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017 - Das Höllenschwert

017 - Das Höllenschwert

Titel: 017 - Das Höllenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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hoch über uns drei schwarze Punkte. Raubvögel mit einer mächtigen Spannweite.
    Der Ex-Dämon und ich wechselten einen raschen Blick, nachdem auch ich die gefiederten Burschen erblickt hatte, und dann sprach Mr. Silver aus, was ich dachte: »Gleich gibt es Ärger!«
    ***
    So kam es auch prompt. Unsere gefiederten Feinde legten die Flügel an. Wie schwarze Meteore fielen sie vom Himmel.
    Sturzflug. Ihr Ziel: unser Helikopter. Sie rasten uns mit einer irrsinnigen Geschwindigkeit entgegen. Es war nicht schwierig, zu erraten, wer sie auf uns gehetzt hatte.
    Ammorgh schickte seine dämonischen Komplizen, um uns abzufangen. Wir sollten erst gar nicht bis nach Blackrock Hall kommen.
    Beim Fußball nennt man das Forechecking – die Gegner bereits bei der Ballannahme stören, damit er keinen gefährlichen Angriff aufbauen kann…
    Die drei Höllengeier sausten auf uns herab.
    Ich riß meinen Colt Diamondback aus der Schulterhalfter. Die Waffe war mit geweihten Silberkugeln geladen. Wenn ich das Glück hatte, einen unserer Gegner damit zu treffen, trudelte er garantiert erledigt ab.
    Ich machte den Piloten auf die angreifenden Vögel aufmerksam, damit er sich seelisch auf die Attacke vorbereiten konnte.
    Auch Mr. Silver holte einen Diamondback aus seinem Gürtel. Es war mein Reserve-Colt. Seit er seine übernatürlichen Fähigkeiten im Kampf gegen finstere Mächte nicht mehr in die Waagschale werfen konnte, verließ er sich ganz gern auf den Ballermann.
    Unser Pilot wartete noch zehn Sekunden.
    Dann startete er sein Ausweichmanöver. Er ließ den Helikopter blitzschnell absacken, so daß ich das Gefühl hatte, mein Magen würde die Speiseröhre hochwandern. Dann legte sich die stählerne Libelle auf die Seite und schmierte nach rechts ab.
    Genau im richtigen Augenblick.
    Die Höllengeier fegten an der Maschine vorbei. Der Pilot fing den Hubschrauber gekonnt ab und ließ ihn hin und her schaukeln. Die Höllengeier peitschten die Luft mit ihren riesigen Schwingen. Sie fächerten auseinander und griffen von drei Seiten an.
    Riesengroß wurden sie. Sie wuchsen zu beängstigenden Ungeheuern an. Ein harter Geierschnabel hieb gegen das Kanzelglas. Der Treffer schüttelte den Hubschrauber. Der Rotor hämmerte gegen eine Geierschwinge. Schwarze Federn wirbelten hoch, und zum erstenmal hätte unser Pilot Probleme.
    Die Maschine trudelte.
    Mr. Silver rammte die Kanzeltür auf seiner Seite auf. Ich tat dasselbe auf meiner Seite, und dann ballerten wir aus allen Knopflöchern drauflos. Grellrote Feuerlanzen fauchten den fliegenden Bestien entgegen.
    Sie hieben mit ihren gewaltigen Schnäbeln in das Alu-Blech und rissen es auf. Gleichzeitig versuchten sie vor unseren geweihten Silbergeschossen auf der Hut zu sein.
    Eine Zeitlang hatten sie mit ihrer Taktik auch Erfolg.
    Neben dem Piloten tauchte ein gefährlicher Geierschädel auf. Der Mann reagierte erschrocken, riß die Maschine nach rechts, wo sie gegen den Körper eines anderen Höllengeiers prallte.
    Krallen ratschten über das Kanzelglas und hinterließen tiefe Furchen. Die Turbinen pfiffen nicht mehr, sondern tuckerten, husteten.
    Meine Kopfhaut zog sich zusammen. Verdammt, wir mußten endlich einen Treffer anbringen.
    Obwohl mir klar war, in was für eine Gefahr ich mich begab, hakte ich den Sicherheitsgurt los und schwang mich aus der Kanzel.
    Der Wind nahm mir den Atem und zerrte an meinen Haaren. Ich stellte mich mit beiden Beinen auf die Landekufe, hielt mich mit einer Hand fest, während ich mit der anderen meinen Diamondback im Ausschlag brachte.
    Da traf mich eine Geierschwinge.
    Verflucht hart.
    Seitlich am Kopf. Es riß mich nach vorn. Mein Herzschlag setzte aus, als ich fiel…
    ***
    Der Scheiterhaufen war errichtet. Die Bewohner von Morglanssie hatten es damit nicht eilig gehabt. Sie wußten, daß ihnen Hollis Waxman nicht entkommen konnte.
    Er hörte vor der Scheune eine Frau teuflisch kichern.
    Sie werden dich ausräuchern, rösten, verbrennen! dachte Waxman nervös. Immer noch hielt er die Sichel in der Hand, aber war das noch eine Waffe, mit der er sein Leben verteidigen konnte? Er richtete seinen Blick auf den staubigen Boden. Wenn er sich nur hier in die Tiefe wühlen hätte können. Wie ein Maulwurf. Dann hätte die Scheune über ihm abbrennen können – und Feuer und Rauch hätten ihn nicht erreicht. So aber…
    Verzweifelt wartete er, bis die Besessenen von Morglanssie das Feuer an die Reisigbündel legten.
    »Er hätte nicht in unser Dorf kommen sollen«,

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