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017 - Das Höllenschwert

017 - Das Höllenschwert

Titel: 017 - Das Höllenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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nicht wahr«, sagte Ken Nimoy überrascht.
    »Da staunen Sie, was?«
    »Allerdings«, gab Nimoy zu.
    »Nelly Rossiter ist doch selbst noch ein Kind«, sagte Mrs. Franklyn.
    Mrs. Wimmerforce zog die Mundwinkel verächtlich nach unten.
    »Die heutige Jugend ist abgrundtief schlecht, sage ich Ihnen. So etwas hat es zu meiner Zeit nicht gegeben.«
    »Aber ja, hat es auch«, widersprach ihr Ken Nimoy. »Es kam nur nie so rasch an die Öffentlichkeit.« Und er dachte: Das liegt zum Großteil an dir, alte Gewitterziege, daß bei uns in Dunkeid immer gleich jeder über jeden Bescheid weiß. Wie muß man es eigentlich anstellen, daß du von einer Sache nicht Wind kriegst?
    Die Wimmerforce winkte energisch ab. Widerspruch duldete sie nicht. »Zu meiner Zeit war die Jugend noch sauber, Mr. Nimoy. Als ich in Nelly Rossiters Alter war, hätte mich kein Junge um den Finger wickeln können. Wir waren eben noch auf Anstand und Moral bedacht.«
    Dich hat keiner um den Finger zu wickeln versucht, weil du zu häßlich warst! dachte Nimoy, und er wunderte sich ein bißchen über seine gehässigen Gedanken, über die er sich seltsamerweise diebisch freute. Und da du im Laufe der Jahre immer häßlicher wurdest, alter Drachen, fiel es dir nicht schwer, keusch zu bleiben.
    Ich wette, du wärst gern so wie Nelly Rossiter gewesen.
    »Weiß man, wer der Vater ist?« fragte Mrs. Franklyn neugierig.
    Die Wimmerforce hob den Kopf und schob ihr Kinn arrogant vor.
    »Natürlich nicht. Es kann fast jeder Junge in Dunkeid gewesen sein. So eine ist Nelly Rossiter nämlich.«
    Schwarze Finger griffen plötzlich nach Ken Nimoy. Sie drehten ihm zum erstenmal im Leben um. Aus dem freundlichen, kreuzbraven Kaufmann, der für alles Verständnis aufbrachte und für jeden ein nettes Wort auf den Lippen hatte, wurde ein böser, aggressiver Mensch. Es funkelte mit einemmal gemein in seinen Augen, und er hatte den Wunsch, Mrs. Wimmerforce wehzutun.
    »Sag mal, warum kümmerst du dich nicht um deinen eigenen Kram, häßliche alte Schachtel?« platzte es aus ihm heraus.
    Anne, seine Frau, starrte ihn entgeistert an.
    Auch Mrs. Franklyn war völlig perplex. Sie glaubte sich verhört zu haben. Das konnte doch unmöglich Mr. Nimoy gesagt haben, was sie soeben vernommen hatte.
    »Warum steckst du deine miese lange Nase immer in anderer Leute Angelegenheiten?« herrschte Ken Nimoy die Frau an.
    »Ken!« rief Anne Nimoy entsetzt.
    »Halt die Klappe, Anne!«
    »Ken, hast du den Verstand verloren?«
    Die Wimmerforce japste nach Luft. Kreidebleich war sie geworden, und sie faßte sich an die knöcherne Brust. »Mr. Nimoy!«
    preßte sie mühsam hervor..
    »Mr. Nimoy!« äffte der Kaufmann ihren verstörtverzweifelten Tonfall nach.
    »Also ich muß schon sagen…«
    »Du mußt nichts mehr, du hast in diesem Dorf schon viel zu zuviel geredet, verdammte Ratsche!« brüllte Nimoy sie an.
    Die Wimmerforce wich steif vor ihm zurück. »Ihre Frau hat recht, Sie müssen den Verstand verloren haben. Wie können Sie es wagen, in diesem Ton mit mir zu reden? Wissen Sie nicht mehr, wen Sie vor sich haben?«
    »Aber ja doch, das weiß ich nur zu gut: die größte Dreckschleuder von Dunkeid und Umgebung!«
    Das war zuviel für Mrs. Wimmerforce. Sie kriegte den Mund nicht mehr zu. »Das… das ist ja unerhört!« schrie sie. »Sie sehen mich nie wieder, Sie unverschämter Lümmel!«
    Sie rannte zur Tür.
    »Ja, verschwinde, du Vogelscheuche!« brüllte ihr der Kaufmann nach. »Und laß dich hier nie wieder blicken, sonst werfe ich dich eigenhändig hinaus!«
    Die Wimmerforce stürzte aus dem Laden und knallte die Tür hinter sich zu. Anne Nimoy war fassungslos. Auch Mrs. Franklyn fehlten die Worte. Ken Nimoy blickte die Frauen herausfordernd an.
    »Was glotzt ihr mich so an? Soll ich euch auch ein paar Grobheiten sagen?«
    »Ken…«, stöhnte Anne Nimoy.
    Der Einfluß des Bösen machte den Kaufmann rabiat. »Ken! Ken! Ken! Meine Güte, wie kotzt mich das hier alles an!« schrie Nimoy, wandte sich um und verließ den Laden durch die Hintertür.
    Immer intensiver wurde der schwarze Kontakt. Das war etwas Vages, bekam allmählich Konturen. Ein Name festigte sich in Nimoys Gehirn: Ammorgh, und er wußte – das ist mein Herr, mein Gebieter, ihm muß ich gehorchen, und zwar bedingungslos. Was er befiehlt, muß geschehen.
    Noch erkannte Ken Nimoy den Befehl nicht. Es drängte ihn nur ins Freie. Kaum war er draußen, da traf ihn ein neuer Impuls, ein ganz klarer Auftrag: ›Setz dich in

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