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017 - Das Höllenschwert

017 - Das Höllenschwert

Titel: 017 - Das Höllenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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konzentrierte sich auf den Ausbruch aus dieser gefährlichen Flammenhölle. Das Feuer streckte ihm schon seine langen, brennenden Arme entgegen. Es schien ihn ergreifen und an sich drücken zu wollen.
    Waxman hob das rechte Bein. Er rammte es gegen das Tor. Es flog auf. Den brennenden Reisigballen, der davor lag, schleuderte er den Besessenen entgegen, die überrascht aufschrien und erschrocken zurückwichen.
    Dadurch entstand in ihrem Ring ein Loch.
    Das war der Weg in die Freiheit. Hier konnte Waxman durchbrechen. Eine andere Möglichkeit bot sich nicht. Er stürmte los. Wie ein Kastenteufel raste er aus der Scheune. Mit hochgeschwungener Sichel. Niemand sollte es wagen, ihn aufzuhalten. Er würde zuschlagen. Bei Gott, er würde es tun. Und zwar mit aller Kraft!
    Die Besessenen erkannten seine Absicht.
    Blitzschnell versuchten sie den aufgerissenen Ring wieder zu schließen. Frauen kreischten wütend. Männer brüllten. »Faßt ihn!«
    schrie der Wirt. »Er darf nicht entkommen!«
    Ein Mann stürzte sich auf Waxman. Dieser schlug mit der Sichel zu. Der Mann brach zusammen. Tödlich getroffen? Oder nur schwer verletzt? Waxman wußte es nicht. Die Panik trieb ihn weiter.
    Ein Frau erwischte sein flatterndes Hemd. Er drehte sich, hieb auch nach ihr. Sie ließ ihn blitzschnell wieder los, und die Sichel verfehlte sie ganz knapp.
    Weiter! Weiter! schrie es in Waxman. Du schaffst es!
    Von links fegte ein drahtiger Kerl heran, schnellte sich Waxman entgegen. Die rostige Sichel surrte durch die Luft. Der Angreifer brüllte auf. Er faßte sich an die Kehle, Blut quoll zwischen seinen Fingern hervor. Er sackte zu Boden. Die anderen Besessenen kümmerten sich nicht um ihn. Sein Schicksal schreckte sie nicht im mindesten ab. Es machte ihnen nichts aus, ihr Leben zu verlieren.
    Vielleicht stellte es für sie sogar eine Art Erfüllung dar, einzugehen in das schwarze Reich, dem Ammorgh entstammte.
    Jemand hechtete nach Waxmans Beinen. Er sah es, sprang über die Hände, die ihn fangen wollten. Mit langen Sätzen hetzte er durch Morglanssie, die mordlüsterne Meute auf den Fersen. Doch die Angst beflügelte seine Beine. Er lief schneller als seine Verfolger, und es gelang ihm, das Dorf zu verlassen. Mit weit aufgerissenem Mund keuchte er in den angrenzenden Wald.
    Er blieb nicht auf der Straße, sondern schlug sich in die Büsche.
    Die Besessenen fielen zurück. Er hoffte, daß sie ihn bald aus den Augen verlieren würden, redete sich ein, daß seine Chance, mit dem Leben davonzukommen, von Sekunde zu Sekunde größer wurde.
    Zwischen zwei Felsblöcken – ein düsterer, fast schwarzer Schatten.
    Eine Möglichkeit, sich zu verstecken.
    Waxman spürte, wie seine Kräfte nachließen. Er hatte seinem Körper zuviel abverlangt. Allzuweit konnte er nicht mehr rennen, dann würde er schlappmachen. Das Rauchgas mußte ihn unmerklich ausgehöhlt haben. Wenn er sich nicht beizeiten versteckte, würden ihn seine Kräfte verlassen, er würde zusammenbrechen, und die Besessenen würden ihn in ihr Dorf zurückbringen.
    Oder sie schleppten ihn zu Ammorgh.
    Beides durfte nicht passieren.
    Er stolperte über eine Wurzel, fiel auf die Hände, rannte auf allen vieren auf die Felsen zu. Die Schwärze nahm ihn in sich auf. Er wollte bis zu ihrem Ende vordringen, bemerkte, daß er in eine stollenähnliche Höhle gelangt war, verlangsamte seinen Schritt, blieb schließlich stehen.
    Sein Brustkorb hob und senkte sich rasch. Gierig pumpte er Sauerstoff in seine Lungen. Er lehnte sich an die kalte, harte Wand und drehte sich um. Beunruhigt stellte er fest, daß die Besessenen seine Spur nicht verloren hatte, wie er hoffte.
    Sie kamen auf den Höhleneingang zu, schienen genau zu wissen, daß er sich hier drinnen befand, hielten vor den Felsen an, kamen nicht herein.
    Warum nicht? Hatten sie Angst, diese Höhle zu betreten? Aus welchem Grund?
    Oder wußten sie, daß er, Waxman, nun erst recht in der Falle saß?
    Daß es aus dieser Höhle für ihn kein Entrinnen gab?
    Hollis Waxman wich Schritt um Schritt zurück. Der Boden war felsig, hart, gab bei keinem Schritt nach. Aber plötzlich wackelte ein Stein, als Waxman seinen Fuß daraufsetzte – und im selben Moment geschah es.
    Von den Höhlenwänden hallte ein lautes Klirren und Rasseln wider. Ein schweres Gitter sauste von oben heran. Eiserne Stacheln bohrten sich in die Löcher im Felsboden, die Waxman vorhin nicht gesehen hatte. Er stürzte sich auf das Gitter, umklammerte es mit beiden Händen, wollte

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