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017 - Das Höllenschwert

017 - Das Höllenschwert

Titel: 017 - Das Höllenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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grausam rächen!«
    Er suchte Ammorgh und fand ihn allein in einem großen Raum.
    In einer Eisenschale, die auf vier Beinen stand, flackerte ein grünes Feuer. In ihm konnte Ammorgh Dinge sehen, die sich außerhalb des Schlosses ereigneten. Er strich mit der Hand über die Flammen, und sie erloschen.
    Weiß er bereits Bescheid? fragte sich Calffo, während er nähertrat.
    Ammorgh wandte sich um und blickte den Unterdämon forschend an. »Du kehrst allein zurück?«
    Calffo nickte. »Ja, Herr.«
    »Was ist passiert?« fragte Ammorgh schneidend.
    »Du weißt es noch nicht?«
    »Erzähle!« herrschte der Geierdämon ihn an.
    Calffo zuckte wie unter einem Peitschenschlag zusammen. »Wir machten den Hubschrauber aus, nachdem er Glasgow überflogen hatte, und griffen ihn unverzüglich an. Zu dritt stürzten wir uns auf die Maschine. Gleich mit unserer ersten Attacke wollten wir sie zum Absturz bringen…«
    »Es hat nicht funktioniert!«
    »Sie haben uns noch kommen sehen«, sagte Calffo. »Der Pilot ist ein wahrer Künstler. Es gelang ihm ein geschicktes Ausweichmanö- ver, so daß die Maschine von uns nicht voller Wucht getroffen wurde.«
    »Und dann?« Ammorghs Hand legte sich auf den kunstvoll verzierten Griff des Höllenschwerts.
    Calffo erschrak. Würde ihn Ammorgh bestrafen? Er berichtete hastig und hoffte, daß der Herr von Blackrock Hall seine Waffe nicht gegen ihn richtete. »Ich wollte sie allein noch einmal angreifen«, beeilte sich Calffo hinzuzufügen. »Doch dann dachte ich, es wäre vernünftiger, umzukehren und dir Bericht zu erstatten, damit du neue Maßnahmen treffen kannst.«
    Ammorgh schien heute seinen nachsichtigen Tag zu haben. Er ließ das Höllenschwert stecken. Vermutlich war das Mädchen an seiner versöhnlichen Stimmung schuld. Die Jagd auf die Wasserskifahrerin hatte ihm großen Spaß gemacht. Calffo fiel ein riesiger Stein vom schwarzen Herzen.
    »Ich sah, wie sie notlanden mußten«, erzählte er noch.
    »Wo sind sie jetzt?« wollte der Geierdämon wissen.
    Calffo beschrieb ihm die Gegend. Ammorgh wußte, wo das war.
    Er nickte mit finsterer Miene. »Dann werden sie meine Macht eben anders zu spüren kriegen!« sagte er und starrte zum Fenster hinaus.
    Sein Geist rief ein Medium, das ihm Tony Ballard und Mr. Silver von Hals schaffen sollte.
    ***
    Das Medium hieß Ken Nimoy.
    Der Mann lebte in Dunkeid, einem alten Ort in den Grampian Mountains. Er war Kaufmann, ein freundlicher Mensch, der mit seinen Kunden gut auskam. Daß er über mediale Fähigkeiten verfügte, wußte er nicht. Er hatte keine Ahnung, daß er von jedem Dämon jederzeit abberufen werden konnte. Nur den schwarzen Wesen waren die Namen der Medien, die sie beeinflussen konnten, bekannt. Leider gibt es viele von Ken Nimoys Sorte. Sie sind arm dran, denn sie können nichts für ihre hypersensible Veranlagung, die sich die Unterwelt nach Belieben zunutze machen kann.
    Nimoy war verheiratet. Er liebte seine Frau. Kindersegen war dem Ehepaar bisher noch versagt geblieben, doch sie gaben die Hoffnung nicht auf, daß sich doch noch einmal Nachwuchs einstellen würde.
    Zumeist stand Anne Nimoy zusammen mit ihrem Mann im Laden. Sie fehlte nur dann, wenn sie krank oder im Haushalt beschäftigt war.
    Während sie Mrs. Franklyn bediente, fertigte ihr Mann, dieser rundliche, gutmütige Bursche, Mrs. Wimmerforce ab.
    »Sonst noch was, Mrs. Wimmerforce?« fragte er höflich.
    Die spitznäsige Frau mit dem unsympathischen Gesicht war die Dorfklatsche. Was sie sah oder was ihr zu Ohren kam, mußte sie unbedingt sofort weitererzählen, sonst hätte es ihr Löcher in die Zunge gebrannt.
    »Nein, Mr. Nimoy, das ist alles – für heute. Morgen komme ich ja wieder.«
    »Wir stehen immer gern zu Diensten«, sagte Ken Nimoy. Freundlichkeit war ihm oberstes Gebot. Er mochte zwar Mrs. Wimmerforce absolut nicht leiden, aber er hätte ihr das niemals gezeigt.
    Schließlich lebte er von seinen Kunden. Auch von Mrs. Wimmerforce, die ihm hin und wieder schrecklich auf die Nerven ging.
    Aber er verzieh es ihr stets. Sie war eine alte verbitterte Jungfer, übriggeblieben, weil kein Mann sie haben wollte. Er versuchte für sie Verständnis aufzubringen, wenn ihm das auch nicht immer leichtfiel.
    »Wissen Sie schon das Neueste?« fragte Mrs. Wimmerforce und rollte wichtigtuerisch die Augen. Sie erhob die Stimme, damit auch Mrs. Franklyn und Mrs. Nimoy hörten, was sie sagte.
    Der Kaufmann zuckte die Achseln.
    »Rossiters Tochter soll ein Kind kriegen.«
    »Ist

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