Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
017 - Das Höllenschwert

017 - Das Höllenschwert

Titel: 017 - Das Höllenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
blickte grimmig zum Himmel hoch. Der schwarze Punkt war verschwunden. Der Ex-Dämon zog die silbernen Brauen zusammen. »Wenn ich ihm wiederbegegne, kann er sein Gefieder nicht mehr retten, das verspreche ich dir.«
    »Ich nehme dich beim Wort, Silver.«
    »Das kannst du.«
    Ich sagte dem Piloten, es solle versuchen, in der Nähe einer Straße runterzugehen, womöglich bei einem Dorf. Er schaute mich so an, als wollte er fragen: »Hast du sonst noch Wünsche? Wir können Gott danken, wenn wir überhaupt heil runterkommen.«
    Okay, ich sagte nichts mehr und überließ alles Weitere ihm.
    Er versuchte mir meinen Wunsch zu erfüllen. Der Helikopter schaukelte und torkelte auf eine schmale Straße zu. Aber weit und breit war kein Dorf zu sehen. Nicht die kleinste Ansiedlung machte uns Hoffnung. Wir hätten dringend einen Wagen gebraucht, um die Fahrt nach Loch Dombar damit fortsetzen zu können.
    Als ich an Kate Gregory dachte, die sich in der Gewalt des Höllengeiers befand, krampfte sich mein Herz zusammen. Wann würde er das Mädchen töten? Hatte er es bereits getan? Tat er es in diesem Augenblick? In einer Stunde? Oder erst morgen? Ich hoffte, daß er letzteres plante.
    Die Turbinen stotterten. Mein Zwerchfell schlug Falten. Ich preßte die Kiefer fest zusammen, sagte kein Wort, aber ich dachte: Herr im Himmel, verhilf uns zu einer halbwegs weichen Landung.
    Ein idiotischer Fliegerspruch fiel mir ein: Runter kommen sie alle – obengeblieben ist noch keiner.
    Für uns wurde die Frage akut, wie wir runterkommen würden.
    Unser Pilot zeigte selbst in dieser Situation, daß er ein wahrer Meister im Fliegen war. Er bewahrte Ruhe und einen kühlen Kopf.
    Nur die Zeiger seiner Instrumente spielten verrückt. Sie zitterten, zappelten oder wirbelten im Kreis herum.
    Die Erde kam uns immer näher. Ein bißchen zu rasch für mein Gefühl.
    Eine schräg abfallende Wiese.
    Der Pilot drehte die Maschine. Wir setzten unsanft auf. Schnauze bergab. Der Helikopter schlitterte auf seinen Kufen den Hang hinunter und blieb nach etwa dreißig Metern endlich stehen. Wir wurden heftig durchgeschüttelt. Es war eine Wohltat, als es damit vorbei war.
    »Geschafft«, sagte Mr. Silver und erlaubte sich einen erleichterten Atemzug.
    »Das schon, aber wie kommen wir jetzt weiter?« brummte ich.
    »Eine gute Frage, Tony«, sagte der Ex-Dämon.
    »Hast du eine Antwort drauf?« fragte ich.
    »Nein.«
    ***
    Nur Calffo hatte den Angriff überlebt. Der Dämon schäumte vor Wut. Tony Ballard und Mr. Silver hatten Mourghs und Praennt eiskalt abgeschossen. Dabei waren sie so zuversichtlich gewesen, mit diesen Höllenfeinden fertigzuwerden. Der Helikopter hätte abstürzen müssen.
    Gleich bei der ersten Attacke hätte es die Maschine erwischen müssen. Defekt geschlagen hatten sie den Hubschrauber ja – aber eben leider nicht zum Absturz gebracht.
    Was war erreicht worden?
    Nur, daß Tony Ballard und sein Freund und Kampfgefährte nicht so schnell Blackrock Hall erreichen würden. Mehr nicht. Das war nicht viel. Ammorgh würde vor Wut toben.
    Calffo fragte sich, was er tun sollte.
    Umkehren? Die Maschine noch einmal angreifen? Allein? Wenn er Pech hatte, schossen ihn die Dämonenjäger auch noch ab.
    Sollte er nach Loch Dombar zurückfliegen und Ammorgh melden, daß der Angriff danebengegangen war?
    Vielleicht würde ihn Ammorgh hart bestrafen. Möglicherweise sogar mit dem Höllenschwert. Doch es nützte alles nichts. Er mußte auf das Schloß zurückkehren, damit Ammorgh die Chance hatte, etwas anderes gegen die Feinde der Hölle zu unternehmen. Noch reichte die Zeit dazu.
    Der schwarze Geier legte sich auf den Wind. Er brauchte die Schwingen nicht zu bewegen. Die Luft trug ihn nach Loch Dombar zurück. Als er über den dunklen See flog, sah er in Morglanssie eine Scheune brennen. Eine rote Flammensäule stand in der Nähe des Seeufers.
    Was tun die denn da? fragte sich Calffo. Er drehte einen Kreis über dem Feuer, sah niemanden, schwebte weiter und landete auf den Zinnen von Blackrock Hall. Sobald seine Füße die Steinplatten berührten, nahm er wieder menschliche Gestalt an. Die Rückverwandlung war innerhalb weniger Augenblicke abgeschlossen. Er knirschte mit den Zähnen. Nun hatte er einen schweren Gang vor sich.
    Praennt, Mourghs – er vernahm noch einmal ihr Todesgebrüll und sah sie im Geist in die Tiefe fallen.
    Grimmig ballte er die Hand zur Faust. »Na wartet!« knurrte er.
    »Das zahle ich euch heim! Ich werde den Tod meiner Freunde

Weitere Kostenlose Bücher