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017 - Das Höllenschwert

017 - Das Höllenschwert

Titel: 017 - Das Höllenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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männlich-markante Züge, und es gehörte zu seinen Gepflogenheiten, daß er mit allen seinen Modellen schlief.
    Sie hatten ihm diesbezüglich noch niemals Schwierigkeiten gemacht. Im Gegenteil, sie wären ihm böse gewesen, wenn er’s bei ihnen nicht versucht hätte. Geradezu verrückt waren sie nach ihm.
    Er brauchte sich um die Mädchen nicht einmal besonders zu bemühen. Zumeist waren sie es, die ihn zu sich ins Bett holten.
    Natürlich gab es auch einige Ausnahmen, und bei denen machte es Ray Randall besonderen Spaß, wobei er niemals mit der Brechstange ans Ziel zu gelangen versuchte.
    Eine seiner großen Tugenden war, daß er warten konnte. Er hatte eine schier endlose Geduld, und sie hatte sich bisher noch immer bezahlt gemacht.
    Er fand, daß er mit den Mädchen, mit denen er intim gewesen war, besser arbeiten konnte. Es gab kein Geheimnis mehr zwischen ihnen. Er kannte sie so gut, wie ein Mann sie nur kennen konnte, und so fiel es ihm leichter, sie zu lenken und auf ihr Wesen einzugehen.
    »Morglanssie«, sagte er und schaltete in den Leerlauf. »Da wären wir. Dieses Nest ist ja noch viel trostloser, als ich es mir vorgestellt habe. Bildhübsche Mädchen in diesem tristen Rahmen, das ist ein besonders effektvoller Kontrast. Wir müssen nur sehen, daß wir ihn auch so ins Bild kriegen, wie wir ihn empfinden.«
    Susan Shawn, eine blonde Nymphe von neunzehn Jahren, rümpfte die Nase. Sie saß neben Randall. »Also ich weiß nicht, Ray, mir gefällt es hier überhaupt nicht.«
    »Mir auch nicht«, sagte Aretha Stone.
    Randall lachte und schnippte mit dem Finger. »Seht ihr, genau so etwas habe ich die ganze Zeit gesucht. Die Gegenden, in denen wir in den letzten Tagen gearbeitet haben, waren zwar recht nett, aber es fehlte ihnen allen das gewisse Extra. Hier ist es!«
    »Wieviel Zeit willst du hier verbringen, Ray?« erkundigte sich Doris Kelley.
    »Weiß ich noch nicht. Ein paar Tage. Das kommt auf euch an. Wie ihr in Form seid. Wie ihr auf meine Ideen eingeht. Wie gut ihr euch auf diesen Kontrast einstellen könnt.«
    »Ein paar Tage gleich«, stöhnte Aretha. »Da sterbe ich.«
    Randall lachte herzlich. »Sei nicht gleich immer so theatralisch, Mädchen. Du wirst Morglanssie in ganz kurzer Zeit in dein Herz geschlossen haben.«
    »Ich? Dieses Dorf? Im Leben nie.«
    Randall ließ den Chrysler vor dem Loch Dombar Inn ausrollen.
    »Man soll nie nie sagen, merk dir das, Baby. Ich verstehe nicht, was ihr gegen diesen netten verträumten Ort habt.«
    »Er ist unheimlich«, sagte Doris.
    »Ein Geisterdorf ist das«, behauptete Aretha.
    »Nun habt mal keine Angst«, tönte Ray Randall. »Solange Onkel Ray bei euch ist, kann euch nichts passieren. Ich sage euch, hier werden wir Spitzenbilder schießen, die um die Welt gehen. Ich mache euch berühmt. Ray Randalls Kätzchen. Überall auf der Welt wird man euch kennen. Ist das nicht genau das, was ihr gern möchtet?«
    »Es kommt immer auf den Preis an, den man dafür bezahlen muß«, sagte Aretha besorgt. Sie war ein dunkelhaariges, gertenschlankes Mädchen mit zumeist verträumtem Blick. Doch nun schimmerte in ihren großen Augen unterschwellige Angst.
    »Wir verbringen hier ein paar wunderschöne Tage und ziehen dann weiter«, sagte Randall.
    »Ich glaube nicht, daß die Tage wunderschön werden«, erwiderte Aretha. »Nicht in diesem Dorf. Und erst die Nächte… Mich schüttelt es bei dem Gedanken, hier auch nur ein einziges Mal übernachten zu müssen.«
    Randall grinste. »Nun mach aber ‘nen Punkt, Süße. Man könnte fast meinen, dir wäre es mit dem, was du sagst, ernst.«
    »Ist es mir auch«, sagte Aretha.
    Doris – sandfarbenes Haar, unwahrscheinlich lange Beine, sinnlicher Mund und von sylphidenhaftem Aussehen – nagte gespannt an ihrer Unterlippe.
    »Frei und unbeschwert werden wir hier wohl kaum arbeiten können«, meinte sie.
    »Unsinn. Eure Abneigung gegen dieses Dorf wird sich sehr bald legen, ihr müßt hier nur mal richtig warm werden«, bemerkte Randall.
    »Ist doch nicht normal, daß kein Mensch sich blicken läßt«, sagte Aretha.
    »Hier wohnen eben keine neugierigen Leute«, sagte Randall.
    »Auch ein Plus. Wenigstens stören sie uns nicht bei der Arbeit.«
    »Ich bin dafür, daß wir nach Tamcout weiterfahren«, sagte Aretha. »Das liegt am anderen Ende des Sees…«
    Der Fotograf schüttelte den Kopf. »Nichts da, wir bleiben hier. Tamcout ist ein Dorf wie viele. Hier ist die Atmosphäre jedoch so dicht, daß man sie fast angreifen

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