänge des einen schossen mir entgegen, wollten mich packen und hinter dem getöteten Höllenvogel herschleudern, doch es gelang mir, den Diamondback zu heben und den Stecher durchzuziehen, ehe die Krallen mich erwischten. Das geweihte Silber fuhr dem Angreifer in die Brust und stieß ihn weit zurück. Er trudelte – ebenso brüllend wie der andere Dämon vorhin –, drehte sich immer wilder im Kreis, schraubte sich mit immer größer werdender Geschwindigkeit nach unten und wurde vom Aufprall schließlich auf Felsen zerschmettert.
    Der dritte Geier zog einen taktischen Rückzug vor.
    Er schwirrte hoch. Mr. Silver schoß hinter ihm her, doch das Höllentier wirbelte so heftig durch die Luft, daß es einfach nicht zu treffen war. Mit leergeschossener Waffe blickte der Ex-Dämon dem hochsteigenden Geier nach. Er entfernte sich so schnell von uns, daß er hoch über uns bald nur noch winziger schwarzer Punkt war.
    Jetzt erst fiel Mr. Silver auf, was mit mir passiert war. Ich pendelte an der Kufe, versuchte hochzuklettern, aber der Wind riß mich immer wieder hinunter.
    »Tony!« schrie der Hüne mit den Silberhaaren. Er schob den Diamondback in den Gürtel, beugte sich aus der Kanzel und streckte mir die Hand entgegen. Ich schlang meine Finger um sein Handgelenk, er tat dasselbe bei mir. Damit verringerten wir die Gefahr, daß ich abrutschte.
    Der Ex-Dämon spannte seine Muskeln an und hievte mich zur Kanzel hoch.
    »Danke«, sagte ich.
    »Bist du okay, Tony?« fragte mich Mr. Silver besorgt.
    »Ja, es ist noch alles dran an mir.«
    »Diese verdammten Geier!«
    »Sendboten der Hölle – Ammorgh hat sie uns entgegengeworfen.«
    Der Hüne grinste. »Ja, aber denen haben wir es ganz schön gegeben, was? Tut mir aufrichtig leid, daß einer von ihnen entkommen ist.«
    Über unseren Köpfen husteten die Allison-Turbinen immer besorgniserregender. Der Helikopter flog nicht mehr ruhig. Er ruckte durch die Luft. Der Pilot rief: »Die Maschine hat was abgekriegt!«
    »Kommen wir noch bis Loch Dombar?« wollte ich wissen.
    Der Pilot schüttelte den Kopf. »Mit Sicherheit nicht. Wir müssen runter. Jede Minute, die wir länger in der Luft bleiben, erhöht die Gefahr eines Absturzes. Es wäre gut, wenn wir festen Boden unter uns hätten, bevor die Maschine ihren Geist aufgibt.«
    »Verflixt, das haut uns zeitmäßig zurück!« ärgerte sich Mr. Silver.
    Ich zuckte die Schultern. »Da kann man nichts machen. Wir müssen froh sein, daß die Sache so glimpflich für uns abgegangen ist.«
    »Ich will aber nicht froh sein.«
    »Ich esse meine Suppe nicht, nein, meine Suppe ess’ ich nicht – was?« gab ich schmunzelnd zurück. Seit ich wieder in der Mühle saß, fühlte ich mich bedeutend wohler, wenn der Rotor auch ruckte und rumpelte.
    Mr. Silver

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